Feste, Bräuche, Traditionen mit euren Geschichten dazu

Dieses Thema im Forum 'Archiv Rest' wurde von lotte160466 gestartet, 1 Dezember 2022.

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  1. cooley

    cooley Lebende Forenlegende

    Hallo allerseits und angenehmen Samstag gewünscht, sowie erholsames WE.

    Habe mal wieder bei Euch hier reingelesen und blieb doch tatsächlich an den Bräuchen zur Faschingszeit hier hängen... bin nun allerdings
    doch etwas überrascht, daß es urplötzlich um Ess-Gewohnheiten geht... naja, essen tu ich eigentlich schon gerne, weshalb ich mich entschlossen habe, auch einige Zeilen hier beizutragen.

    Noch zur Faschings-Karnevalzeit nachgereicht: In meiner heimatlichen schwäbisch/fränkischen Region, gibt es zwar auch einige solcher sogenannten Hochburgen(z.B. Bad Wimpfen/Talheim/Gundelsheim, sogar mit Umzug am Sonntag vor Faschingsdienstag als auch mit Sitzungsabenden) - aber aus meiner Kinderzeit ist mir da nix in Erinnerung weil meine Eltern so gar nichts von der 5ten Jahreszeit hielten.
    Später dann haben wir mehrere Jahre lang, mit unseren Kindern verschiedene Umzüge besucht... war immer lustig, mit dem Schirm die
    Kamellen und Kleinspielzeug aufzufangen und die Kinder gingen auch schon mal "verkleidet" zur Schule - aber das wars dann auch! Sogenannte "Kappenabend"-Veranstaltungen wurden nie besucht - die hatten stets den Beigeschmack, daß nur die "Wohlhabenden" dort
    präsent waren - was ja für die nationalen Hochburgen(Mainz, Köln oder Düsseldorf) vermutlich auch stimmte.


    Bezüglich den Essgewohnheiten - also selbst kochen kann ich im Grunde nicht... verhungern würde ich aber trotzdem nie, auch dann nicht
    wenn meine Frau das nicht mehr machen könnte.
    Was ich mir sehr gerne selbst zubereite, sind Suppen aller Art -meine Mama bezeichnete mich schon als Suppenkasper- ansonsten esse ich
    am Liebsten, rustikale "Hausmannskost", insbesondere natürlich meine heimatlich, schwäbischen Spezialitäten wie z.B. "Linsen mit Spätzle"
    und andere meist säuerlich betonte Gerichte.
    Die Aussage: "Damit kannst mich jagen..." gibts bei mir eigentlich so gut wie nicht - was mir nicht so mundet, esse ich eben nur ganz geringfügig.


    Heute fällt bei uns das Mittagessen aus... weil wir heute Abend auf 18:00Uhr, zu unserem so genannten "Jahres-Treffen" geladen sind.
    Passt nun wieder zum Thema Bräuche/Gewohnheiten.
    Wir -meine Gattin und ich- gehören nun schon seit weit über 30Jahren, einer Interessensgruppe an, die sich in einem privaten
    "Kegel-Club"
    für Ehepaare zusammengeschlossen haben, um natürlich dem Kegeln zu frönen.
    Alle 2 Wochen treffen wir uns dafür und kegeln verschiedene Spiele, die Spiel-Ergebnisse werden akribisch festgehalten und beim Jahrestreffen werden dann 2 Personen gekürt = der Königskegler/in und jene Person wo am meisten Banden fabrizierte.
    Die Gastgeber für diese Jahrestreffen, werden stets reihum festgelegt, so daß jedes Jahr woanders gefeiert wird.
    Wie der Abend verläuft und was es dort zu essen gibt, obliegt stets der Gastgeberfamilie - in der Regel wird erst gemeinsam gespeist und danach beginnt der sogenannte "offizielle" Teil mit den "Ehrungen". Und selbstverständlich werden auch die gemeinsamen "Erlebnisse" des

    vergangenen letzten Spieljahres nochmal Revue passieren lassen.
    Zeitweise in diesen 3 Jahrzehnten waren wir mal 6 Ehepaare - inzwischen ist unsere "Mitgliedszahl" auf die Hälfte geschrumpft... manche ziehen weg, oder wollen irgend wann einfach nicht mehr - ein Paar verloren wir wegen Scheidung... ist eben das wahre Leben.
    Selbstverständlich unternehmen wir auch noch einmal jährlich einen gemeinsamen Ausflug, oder auch mal sporadisch einen Besuch bei einer Veranstaltung wie dem örtlichen "Weindorf", sowie einem sogenannten Weihnachtsessen in einer Gaststätte.
    Vereins- oder Club-Leben ist glaube ich, auch eine vielleicht typisch deutsche Mentalität - mir macht sie viel Spaß.

    Wünsche noch allerseits viel Vergnügen hier und
    LG :)
     
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  2. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende


    ja:oops: wir sind vielleicht etwas vom Thema abgewichen.... aber eigentlich waren diese Rezepte ja auch schon aus Großmutterszeiten oder älter..also auch vielleicht als Tradition zu bezeichnen..lach.....

    und gut Fasching ist kein billiges Hobby....aber das nur wohlhabende Leute auf so Kappensitzungen gehn könnte ich jetzt nicht sagen..da kann jeder hin gehn.....ich weis nur, dass die Vereinsmitglieder die auf den Wagen mitfahren ihr Wurfmaterial Bonbons Popcorntütchen und was alles so geworfen wird....selbst kaufen müssen...und dass kann schon etwas teuer sein...deshalb wird auch manchmal sehr sparsam geworfen.....ich hab mal sogar nen Berliner in einer Tüte erwischt..da ist der Wagen vom Bäckerhandwerk vorbeigefahrenn..das war mal was besonderes......die haben aber auch Brötchen in Tüten geworfen.. lach... schreibe gleich weiter ..

    Nachtrag.....und hinter dem Bäckerwagen fuhr der Wagen des Metzgerhandwerks..die haben neben den üblichen Wurfzeugs auch gut abgepackte Stücke Fleischwurst geworfen ..oder vom Wagen runter gegeben.....und wenn man vorher ein Brötchen erwischt hatte wer die Verpflegung um den Zug durzuhalten doch schon mal gesichert...lach......ich hab sogar mal ein T-Shirt erwischt...zwar mit irgend einem Werbeaufdruck..aber es hat gepasst...und als zusätzliches Wärmendes Wäscheteil unter nem Pullover war das super geeignet..weil ich glaub da war Bierwerbung drauf..und ich trinke ja kein Bier....aber ich hatte das Shirt im Winter öfter zusätzlich unter dem Pullover an...denn ich bin ja ne Frostbeule..da kann man gar nicht genug Zwiebeltechnisch übereinander anziehen..lach

    und in Vereinen bin ich auch..und da haben wir früher auch immer so Tagesfahrten gemacht.....war immer sehr schön....gekegelt haben wir auch mal ne Zeit lang...aber irgendwann hat sich die Gruppe getrennt und da haben wir auch aufgehört.....gut so ne super keglerin war ich sowieso nicht..war bei mir alles Glück was ich getroffen hab..lach...
     
    Zuletzt bearbeitet: 4 Februar 2023
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  3. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Ich denke traditionelle Speise bzw. was in welcher Region so üblich ist/war beim Kochen oder im Haushalt, sind nicht nur Erinnerungen, sondern schon sowas wie Brauchtum/Tradition. Letztlich passt sowas auf jeden Fall zu "eure Geschichten dazu".;):D

    Generell wurde bei den "kleinen Leuten", wie schon Bauertrampel schrieb, eben gegessen was verfügbar war.
    Das war zum einen ein finanzielles Problem, aber sicher auch regionales oder logistisches.

    Als Kind habe ich mich bei meiner sächsischen Verwandtschaft über Schwarzwurzel gewundert. Das wurde dort auch überall in den Gärten angebaut...bei uns nicht. Später erfuhr ich, das man wohl auch Spargel der armen Leute sagte.
    Bei uns in der Region wuchs der Spargel gut, den kannte ich, aber meine Cousinen/Cousins nicht.
    Bei uns gab es unterschiedlichste Kohlsorten in Gärten und Gemüseläden. Dort waren es unterschiedliche Rüben, Knollen und "Wurzeln".
    Sicher war das auch unserer Wirtschaft und Verteilung geschuldet, sowie dem eher ländlichen oder städtischem Umfeld.
    Als Kind war das fast ein Kulturschock, wenn ich mich auf bestimmte Speisen freute und die so ganz anders waren als gedacht.
    Die Thüringer Verwandtschaft erinnert sich noch heute an meinen Mäusekögelausspruch. Die hatten Kümmelkörner auf den Kartoffeln.
    Ich kannte Kümmel so nicht, weil meine Mutter den bestenfalls gemahlen verwendet hat...und auf Kartoffeln gehörte Petersilie, aus meiner kindlichen Sicht. Mit Haus und Hof, wusste ich allerdings woran man sieht das Mäuse da waren.:D
    Das fiel mir wieder ein, als Tessa etwas über Kümmel schrieb.

    Etwas zum Kegeln... das kenne ich noch gut von früher. Da sind wir vom Betrieb aus mit Kollegen öfter kegeln gegangen.
    Wie das so ist, einige mochten das feucht -fröhliche eher, andere nahmen das Kegeln ganz verbissen als Wettbewerb und der Rest bemühte sich um den Rattenkönig.:D "Ratte" war der Fehlläufer an der Bande bzw. der Durchschuss ohne gefallene Kegel.
    Für Spaß und Anreiz besorgten wir kleinere Preise. Der Rattenkönig hat meist von mir was "verpasst" bekommen > Krönchen, Rattenohren und Schwanz, Medaille mit Rattenkopf, Rattenfalle mit Käse...
    Die haben dann schon drum gekämpft Rattenkönig zu werden. xD
    Bewundernswert bei Kegeln, wie beim Bowlen, waren/sind immer die, welche angeblich keine Ahnung hatten und deren Kugel so schwach angeschoben wurde, dass sie auf der Bahn fast "verhungerten", aber dann mit Punkten abräumten. xD
     
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  4. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    ja früher war vieles bei der Ernährung davon abhängig wo man wohnte..gut wir wohnen ja in einem Vorort einer Großstadt aber in den umliegenden Vororten gab es und gibt es immer noch Landwirtschaft , auch Gemüse und Obstanbau..und natürlich auch Weinbau
    ich weis noch wie Mama mir erzählt hat, dass eine Kusine ihrer Mama Landwirtschaft in nem anderen Vorort hatten und sie dort in Kriegszeiten öfter geholfen haben ..dadurch bekamen sie auch mal Karotten Kartoffeln oder anderes was dort im Garten oder den Feldern wuchs...gut Mamas Papa ist schon früh verstorben, da war Mama noch klein...und so war sie mit ihrer Mama alleine...sie hat mir auch mal erzählt dass sie ner anderen Verwandten mal mit Brotmarken ausgeholfen haben als deren Kinder (mehrere Buben) so nen Hunger hatten dass sie über das Schubladenfach in das abgeschlossene Schrankfach in dem das Brot drinnen war eingebrochen sind und das ganze Brot aufgefuttert hatten sie war ganz verzweifelt weil man ohne Marken ja nicht an Brot dran kam in den Kriegsjahren ..oder Nachkriegsjahren ..irgendwann in der Zeit..und meine Mama mit ihrer Mutter haben dann geholfen weil die beiden gut gehaushaltet haben ..und Jungs brauchen irgendwie mehr zu essen als Mädchen.....aus diesen Zeiten stammen auch die ganzen Rezepte mit Haferflocken oder Brotsuppen und so Rezepten in denen altbackenes Brot wieder zu etwas doch recht schmackhaften Essen zubereitet wurde.....Mama erzählte auch von "Muckefuck" einer Art Kaffeeersatz...glaub aus gerösteten Eicheln oder so...
    ich weis auch, dass wir immer irgendwie einen Garten hatten an unterschiedlichen Stellen im laufe der Jahre...daher hatten wir im Gartenjahr sicher immer irgendwelches Gemüse....kann mich aber als Kleines Kind nicht mehr dran erinnern was meine Eltern da angebaut haben ich weis nur dass ich in dem ersten Garten ne Schaukel hatte..später haben wir dann viel Bohnen angebaut..aber auch Salat und bestimmt Karotten oder so ein paar Tomatenpflanzen gabs bestimmt auch...aber da war eigentlich die schlimmste Notzeit ja schon vorbei....Papa hat auch immer viel gearbeitet und Mama hat auch halbe Tage gearbeitet und wir sind eigentlich ganz gut mit allem aus gekommen....ich weis aber dass in unserer kleinen Straße in der wir damals gewohnt haben viel Platz war und lange nicht jeder ein Auto hatte.....erst im laufe der Jahre wurde das merklich mehr..und später war alles meist zugeparkt
     
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  5. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Dazu fällt mir ganz viel ein, denn sowas kenne ich von zuhause.
    Dieser drollig klingende Spitzname soll aus dem Rheinland stammen und ist eine Zusammensetzung aus Mucke („brauner Holzmulm“) und **** („faul“). Ich kenne diese Bezeichnung auch für Malzkaffee oder "Blümchenkaffee", also was stark verdünntes oder Ersatz von richtigem Kaffee.
    Vor allem die Wurzeln der Zichorie wurden getrocknet, leicht angeröstet und dann gemahlen. Was dann den besagten Holzmulm ergab.
    Früher fand man diese Pflanze so ziemlich an jedem Weges- oder Straßenrand.
    Es gab und gibt auch "Kaffee" aus Löwenzahnwurzeln.
    Ich habe mit meiner Mutter früher einiges gesammelt und getrocknet, was die Familie mit versorgte/ernährte.
    Da gab es z.B. Brombeeren, Himbeeren, Walderdbeeren, Heidelbeeren, Nüsse und Bucheckern, Pilze wie Pfifferlinge, Steinpilze, Maronen, Wiesenchampignon, Holunderblüten, später auch Holunderbeeren, Lindenblüten, einige Wiesenkräuter...
    Mir machte das Spaß, ich habe gleichzeitig gespielt und gelernt dabei.
    Einiges davon mache ich bis heute...wenn es zeitlich klappt und man noch eine Such-/Sammelstelle findet.
    Die "alten Fundstellen" wurden inzwischen abgeholzt und/oder längst bebaut.
    ----
    Ansonsten habe ich gemerkt, das ihr wirklich unbedingt in die Kochbude müsst, um dort ein paar Rezepte zu platzieren.
    Uns das meine ich völlig ernst, denn es klingt interessant und nicht kompliziert. (zumindest wie ich mir das gerade so denke)
    Hier ist einiges aufgetaucht, bei dem ich mich im Netz erst einmal etwas dazu anschauen musste.
    Ich kenne Linsen und Spätzle, aber so zusammen kannte ich das nicht.
    Da in meine (dicke) Linsensuppe ähnliche Zutaten kommen, kann ich mir das geschmacklich gut vorstellen.

    Tessa, bitte auch dein Kartoffelgemüse mal rüberschleppen.

    Dann las ich Blumenkohlsuppe mit Eierkuchenstreifen. Aha! Nie so gegessen, geschweige denn gehört davon.
    Backerbsen als oder im Gericht, kenne ich von zuhause ebenfalls nicht.
    o_O Isn dit?
     
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  6. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    lach...Doschenannersalat.....übersetzt Durcheinandersalat..lach...hatte ich eigentlich erklärt ..das ist Kartoffelsalat in den noch wahlweise Salatgurkenscheiben oder Feldsalat oder Kopfsalat untergemischt wird..soll gut schmecken..kann das aber nicht bestätigen weil ich das nie gegessen hab..das wurde bei uns nicht gemacht.....

    und das mit Muckefuck und Rheinland stimmt ..ich wohne ja in Rheinnähe.......Pilze hab ich mit meinem Papa gesucht...Pfifferlinge, Steinpilze, Krause Glucke, Maronen, Birkenpilz,....später hab ich dann auch alleine gesucht...ist bei uns aber nicht so einfach weil in unseren Städtischen Wäldern halt viele Leute auf die suche gehn....wobei manche da Pilze nehmen die ich zwar auch gesehn hab, aber nie nehmen würde, weil ich nicht genau wüsste ob die so gut genießbar sind..lach..ich weis zwar dass junge Hallimasch auch gut essbar sind..wenn die älter sind aber nicht mehr..und da ich mir nie sicher war welches Alter die Pilze hatten hab ich sie lieber stehn gelassen...aber diese Leute haben noch ganz viele andere Pilze in ihren Körben gehabt....aber ich denke sie kannten sich da aus.....aber ich hab halt nur die Pilze genommen die ich sicher kenne..gut Papa hat zu Hause auch nochmal drüber geschaut...und meine Familie (Eltern und Ehegatte) haben die Pilzmahlzeiten immer lecker gefunden und nie Beschwerden gehabt..lach..denn ich esse ja keine Pilze..lach

    ich kenne zwar Suppe mit Eierkuchenstreifen, aber nicht unbedingt mit Blumenkohlsuppe ..eher mit Rindfleischsuppe oder Hühnersuppe...

    und ich glaub das, das viele Brombeerhecken und andere Fundstellen nicht mehr existieren..ist bei uns genau so.....gut wir kennen noch einige Brombeerstellen bei uns.......ich hab mit meinen Freundinnen früher ganz in der Nähe unserer damaligen Wohnung, Wiesen/Obstbaumstücke gehabt..auf einer kleinen wiese wuchsen massig Gänseblümchen und auf einem Wiesenobstbaumstück viele Duftfeilchen in den Schattierungen von hellbau über alle blau und lilatöne bis fast weinrot...da haben wir zur Blütezeit kleine Sträuße gepflückt und in der Nachbarschaft "verschenkt"...lach..meist haben wir aber etwas dafür bekommen weil die Nachbarn (meist ältere Leute)sich darüber sehr gefreut haben..mal ein 5 oder 10 Pfennigstück...oder Bonbons oder kleine Schokotäfelchen und wenn man bedenkt dass man für 5 Pfennig schon so ne Wassereisstange bei dem kleinen Lebensmittelgeschäft bei uns am Eck bekommen hat...oder auch Süßigkeiten einzel dort kaufbar waren wie Brausestangen für 2 Pfennig das Stück war das schon was..lach...diese Wiesen gibts auch nicht mehr...sind bebaut...leider...
     
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  7. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    *an die Stirn klatsch* Jetzt wo du es schreibst...ja, ist klar.
    Ich war gedanklich sogar schon bei Dosenanna...Ananas aus der Dose.xD
     
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  8. cooley

    cooley Lebende Forenlegende

    Ob nun "Linsen und Spätzle" oder "Linsen mit Spätzle"... ich betrachte das als das Gleiche - was bei uns im Schwäbischen aber
    nie dazu fehlen darf, sind die "Saitenwürste"(quasi Wienerle), mindestens eines oder auch mal zwei, je nachdem wie man sich das leisten kann oder will.

    Wobei "Spätzle" ja auch mit einigem anderen gegessen werden kann... z.B. als sogenannter "Gaisburger Marsch" - und ich höre sogar noch die Aussage meines seligen Opa`s in den Ohren klingen: Ein Sonntag ohne Spätzle und schwäbischen Kartoffelsalat - ist kein Sonntag!
    Mein ebenfalls schon seliger Stiefvater, veränderte diese Aussage ein klein wenig: Ein Sonntagsessen ohne Kartoffelsalat, ist
    kein ordentliches Essen.
    "Wir" Schwaben(natürlich nicht jede Region) stehen auch speziell auf "Saures" und natürlich "Innereien", z.B. "Saure Nierle", "Saure Kutteln"
    "Saure Rädle" oder "Sauerkraut mit Bubaspitzle".
    Mehlpfannkuchen wird bei uns auch gerne gemacht, sind günstig und mit vielem kombinierbar... und am Folgetag wird von den Resten,
    in Streifen geschnitten eine "Flädlesuppe" gemacht und was es bei uns auch, meist mehrmals monatlich gibt sind Maultaschen... in verschiedenen Variationen - in der Brühe, geröstet und in Streifen geschnitten mit einem gequirlten Ei drüber.

    So, jetzt kann es ja Sonntag werden, Anregungen gabs ja genug.

    Ich wuchs ja in der Stadt auf, lebte eigentlich nie in ländlichem Raum - in einer sogenannten typischen Arbeiterfamilie. Eltern und ich wurden aber irgendwann in den 70er Jahren Mitglieder in einem örtlichen Kleintierzuchtverein und damit hatten wir eigentlich keine Probleme mehr mit der "Ernährungsgestaltung", durch Hühner, Enten, Tauben, Fasanen und Truthahn, war das Erste was sich die Eltern zulegten eine Kühltruhe, um damit immer was parat zu haben.
    Und natürlich blieb da außer für den Selbstgebrauch auch immer etwas übrig für kleine Verkäufe an Nachbarn, durch die Eier oder auch Geflügelfleisch. Und ein feiner Kaninchenbraten ist auch was Gutes... allerdings schon bei unseren Kindern begann ein gewisses Sträuben
    beim Essen von Geflügelfleisch - wenn überhaupt dann nur sehr widerwillig... und bei unseren Enkeln ist es bereits durch - keinerlei Fleisch.
    Tja so ändern sich eben die Zeiten - wer weiß denn schon, was in vielleicht 20 Jahren sein wird?
    Aber gut - vermutlich wird dies nicht mehr meine Sorge sein.

    Wünsche Euch aber allen, einen angenehm erholsamen Sonntag,
    GLG Winni:)

     
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  9. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    gut so wirklich ländlich bin ich ja auch nicht aufgewachsen...die Stadt in der ich in einem Vorort Lebe gehört schon zu den Großstädten wobei ein Vorort schon etwas ländlicher ist als direkt in der Innenstadt

    aber jetzt muss ich mal fragen..du wirfst mit so Typischen Namen von Gerichten um dich von denen ich nicht weis was das überhaupt ist..wir Gaisburger Marsch...gut unter saurer Niere kann ich mir schon was vorstellen...meine Eltern haben auch innereien gegessen..ich allerdings nicht...aber auch für Rädle und Bubespitzle hätte ich gern ne Erklärung...bei Kutteln weis ich auch dass das irgendwelche inneren Teile sind aber nicht gerade welche

    mein Papa war auch mal viele Jahre in einem Kleintierzuchtverein..er hatte aber nur Zwerghühner wenn auch verschiedene Rassen Hauptsächlich aber schwarze Italiener...wir hatten in dieser Zeit nie Eiermangel obwohl die Hühner nicht jeden Tag ein Ei legten..und wir haben auch unsere eigenen Hühner gegessen...Papa hatte aber schon vor seine Kleintierzuchtzeit immer schon Kontakte zu Kleintierzüchtern und so gab es an Weihnachten immer ein Stallkaninchen als Braten..und ich kann mich erinnern das er auch mal Tauben bekommen hat...und die hab ich auch gegessen und die schmecken ganz gut...ente hatten wir nicht...und auch keinen Truthahn aber Papa kannte auch jemanden der ne Jagd hatte und hat da auch ab und zu Reh(Teile) oder anders Wild(Wildkanin) kaufen können...aber Wild hab ich von Geschmack her nicht gemocht und musste das nicht essen...ne Kühltruhe hatten wir auch seit den frühen 70igern...allein auch schon wegen den Bohnen aus unserem Garten...und so für die allgemeine Vorratshaltung..gut bei uns im Haus essen wir alle Fleisch

    aber gut wenn jemand kein Fleisch mag ist das auch o.k...kann ja jede/r essen was sie/er will....das einzige was ich finde ist dass das überhand nimmt mit den Fleischersatzprodukten...und ich finde das irgendwie scheinheilig einerseits kein Fleisch wegen -keine Tiere töten - zu essen andererseits aber nicht auf den Geschmack des Fleisches verzichten zu wollen.....und ich will gar nicht erst wissen was die Lebensmittelhersteller alles in den Fleischersatz an chemischen Zusatzstoffen reinmischen müssen damit es sich im Mund wie Fleisch anfühlt und auch schmeckt........ich bin ehrlich ..ich esse gern Fleisch aber auch gerne Gemüse...

    soo..jetzt warte ich mal gespannt auf die Erklärung der schwäbischen Gerichte...
     
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  10. 96bauerntrampel96

    96bauerntrampel96 Lebende Forenlegende

    Bubespitzle = zu deutsch Schupfnudeln

    Kutteln = Pansen

    Rädle sieht nach gegarten Kartoffelscheiben mit Gemüseanteilen in ner Mehlschwitze aus, vermutlich auch sauer abgeschmeckt Giyf
     
  11. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Das ist/war anders gemeint. Ich kenne Linsen und ich kenne Spätzle, also beides für sich, aber nicht vereint zu einem Gericht.

    Was man regional oder international isst/kennt und selbst wie gegessen wird, gehört wohl doch zu Bräuchen.
    Und ich eigne mir gerne dabei die ein oder andere "Tradition" an.;):D
    Heute zog wieder ein irrer Duft aus der griechischen Gaststätte zu uns.:inlove:
     
  12. 96bauerntrampel96

    96bauerntrampel96 Lebende Forenlegende

    Was für den Rest Deutschlands Kartoffeln sind, sind dem Schwaben die "Schpätzle" da gibts Spätzle zu allem *lach*
     
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  13. cooley

    cooley Lebende Forenlegende


    bauerntrampel96 hat es bereits relativ gut erklärt.


    Bubaspitzle/Schupfnudeln können als Beilage zu fast allen möglichen Bratenarten gegessen werden - auf Festen findet man sie hauptsächlich in Verbindung mit Sauerkraut und kleinen Speckwürfeln.


    Kutteln/Pansen, wird in der Regel, in feinen Streifen geschnitten, natürlich säuerlich gekocht - wird meist mit Röstkartoffeln serviert oder
    so wie in unserer Gegend auch pur - dann allerdings in einer "Lemberger"- oder "Burgunder"-soße - galt früher als "Arme-Leute-Essen".


    "Saure Rädle" sind einfach nur Kartoffelscheiben, auf sauer ausgerichtet, natürlich mit Gewürzen fein abgestimmt.


    Zu Weihnachten hatten wir auch öfter mal Kaninchen, ein sehr feines Fleisch und manchmal hat das meine Mama ein oder 2Tage eingelegt und kam dann sozusagen als Sauerbraten auf den Tisch - einfach ein Genuß.

    Bezüglich Spätzle... die sind ja so vielseitig verwendbar = in der Brühe, angebraten und mit Ei überbacken, oder ganz normal mit ganz unterschiedlichen Braten, können auch noch mit Semmelbrösel oben drauf serviert werden.
    Ich kann mich noch erinnern, in meiner Kinderzeit brachte Oma die auch mit Blattspinat zusammen auf den Tisch.

    Und ganz einfache "Pfannkuchen" die herausgebacken wurden, aßen wir als Kinder mindestens einmal die Woche, mit Marmelade eingerollt,
    mit allen möglichen Kompotts oder Einweck-Früchten -früher wurde ja sehr viel noch eingeweckt- man konnte die Pfannkuchen aber auch
    mit Kartoffelsalat essen oder mit einem gebackenen Fleischkäse... und wie gesagt, falls welche über blieben gab es am nächsten Tag "Flädlesuppe".

    So jetzt aber Guts Nächtle allerseits:)

    Achso, Nachtrag: Der Begriff "Gaisburger Marsch" kommt aus Stuttgart, die
    Gemeinde Gaisburg ist ein Stuttgarter Teilort.
    Und die Mahlzeit davon: Natürlich Spätzle mit Kartoffelschnitzen und Zwiebeln in einer feinen selbstgemachten Fleischbrühe serviert. Manche schneiden auch Siedfleisch rein oder essen dazu Saitenwürste.
    In meiner etwas nördlicher von Stuttgart gelegenen Heimat, nennt man die Mahlzeit: "Böckinger Feldgeschrei" - exakt das gleiche Gericht, der Begriff kommt halt aus längst vergangenen Tagen in grauer Vorzeit.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5 Februar 2023
  14. kleinerschwarzer

    kleinerschwarzer Lebende Forenlegende

    Habe ich jetzt gelacht, sorry denn Kümmel mag ich gar nicht. auch nicht im Kraut.
    Bayrisch Kraut sollte mind. 3x aufgewärmt sein um seinen Geschmack zu entfalten. Dafür koche ich z.B. sehr gerne geräuchertes Bauchfleisch (auch ger. Bündle genannt) oder ein Stück rohen Schinken mit wenn es gerade mal ein Endstückchen ist.
    Mit Kümmel sagte man mir sollte es besonders bekömmlich und verträglich sein. Dazu gab es entweder Kasseler, Bratwürste oder mal ein gekochtes Knöchle (zerkleinertes Eisbein) mit Kartoffelbrei, Salzkartoffel oder einfach nur eine Scheibe Brot.
    Wie es halt Jeder gerne mochte. Jetzt mir Wasser im Munde zusammen läuft, will ich auch wieder essen können.

    Habe hier Gerichte gelesen, die ich gar nicht kenne....oder doch nur dass es hier bei mir anders heißt.
     
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  15. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende


    kann das nachvollziehen dass du keine Kümmelkörner im Essen magst...wenn man da draufbeißt ist der Geschmack wirklich sehr intensiv.....als Kümmel gemahlen lass ich mir das vielleicht noch gefallen wenn man nur ne kleine Prise zugibt
     
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  16. crissi

    crissi Lebende Forenlegende

    Huhu ihr Lieben,

    ich war ja länger nicht hier. Nachlesen ist mir jetzt einfach zu viel...
    und aus diesem vielen Essen hier und den Rezepten die Feste, Traditionen und Geschichten rauszusuchen auch...

    Aber es kommt ja bald Ostern...

    Das sprang mir ins Auge...

    Liebe Tessa, bitte doch deine Tochter, dass sie im Laden vielleicht mal die Farbe des Ersatz-Zeugs und die Zutaten-Liste fotografiert...
    Da vergeht dir alles...

    Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend.

    Liebe Grüße
    crissicrissi
     
  17. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    ja kann ich mir vorstellen deshalb hab ich das ja auch geschrieben....dass ich gar nicht wissen will was die da reinmischen dass es so aussieht und nach Fleisch schmeckt....

    und klar kommt bald Ostern, aber Vorher noch die Heiße Phase vom Fasching.....
    beginnend mit der Weiberfastnacht die immer am Donnerstag vor dem Faschingswochenende und Rosenmontag stattfindet....
    bei uns müssen da alle Männer die einen Schlips tragen sehr vorsichtig sein und an diesem Tag lieber nen recht alten oder billigen Schlips anziehn, denn die richtigen Faschings"weiber" sind da mit Scheren bewaffnet unterwegs und schneiden den Herren die Schlipse ab......zumindest war das früher so...heute wird das vielleicht auch weniger.....aber früher waren das richtige Trophäen lach...und sie wurden am Ende des Tages gezählt..lach.....ich kann mich noch erinnern , dass bei uns im Büro die Kollegen die üblicherweise Schlipse trugen (nicht jeder Kollege tat das) an diesem Tag drauf achteten dass sie ihre ältesten und bereits aus der Mode gekommenen Schlipse trugen...zum abschneiden lassen waren die dann noch gut genug..und ich hab auch gesehn dass sie am Ende des Arbeitstages nur noch nen halben (abgeschnittenen) Schlips um den Hals trugen...denn in dem Büro gab es ein oder mehrere Frauen die in einem Faschingsverein waren....ich weis aber auch dass mal ein neuer Kollege, der mit dieser Tradition nicht vertraut war auch das Opfer des Schlipsabschneidens wurde..und das war kein alter sondern ein teurer Schlips und das hat ihn nicht sehr erfreut...
     
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  18. crissi

    crissi Lebende Forenlegende

    Bei uns waren die Kantinen-Damen (Weiber...) da ganz aktiv.
    Ein Kollege wurde mal sehr böse, als es seinen schönen neuen Schlips traf...
    Bei uns in Niedersachsen war das Schlipsabschneiden ja damals eigentlich nicht üblich...
    Die Herren kamen dann später auch mit ihren ältesten Krawatten.

    Inzwischen ist der Karneval auch viel größer geworden bei uns, und es gibt (gab) einen tollen Karneval-Umzug bei uns.
    Das war der erste und der größte in Norddeutschland und ist es wohl auch noch.
    Als meine Tochter Kind war, sind wir ein- oder zweimal hingegangen. Das war nicht ihrs.
    Ich schaue mir den Umzug immer im Fernsehen an, seit er übertragen wird.
    Durch Corona war er ausgefallen.
     
  19. kleinerschwarzer

    kleinerschwarzer Lebende Forenlegende

    Meine Chefin hatte uns das auch erzählt als sie oft die Krawatten abgeschnitten hatten legten die Herren ein großzügiges Trinkgeld in die Kafeekasse.
    Ihre Krawatten waren ihnen heilig, brauchten die bei den Kiundenterminen.

    Ich selbst kenne das nur aus >Erzählungen, selbst habe ich noch keinen gesehen der mit halber Krawatte rum gelaufen ist
     
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  20. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    ja, am 20. Februar ist dieses Jahr Rosenmontag uuund am 22. Februar ist mit dem Aschermittwoch schon wieder alles vorbei....und dann müssen die Narren wieder bis zum 11.11 2023 warten....aber gut...die Gardemädchen trainieren in dieser Zeit und die Büttenredner überlegen sich neue lustige Vorträge und sammeln Begebenheiten um die Vorträge vielleicht mit regionalen Ereignissen auszuschmücken..und die handwerklich begabten, nehmen erst mal die alten Dekos der Festwagen auseinander..prüfen was noch brauchbar ist um es einzulagern und suchen auch nach Ideen für neue Motiv- und Festwagen und dann wird schon abgefangen die Wagen zu gestalten...denn so auf den letzten Drücker geht das ja alles nicht.....da ist immer viel Vorbereitung notwendig...

    Nachtrag: ...lach ..ja @kleinerschwarzer da muss man schon vielleicht in den Hochburgen der Fastnacht wohnen oder der weiteren Umgebung.....ich hab schon Herren nur mit halben Schlips gesehn.....und bei uns hat auch keiner was gesagt wenn man am Rosenmontag oder Faschingsdienstag im Büro ne bunte Perücke getragen hat oder sich Herzchen auf die Wange gemalt hat oder bunte Westen oder Zöpfe mit bunten Bändern dran getragen hat.....so lang man es nicht übertrieben hat war ein bissi "närrische Verkleidung" o.k...man durfte die Kundschaft nur nicht erschrecken......also nichts mit Horror und so......wir haben sogar die Büros mit Luftschlangen etwas geschmückt......und unsere Wohnung zu Hause war früher auch immer mit Luftschlangen Girlanden und Luftballons geschmückt...lach
     
    Zuletzt bearbeitet: 7 Februar 2023
    lotte160466 und Apronia gefällt dies.
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