Ohne Goldwaage...

Meine Frau ist schwarze Deutsche und hat mit ihrer Hautfarbe keine Probleme.

Aber , wie Du schon schreibst , liegen die Probleme da wohl bei Deiner Ex-SchwiegerTochter

Oder die alten Disney- Cartoons , bei denen die körperlichen Attribute der schwarzen Menschen überproportional dargestellt werden.

Mohr ist grundsätzlich nicht abwertend zu sehen - das Wort stammt ab von *Maure* ( Bewohner Mauretaniens ) und das waren/sind ja nicht per se Sklaven. Die Diskussion entzündete sich damals ( in den `60ern) an der mittlerweile von der historischen Entwicklung abweichenden Verwendung als diskriminierendes Stereotyp ( sh die von Dir angeführten Bspe ) .

 

Schwierig, hier alle Seiten zu verstehen, zumindest für mich.

Trizi, ich lese aus deinen Worten sehr viel Verletztheit. Daher respektiere ich selbstverständlich deine Meinung dazu, kann sie aber - aus meiner Sicht - nun mal nicht wirklich nachvollziehen.

Ich fand Anjas Berichte über ihre besondere Tochter als sehr liebevolle Bezeichnung einer Behinderung, weil das Mädel für sie sicherlich etwas ganz Besonderes ist im positivem Sinne. Das klingt für mich wesentlich liebevoller, als hätte sie von ihrer behinderten Tochter geschrieben. Und ich gehe doch mal davon aus, dass sie die Situation ebenso wie die Tochter und alle anderen Familienmitglieder "erkennt".

Zu häufig habe ich ein "du bist ja behindert" als Beschimpfung gehört.

Der Sohn einer Bekannten ist Autist. Ein ganz besonderer Junge, sehr intelligent, aber im täglichen Leben eben auch oft schwierig.
Für sie, ihren Mann und die Tochter ist dieser Junge etwas Besonderes im absolut positiven Sinn. Er wird geliebt, gefördert und gefordert und alle sehen in ihm keinen Behinderten, sondern einen außergewöhnlichen Jungen.


Ich finde ohnehin, dass man sich nicht an Begrifflichkeiten festbeißen sollte. Es kommt doch auf die innere Einstellung an, und die läßt sich nicht durch Begriffe ändern.

Für mich waren Menschen mit schwarzer Hautfarbe seitdem ich denken kann eben Neger. Das war für mich noch nie ein Wort, das negativ behaftet wäre.
Und ich esse Negerküsse genauso wie Thüringer oder Nürnberger (Bratwürste natürlich)
Und nun hab ich fast den ganzen Text zweimal schreiben müssen, weil Google Chrome seit Tagen immer wieder abstürzt

 

Ist leider bei den Teenagern zu einem "Modewort" geworden.

Bezieht sich aber eigentlich nicht auf tatsächlich *Behinderte* - der Ursprung ist wohl beim Imageboard 4chan ( so eine Art Bilderforum mit Text und Ursprung der *Anonymous*Bewegung ) zu finden -> dort werden Andersdenkende oft als *retard* ( in etwa : *zurückgeblieben* ) beschimpft.

Daran kann man mal wieder sehen , wie der "Zeitgeist" Bedeutungen verändert

 

Ich finde wenn jemand ein behindertes Kind oder Familenmitglied hat kann er/sie es nennen wie er/sie möchte und finde nicht das andere..außenstehende Menschen sich darum einen Kopf machen müssen oder das stundenlang durch diskutieren müssen. Ich finde Anjas Beschreibung sehr liebevoll und ihr zolle ich Respekt!

Ich kenne einige schwarze Menschen...aus Ghana..und aus Amerika......alle nennen sich selbst schwarz und in Amerika gilt für
Schwarze "Unbeleuchtete" mittlerweile als Schimpfwort.... N.eger sagt man auch dort nicht mehr....aber ich seh auch keinen Sinn darin unseren Negerkuss jetzt Schaumkuss zu nennen.......das macht nichts ungeschehen und nichts besser.

 

Ich bezweifle, dass der Ursprung dieser "Redewendung" beim Imageboard 4chan liegt. Es sei denn, das Board gab es schon in meiner Jugend und das wäre - angesichts meines Alters - dann doch eine kleine Sensation

Es gibt nun mal leider vieles, was sich im Laufe vieler Jahrzehnte in unseren Sprachgebrauch eingeschlichen hat und da eigentlich überhaupt nicht hingehört.

 

Greeny, da haben wir andere Denkweisen, und das ist auch so in Ordnung.
Ich habe nur mein Leben lang gesagt, was ich denke und werde mich nun nicht mehr ändern (Altersstarrsinn ).
Schönfärberei ist nicht meins.
Und liebevoll kann man auch mit dem Wort "behindert" umgehen, ich zumindest.
Aber ich müsste zu weit ausholen, um das verständlich zu machen . . .

Anicar, worüber ich mir Gedanken mache, darfst Du mir schon überlassen.
Du weißt doch gar nichts über mich.

 

Gute Frau! Like!

Sowas habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen. Und wenn's mir heute begegnen würde, wäre es vermutlich sündhaft teuer, weil RETRO und/oder SHABBY

 

Ok - da hast Du natürlich recht - benutzt wird "behindert" als Beschimpfung natürlich schon länger.

Ich beziehe mich auf den Neuerdings geradezu inflationären Gebrauch für so ziemlich Alles was in irgendeiner Form abgewertet werden oder als nicht nachvollziehbar dargestellt werden soll .

 

Trizi, das Problem ist doch - mal wieder - die schriftliche Form der Unterhaltung. Hätten wir Mimik und Gestik dabei, wäre vieles überhaupt kein Thema.

Deine Form des Altersstarrsinns kenne und praktiziere ich

Das liegt meiner Meinung nach einfach am mangelnden Respekt, der in den letzten Jahren inflationär alles überwuchert. Leider.

 

Tomate, allein bei eb.. gibt es welche (ob alt oder neu aufgelegt, weiß ich nicht).
Bei einem Arzt steht auch so eine Lampe (eigentlich ein sehr vernünftiger Mann).

 

So - jetzt muß ich mich aber schleunigst an die fälligen "Wartungsarbeiten" machen , bevor meine Frau nach Hause kommt und ich noch nicht mal angefangen habe.
Dann fährt sie bestimmt noch mal schnell zum "Schweden" und dann krieg ich : KLOPPE

 

huch...also zum Schweden fahren wir auch gerne...sogar mal mit nem "brennenden" Auto (KAT hat gebrannt auf dem Weg dahin...aber...alles gut. Dank Organisationstalent meinerseits; genau Geschichte kann ich gerne erzählen).

Zum "besonderen" Kind:
Ich arbeite in einer heilpädagogischen KiTa. Dort haben wir Kinder mit vielen Defiziten: Sprache, Motorik, sex. Missbrauch, ADS, ADHS...halt die ganze Bandbreite.
Bei unserem Kind wurde eine Ausläufer von Mutismus festgestellt. Wer es nicht googlen will: das ist eine Unterart von Autismus. Äußert sich aber in "extremer" Schüchternheit. Sobald eine neue Situation auftrat, bekam unser Mädel entweder einen Wutanfall der über 5-7 Stunden ging (ich sag euch jetzt nicht, wie sich das bei uns äußerte...diese Zeit war sehr schlimm für mich, denn ich stand damit alleine da) oder ein "in sich Hinein weinen" oder in "in sich zurück ziehen".
Seit Tochter aber in diesem speziellen Kindergarten ging, ist sie soweit "geformt und aufgebaut" worden, das sie auf eine ganz normale Regelschule gehen kann und jetzt sogar in die Realschule. Allerdings müssen wir manchmal "speziell" mit ihr umgehen. D.H. wenn extreme außergewöhnliche Situationen auf uns zukommen, muß sie vorher "geimpft" werden..
Das ist manchmal anstrengend...aber machbar...

Zum Thema "Farbige". Wir müssen zu diesen Kindern : "maximal pigmentiert" sagen. Naja..was heißt müssen: aber so ist die "offizielle Beziechnung.
Ich persönlich habe immer "Farbige" gesagt. Wobei mich - das sei hier ausdrücklich erwähnt - die Hautfarbe überhaupt nicht stört. Ich habe eher ein Problem mit ausländischen Mitbürgern, die sich nicht den Gepflogenheiten hier anpassen können (Umgang mit Frauen, Verbrechen und Gewalttaten usw). Das ist aber ein Thema, das mit sehr viel Fingerspitzengefühl begegnert werden sollte....

Für mich gibbet immer noch "Negerküsse", Zigeunerschnitzel, Königinnenpastete (ich erwarte mitnichten ne Königin da drin), Pudelmütze (ich mag persönlich keine Pudel - erwarte aber solchen auch nicht auf meinem Kopf).....

Wenn eines meiner Kinder einen Gehbehinderten Menschen sieht und auch manchmal fragt: Mama, guck mal, wie der läuft, oder sich sonstwie "anders" bewegt, versuche ich zu erklären bzw. schicke meine Kinder zu dieser Person um zu Fragen. Da ist bisher nur posititv angenommen worden: Beispiel: im Schwimmbad haben wir mal einen MAnn gesehen, der eine Beinprothese trug. Meine beiden Mädels, damals noch recht klein, fragten mich: Mama, was hat der Mann? Ich habe gesagt: er hat sein Bein verloren...warum? Das weiß ich nicht: fragt ihn, er kann es euch sagen: somit sind beide Kinder (Hand in Hand) zu ihm hin und haben ihn ganz lieb gefragt (schüchtern). Er war sehr (angenehm) überrascht und hat es ihnen genau erklärt. Später kam er zu mir (ich war in deutlich sichtbaren Abstand) und meinte: das ist das erste Mal, das mich Kinder direkt angesprochen haben, warum ich eine Prothese trage. Sonst höre ich die Leute nur hinter meinem Rücken lästern, lachen oder reden..das tut mir weh.....wir haben uns später noch sehr nett unterhalten.

 

Sagt meine Holde von sich auch gelegentlich - ist bei ihr auch korrekt , trifft es aber bei vielen anderen Menschen nicht so wirklich , da doch etliche eher braun ( und damit nicht max pigmentiert ) sind.

So und jetzt bin ich wirklich erstmal wech

 

Anja, ich bin froh, dass Du meine Beiträge nicht als persönlichen Angriff gelesen hast.
Es ging mir allein um die Wertung des Begriffs "behindert".
Danke für Deinen Kommentar.

 

Moin,
ich lese hier schon längere Zeit mit und kann mich nicht erinnern, im Forum so einen sachlichen Meinungsaustausch gelesen zu haben.
Chapeau!
Warum ich aber hier tippsel hängt mit dem Wort "behindert" zusammen.
Im Feststellungsbescheid der Behörde heißt es:
"Sie gehören zum Personenkreis der behinderten Menschen"
Ein sachlicher Satz der einen ganz schnell in die Emotionsebene katapulieren lässt. Nun liest man es also ... schwarz auf weiß ... Du bist behindert!
Ich baue den Satz um:
"Sie gehören zum Personenkreis der besonderen Menschen"
Also ich wäre ein Stückchen größer geworden.
Ich erkenne gerade zu diesem Thema die alten Muster die unbewußt in gut und schlecht einteilen.
In diesem Sinne, wünsche ich Euch weiterhin viele Gedanken zum Austausch

 

Säßen wir jetzt real beisammen, hättet ihr natürlich gesehen, dass ich an vielen Stellen genickt oder gekichert habe - schriftlich verbal fällt es mir gerade etwas schwer, meine Gedanken so zu sammeln, dass irgendwat Zusammenhängendes dabei rauskommt.

Die political correctness plus Gender-Wahn bzw. die Formulierungen als deren Ausdrucksform gehen mir von Anfang an tierisch auf den Zeiger, weil - wie hier ja auch schon mehrfach betont wurde - die Begrifflichkeiten rein gar nichts an der Haltung ändern.

Wenn ich darf, schlage ich in diesem Kontext mal wieder einen Bogen zu meiner persönlichen Geschichte und Situation. Auch weil ich ab morgen ja in einer Maßnahme namens LIPSO festhänge. LIPSO = Leben mit individuellen psychosozialen Einschränkungen. Seit ich denken kann, war ich noch nie ein Mensch, der von sich aus wahllos "unter Menschen" sein wollte. Ich mag keine lauten Stimmen, ich mag keine Lügen und ich mag keine Heuchelei und/oder Doppelbotschaften. All dieses prägte aber bereits mein Elternhaus. Eine wirklich innige Beziehung hatte ich nur zu Ommi, das sagte ich wohl schon an anderer Stelle. Um es kurz zu machen: Immer wieder hat irgendwer gemeint, dass mein angeborener Rückzugsimpuls therapiert werden könne und müsse, weil der natürlich hinderlich ist, wenn man gesellschaftskonform funktionieren soll. Nun habe ich durchaus an mir selbst gearbeitet, so dass ich sehr wohl in der Lage bin, auf Menschen zuzugehen etc. - die wenigstens würden mich als introvertiert bezeichnen, obwohl das die korrekte Bezeichnung ist. Es gibt sogar ein Forum für Introvertierte, dort hab ich mich eine Zeitlang sehr wohl und verstanden gefühlt - allerdings war für die meisten User dort die Erkenntnis, dass sie keineswegs "seltsam" oder "behindert", sondern eben introvertiert sind, ein Aha-Erlebnis und geradezu Lebensinhalt. War nicht meins, weil ich das schon seit meiner frühen Jugend weiß. Aber als Intro biste eben auch schon nicht normal. Wenn ich hier in Görlitz menschlich-emotional vor die Hunde gehe, heißt es "dann geh doch unter Leute, in einen Verein etc.". Weil die "normalen" Extros nicht begreifen, dass ein Intro das einfach gar nicht kann und auch keinen Sinn darin sieht. Ein Intro braucht ein tragfähiges Umfeld, keine FB-"Freunde", egal ob jetzt tatsächlich bei FB oder reale oberflächliche "Beziehungen". Und diesbezüglich hab ich etwa 5 Jahre feinstes Foren-Kindergartenverhalten "genossen", weil ich geradezu prädestiniert zum Sündenbock und zur persona non grata war. Weil: Direktheit ist ebenfalls ein Wesenszug von Intros... Jedenfalls zurück zu Formulierungen und Haltungen: Für mich ist es die pure Heuchelei, bestimmte offensichtlich hervorstechende Gruppen in Schutz zu nehmen, wenn es schon untereinander keine Akzeptanz und Toleranz der kleinsten Andersartigkeit gibt!! Und Hilfe?? Wieso denn, jeder ist für sich selbst verantwortlich....

 

Schön, dich hier zu lesen Deern

Eigentlich ist es doch für jeden von uns nur eine Frage der Zeit, bis wir - auf die eine oder andere Weise - behindert sind.
Mit zunehmendem Alter kommt doch bei jedem das eine der andere Zipperlein, das Gehen fällt schwerer, die Augen werden schlechter etc.

Und ja, es ist ein schöner Gedanke, dann etwas Besonderes zu sein (man kann sich im Prinzip doch alles schönreden).


Book, ich drücke dir mal die Daumen, dass diese Maßnahme nicht nur Abwechslung sondern auch Sinn bringt.

Und zum damaligen Forum: ich hab schließlich auch Jahre gebraucht, dich zu verstehen ... oder zu verstehen, dass ich nicht alles verstehen kann

 

Danke fürs Daumendrücken! Die Hoffnung hab ich auch, obwohl ja gerade diese ewigen vorübergehenden Maßnahmen meine "psychosozialen Auffälligkeiten" fördern - ich bräuchte endlich mal wat Beständiges, Verlässliches, Dauerhaftes...

Zum damaligen Forum und zum Verstehen: Wir beide haben da eh eine ganz "besondere" Entwicklung miteinander hinter uns...
Und genau das ist der Punkt: Man kann und muss tatsächlich nicht alles verstehen - aber dann sollte man es eben einfach mal so im Raume stehen lassen können und sich aus dem Weg gehen, wenn es nicht harmoniert. Das damalige Forum war für mich einfach repräsentativ für jede Gruppe, in der man mit Menschen konfrontiert ist, die einem nicht liegen, auf die man gar nicht reagieren will. Im RL braucht man das dann auch nicht zu tun. Im RL würde ein gewisser Krabbenpuler niemals mein Wohnzimmer betreten und seinen Kohlkopp-Schwachsinn absondern... Sorry, ich weiß, du magst den... In einer Gruppe sind einfach grundsätzlich immer Menschen, die ich in meinem Leben gar nicht haben will. Das konnte ich schon schlecht verknusen, als ich noch einen unmittelbaren vertrauten Kreis hatte - aber ohne einen solchen, ist das geradezu unerträglich. Aber es war durchaus ein Trainingsfeld, weil mir ja in der Tat nichts anderes übrigbleibt.

Darüber dass viele still mitlesen und sich dann auch mal trauen, selbst wat zu schreiben, freue ich mich übrigens sehr!

 

Du zeigst mir noch die Stelle wo genau ich dir das verboten habe......................? Wir diskutieren hier...dazu gehört auch das man unterschiedliche Meinungen hat/vertreten darf!

 

Als Massenkompatibel kann man mich auch nicht gerade bezeichnen. Was zum Geier ist nur so schlimm daran, wenn man gern allein ist oder nur mit einigen ausgesuchten Menschen zusammen sein möchte. Was nützt mir ein riesiger Freundeskreis, wenn nur oberflächliches Gelaber dabei raus kommt.