Baby.harem und -freunde-Garten (2)

Discussion in 'Archiv Rest' started by -=Lupeg=-, Nov 27, 2014.

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  1. Harmi

    Harmi Foren-Graf

    Habt ihr gesehen? Seppelchen ist in den Top 1000 - Platz 247 - das waren aber einige Salatköppe. Da dürften einige Chargen aufgekauft worden sein?
     
  2. Akkefietje

    Akkefietje Allwissendes Orakel

    Mime...Du bist ja immer noch nackig...hast net kalt?;)

    Soweit oben kann ich den Onkel Seppl keine Konkurrenz machen:cry:
     
  3. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    Ist das schön, das alle hierhin gefunden haben
    Unser Märchen auch.

    Heinrich Seidel

    Rotkehlchen.

    Herr Dusedann war zweiunddreißig Jahre alt und im besten Begriff, ein Junggeselle zu werden. Er besaß ein großes Vermögen, und obgleich er aus diesem Grunde keinen bestimmten Beruf erwählt hatte, so waren seine Tage dennoch dermaßen mit Thätigkeit und Arbeit angefüllt, daß er zu Heiratsgedanken gar keine Zeit fand. Daran war aber seine große Sammelleidenschaft schuld und ein ihm innewohnender Drang, alles ins Gründliche zu treiben. Verwandte besaß er keine mehr, außer seiner etwas altmodischen Tante Salome, die stets eine schneeweiße Haube und hellblonde Seitenlöckchen trug und von einer ewigen Unruhe erfüllt war. Trotz ihres Alters war sie sehr flink auf den Beinen und klimperte den ganzen Tag mit ihrem Schlüsselbund treppauf treppab vom Boden in den Keller, von der Küche in die Kammer. Dann saß sie plötzlich wieder in ihrem sauberen Zimmer und nähte, aber ehe man es sich versah, hatte sie Hut und Mantel angethan und war fort in die Stadt, hetzte die Verkäufer in den Läden, daß sie nur so flogen, und war mit einer merkwürdigen Geschwindigkeit aus den entferntesten Gegenden wieder zurück. Sie konnte laufen wie die Jüngste, und betrieb dies auch in solchen Momenten, wo im Drange der Geschäfte ihr solches notwendig erschien. Es war dann seltsam zu sehen, wie die alte Dame den Korridor entlang huschte, daß die Löckchen flogen, oder wenn sie mit flinken Füßen die Treppe hinabschnurrte.
    Sie achtete alle Neigungen und Liebhabereien ihres Neffen wie Heiligtümer, sie kannte alle seine Lieblingsgerichte und kochte sie in anmutiger Abwechslung, sie schob unter alle seine Gewohnheiten und Wünsche sanfte Kissen der Zuvorkommenheit, kurz, Herr Dusedann hätte sich in dieser Hinsicht wie im Himmel fühlen müssen, wenn er nicht von Jugend auf daran gewöhnt gewesen wäre, und deshalb solchen Zustand für selbstverständlich hielt. Da nun alle Unzuträglichkeiten des Junggesellenstandes für ihn wegfielen, seine mannigfaltigen Liebhabereien ihn mehr als genügend beschäftigten und außerdem eine angeborene Schüchternheit ihn den Verkehr mit dem weiblichen Geschlechte meiden ließ, so ist es nicht zu verwundern, daß Herr Dusedann sich ganz wohl fühlte und nicht im mindesten darauf verfiel, eine Veränderung dieses Zustandes anzustreben.
    Seine Lust, alle möglichen Dinge zu betreiben und zu sammeln, hatte sich erst herausgebildet, als er von der Universität zurückgekehrt war und nun gar nicht wußte, was er mit der vielen Zeit in seinem großen Hause anfangen sollte. Zuerst verfiel er auf allerlei schrullenhafte Dinge. So legte er unter anderem eine Sammlung von Porzellanhunden an und brachte es in kurzem auf hundertdreiundneunzig Stück verschiedener Exemplare. Sie wurden auf einer pyramidenförmigen Etagere systematisch geordnet und boten einen Anblick dar, der ebenso komisch als seltsam war. Hierdurch ward er auf die Thatsache hingeführt, daß es in Porzellan noch manche andere Dinge gibt, die nicht zu verachten sind, daß Majolikageräte besonders geeignet erscheinen, die Begier eines Sammlers zu entzünden, und alte venetianische Glaswaren eine geradezu dämonische Anziehung auszuüben im stande sind. So füllte sich allmählich sein Haus mit einer Unzahl von sonderbaren Gerätschaften, Tellern, Krügen, Tassen und Gläsern, aus denen niemand jemals aß oder trank, und deren einziger Reiz oft nur darin bestand, daß ein anderer sie nicht hatte.
    Jedoch diese Dinge mußten untergebracht werden und die Schränke, in denen dieses geschah, die Möbel, auf denen sie standen, mußten sich im Einklang mit diesen Zeugen einer untergegangenen Kultur befinden. So befiel ihn zu alledem ein Fanatismus für alte Möbel, gebauchte Kommoden, braun und gelb eingelegt und mit Messingbeschlägen verziert, riesige altersbraune Wandschränke mit ungeheuren Ausladungen und Gesimsen und einer Geräumigkeit, daß man darin spazieren gehen konnte, seltsame Schreibsekretäre mit bunten eingelegten Blumen verziert und ausgestattet mit einem komplizierten System von Schiebladen, Schränken und Geheimfächern und allerlei spaßhaften Ueberraschungen.
    Zu alledem gesellten sich allmählich große Mappen mit Kupferstichen angefüllt, seltene Bücher, Münzen, Holzschnitzereien, Bernstein- und Perlmutterarbeiten, Kuriositäten aller Art, seltene Erzstufen und Krystalldrusen, japanische und chinesische Lack-, Email- und Bronzewaren, so daß sein Haus und sein Zimmer schließlich mit all diesen Dingen so gespickt und besetzt war, wie ein alter Ostindienfahrer mit Seemuscheln.
    Demnach geschah aber etwas, das seiner Lust am Sammeln und Hegen eine neue Wendung gab. Er besuchte zufällig eine Ausstellung von lebenden Vögeln, nahm einige Lose und hatte das Schicksal, ein paar Sonnenvögel zu gewinnen. Diese anmutigen und reizvollen Tiere, die Schönheit des Aussehens, drolliges Benehmen und herrlichen Gesang miteinander vereinen, machten einen tiefen Eindruck auf ihn und erweckten Appetit nach mehr. Er suchte sofort die Bekanntschaft eines stadtbekannten Vogelliebhabers und stürzte sich mit Feuereifer auf die Erlernung dieser ihm ganz neuen Dinge. Im Umsehen hatte er auf sämtliche Fachzeitschriften abonniert und eine Anzahl von Werken über Vogelkunde erworben. Es gelang ihm sogar, für eine Menge Geld sich in den Besitz von Johann Andreas Naumanns Naturgeschichte der Vögel Deutschlands zu setzen, jenes seltenen und großartigen Werkes, das in der Litteratur aller Völker seinesgleichen sucht. Es war ihm, als sei er nun erst hinter das Wahre und Richtige gekommen, und diese ganz neue Leidenschaft hatten die zwei kleinen chinesischen Piepvögel angerichtet.
    Nach Anweisung jenes Vogelkundigen richtete er ein schönes sonniges Zimmer seines Hauses zur Vogelstube ein, die mit Springbrunnen und Teich und rieselndem Gewässer ausgestattet, an den Wänden mit Borke und alten Baumstämmen bekleidet und mit Nistkästen und Futtergeschirren der neuesten und besten Konstruktion versehen war. Unter großen Kosten ward dieser Raum stets mit neuen lebenden Gesträuchen und Tannenbäumen versehen. Zugleich ließ er einen Schrank bauen von weichem Holz, mit unzähligen Schiebladen versehen und außen gar anmutig mit gemalten Vögeln und deren Futterpflanzen verziert. Die Schiebladen wurden mit entsprechenden sauberen Inschriften versehen und gefüllt mit Kanariensamen, Hanf, Hirse, Sonnenblumenkernen, Haselnüssen, Mohnsamen und was sonst zum Vogelfutter dient, als da sind getrocknete Holunder und Ebereschebeeren, kondensiertes Eigelb, Eierbrot und solcherlei mehr. An den Seiten des Schrankes aber hingen in sauberen Säcken Ameisenpuppen und getrocknete Eintagsfliegen, während oben drauf sechs große mit Flor verbundene Häfen prangten, in die er zwei Pfund Mehlwürmer zur Zucht eingesetzt hatte.
    Nachdem alle diese Vorbereitungen getroffen waren und er die Vogelstube mit einer reichen Anzahl von in- und ausländischen Tierchen besetzt hatte, war ihm ein Feld zu reichlicher und dauernder Thätigkeit eröffnet. Wie nun bei allen solchen Liebhabereien eins das andere mit sich bringt, so ging es auch hier, und Herr Dusedann suchte bald seinen Ehrgeiz darin, die schwierigsten und seltensten Vögel in Gefangenschaft zu halten. Bald hatte er außer seiner Vogelstube ein ungeheures Flugbauer in einem anderen Zimmer aufgestellt. Darin befanden sich alle vier einheimischen Laubvogelarten, Goldhähnchen, Schwanzmeisen, Bartmeisen, Baumläufer, Zaunkönige, kleine Fliegenschnäpper und andere zärtliche Vögel, die viel Aufmerksamkeit und Wartung erfordern. In demselben Zimmer flogen zwei Eisvögel umher, die in einem großen Wasserbassin alltäglich eine große Menge von lebenden kleinen Fischen erhielten. Hier konnte er manche Stunde sitzen und diesen schnurrigen, schön gefärbten und metallisch glänzenden Vögeln zusehen, wie sie von ihrem Beobachtungsaste aus plötzlich kopfüber ins Wasser plumpsten und jedesmal mit einem Fischlein im Schnabel auf ihren Sitz zurückkehrten. Wie sie dann den Fang hin und her warfen, bis er mundgerecht lag und ihn unter mächtigem Schlucken hinabwürgten. Wie sie dann eine Weile geduckt und mit ein wenig gesträubten Federn dasaßen, als sei diese ganze Angelegenheit eine verdrießliche und nachdenkliche Sache und mehr Geschäft als Vergnügen.
    Im Laufe der Zeit ward diese Menagerie immer größer und reichhaltiger und ihre Wartung, Beobachtung und Pflege verschlang alle Zeit, die Herrn Dusedann so reichlich zur Verfügung stand.
    *
    Da geschah es, daß sich seine Wünsche auf den Besitz eines sprechenden Graupapageien richteten und er sich das Glück, ein solches Tier sein eigen zu nennen, mit den glänzendsten Farben ausmalte. Natürlich sollte es ein Genie sein, keines von jenen Tieren mit mangelhafter Schulbildung, die mit: »Wie heißt du,« »Papa,« und »eins, zwei, drei, hurra!« ihren ganzen Sprachschatz erschöpft haben. Nun erfuhr Herr Dusedann durch einen Vogelhändler, daß in der Stadt ein alter pensionierter Beamter lebe, der einen wunderbaren Papagei »klüger als ein Mensch« besitze, und nachdem er sich vieles von den Künsten dieses Wundervogels hatte erzählen lassen, empfand er deutlich, das Leben würde seines schönsten Reizes beraubt sein, wenn er diesen Vogel nicht sein eigen nennen dürfe. Da er von dem Händler hörte, daß der Beamte nicht in den besten Verhältnissen lebe, da er gelähmt sei und von seiner geringen Pension drei Töchter zu erhalten habe, und infolgedessen wohl geneigt sein dürfte, gegen ein gutes Gebot den Vogel zu verkaufen, so steckte Herr Dusedann eines Tages sein Portemonnaie voll Goldstücke und machte sich auf, den Beamten, der Roland hieß, zu besuchen. Dieser wohnte in einem ärmlichen Hause in der Vorstadt, in einer Gegend, wo die Straßen schon anfangen, häuserlos zu werden. Als Herr Dusedann an die Thür klopfte, rief eine etwas schnarrende Stimme: »Herein!« und er trat in ein ärmliches, aber freundliches Zimmer. Gegenüber der Thür auf einem alten, vielbenutzten Sofa lag ein Mann von einigen fünfzig Jahren mit blassen, aber freundlichen Gesichtszügen und vor ihm auf dem Tische stand ein großes Drahtbauer mit dem erwünschten Vogel.
    »Guten Morgen,« sagte der Papagei.
    Herr Dusedann erwiderte diese Höflichkeit und stellte sich dann dem Herrn Roland vor.
    »Bitte, nehmen Sie Platz,« sagte der Papagei.
    Herr Roland lächelte: »Der Vogel nimmt mir die Worte aus dem Munde,« sagte er dann. »Womit kann ich dienen?«
    Herr Dusedann setzte sich, räusperte sich ein wenig und indem er seine Augen auf den Papagei richtete, der eine dämonische Anziehungskraft auf ihn ausübte, sagte er: »Ich bin ein großer Vogelliebhaber, Herr Roland. Ich habe von Ihrem außerordentlichen Papagei gehört und bin gekommen, Sie um die Erlaubnis zu bitten, die Bekanntschaft dieses Vogels zu machen.«
    »Siehst du, wie du bist?« sagte der Papagei. Dann ging er seitwärts auf seiner Sitzstange entlang, verbeugte sich ein paarmal, sah ungemein pfiffig aus und sagte: »o_Ooh!«
    »Ein doller Vogel!« rief Herr Dusedann mit dem Ausdruck der innigsten Bewunderung und zugleich quälte ihn der beängstigende Gedanke, ob er auch wohl genug Goldstücke in sein Portemonnaie gesteckt habe.
    »O er kann noch viel mehr!« sagte Herr Roland und betrachtete seinen Liebling mit leuchtenden Augen. Der Papagei, wie um dies zu bestätigen, fing an zu singen: »Kommt ein Vogel geflogen, setzt sich nieder auf mein Fuß!« Dann krähte er wie ein Hahn, gackerte wie eine Henne und bellte so ausgezeichnet, daß der talentvollste Hund noch hätte von ihm lernen können. Mit diesen Leistungen schien er selber zufrieden zu sein, denn er brach scheinbar vor Entzücken in ein ungeheures Gelächter aus.
    »Kolossal!« rief Herr Dusedann. Da nun ein Augenblick der Stille eintrat, indem sich der Vogel mit seinem Futternapf beschäftigte, hörte man eine anmutige Mädchenstimme im Nebenzimmer singen, so wie man bei der Arbeit vor sich hinsingt. Obgleich Herrn Dusedanns Aufmerksamkeit durch den Papagei sehr in Anspruch genommen war, bemerkte er dies doch, und durch eine Ideenverbindung fiel ihm seine Vogelstube ein, wenn das Abendrot seitwärts hineinschien, in den dämmerigen Ecken die kleinen Vögel fast alle schon schliefen und nur noch ein Rotkehlchen sein träumerisch liebliches Abendlied sang. Er horchte eine Weile auf die anmutige Stimme. »Ganz wie ein Rotkehlchen,« dachte er.
    Der Papagei war ebenfalls aufmerksam geworden, er sträubte die Kopffedern und sprach mit sanftem Ausdruck: »Wendula! Wendula Roland!« Dann wanderte er wieder seitwärts, verbeugte sich ein paarmal und sagte wieder: »o_Ooh!«
    »Er meint meine Tochter,« sprach der Alte, »er hört sie singen.«
    Herr Dusedann war durch und durch begeistert für diesen Vogel. Er faßte Mut, tastete heimlich nach der wohlgefüllten Rundung seines Portemonnaies und sagte: »Sie wissen, Herr Roland, ich bin ein Vogelliebhaber. Ich habe hundertdreizehn Vögel zu Hause. Es ist mein höchster Wunsch, auch einen so gelehrigen Papagei zu besitzen. Sie verzeihen deshalb meine Anfrage. Es könnte ja sein, daß . . . und, wenn es wäre . . . auf den Preis sollte es mir nicht ankommen . . .« Herr Dusedann sah den Alten erblassen und dies verwirrte seine Rede . . . »Der Händler sagte vierhundert Mark,« fuhr er fort . . . »dies hätte man schon öfters bezahlt . . . Aber, wenn Sie nicht wollen . . . fünfhundert würde ich geben.«
    Es erleichterte ihn sichtlich, daß er dies Angebot los war; der Papagei aber sang: »O du lieber Augustin, alles ist weg, weg, weg!« schwang sich in seinen Ring und schaukelte sich, daß das Bauer bebte.
    Der Alte sah auf ihn hin. »Das ist ein schönes Stück Geld,« sagte er, und seine Stimme klang etwas heiser, »allein der Vogel gehört meiner Tochter, er ist ein Andenken von meinem einzigen Sohne, der in der See ertrunken ist.« Dann rief er: »Wendula!«
    Die Thür des Nebenzimmers öffnete sich und ein junges Mädchen von etwa achtzehn Jahren trat herein. Ihre Gestalt war mittelgroß und von jener schlanken, elastischen Fülle, die zugleich den Eindruck von Zartheit und Kraft hervorbringt. Sie trug ein olivenbraunes Kleid und ein rotes Tüchlein, das den oberen Teil der Brust bedeckte. Sie sah mit großen dunklen Augen etwas verwundert auf den Fremden hin. »Wendula,« sagte der Papagei, »Wendula Roland!«
    »Wie ein Rotkehlchen,« dachte Herr Dusedann unwillkürlich wieder.
    Der Alte sprach jetzt: »Dies ist Herr Dusedann. Er wünscht deinen Papagei zu kaufen. Er will sehr viel Geld dafür geben – fünfhundert Mark. Du kannst über dein Eigentum frei verfügen und ich will dich nicht beeinflussen.«
    Das junge Mädchen sah auf ihren Vater, auf den Papagei und dann auf Herrn Dusedann. Sie besann sich einen Augenblick, öffnete dann die Thür, deren Drücker sie noch in der Hand hielt, sprach mit einer kurzen Handbewegung: »Ich bitte«, und ging in ihr Zimmer zurück. Herr Dusedann folgte ihr. Sie schloß die Thür sorgfältig, schaute dann dem jungen Mann mit den großen dunklen Augen gerade ins Gesicht und schüttelte ein wenig den Kopf.
    »Es geht nicht,« sagte sie dann eindrücklich, »es geht wirklich nicht.«
    Herr Dusedann wollte etwas sagen; er wußte nur durchaus nicht was.
    Dann fuhr sie fort: »Der Vater hängt zu sehr an dem Vogel. Wenn die Schwestern in der Schule sind und ich in der Wirtschaft zu thun habe, da ist er oft lange allein. Er kann ja nur ganz wenig an seinem Stocke gehen und kommt nie aus dem Hause. Da liegt er dann auf seinem Sofa und spricht mit dem Vogel und lehrt ihn neue Künste. Ach, der ist ja so klug und wird alle Tage klüger – es ist manchmal ganz unheimlich, was der für einen Verstand hat.«
    Sie sah Herrn Dusedann noch einmal eindrücklich an, nickte ein wenig und fuhr dann fort: »Nicht wahr, Sie sehen das ein? Alle Tage würde sich der Vater nach dem Vogel sehnen, und er hat ja so wenig vom Leben.«
    Es war sonderbar, Herr Dusedann hatte nicht mehr die geringste Lust, den Papagei zu kaufen, ja es kam ihm fast wie eine Art von schwarzherziger Abscheulichkeit vor, daß er jemals eine solche Absicht hatte hegen können.
    »O gewiß . . . natürlich . . . Jawohl . . . durchaus!« stotterte er, denn das junge Mädchen, das so frei und schlank vor ihm stand und ihm so gerade in die Augen sah, flößte ihm jene Verwirrung ein, die ihn stets jungen Mädchen gegenüber befiel, zumal wenn sie hübsch und anmutig waren. Aber diese Empfindung war sehr stark mit Wohlgefallen gemischt. Herzhafter setzte er hinzu: »Ich würde ihn nie kaufen! nie!«
    Sie lächelte ein ganz klein wenig, es war wie ein Sonnenlicht, das durch eine Lücke windbewegter Zweige flüchtig über eine Rose gleitet. Dann hielt sie ihm die Hand hin und sagte: »Gut, nun ist es abgemacht!«
    In diese warme Mädchenhand einzuschlagen, war ein gefährliches Unternehmen, allein es gelang über Erwarten gut und durchrieselte Herrn Dusedann gar angenehm bis ins Herz hinein. Dann gingen sie wieder zu dem Alten hinein, der sichtlich erfreut war, als er das Resultat der Verhandlungen erfuhr. Der Papagei, als der Held des Tages, ward nun aus seinem Bauer hervorgenommen und setzte sich auf Wendulas Finger. Er mußte »Küßchen geben«, zuerst dem jungen Mädchen, dann Herrn Dusedann, was wiederum eine verfängliche Sache war. Dann sträubte er die Nackenfedern und bat: »Köpfchen krauen!« dann sang er: »Ich bin der kleine Postillon,« und blies überaus schön ein Postsignal, dann weinte er wie ein kleines Kind, hustete wie ein alter Zittergreis und entwickelte alle seine sonstigen Talente – mit einem Wort, er war entzückend. Herr Dusedann lebte ganz auf und verlor seine Schüchternheit, ihm gelangen zu seiner eigenen Verwunderung die schönsten zusammenhängenden Sätze und beim Abschied sprach er in wohlgesetzten Worten die Bitte aus, seinen Besuch wiederholen zu dürfen, um diesen außerordentlich gelehrten Papagei noch einmal bewundern zu können. Dies ward ihm in Gnaden gewährt.
    Fortsetzung folgt
     
  4. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    Boah 163.000.000 Salatköppe! Chapeau! :inlove:
     
  5. Harmi

    Harmi Foren-Graf

    und so schön abgezählt, da hat er aber gut gearbeitet. Ob er sie wohl in 4er Reihen aufgeschichtet hat?
     
  6. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    Muss mal schauen wo zahlis GöGa steht.
     
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  7. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    Danke pfötchen - wie geht es denn weiter? *liebfragt* hibbel.....:)
     
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  8. Heidi-von-der-Alm78

    Heidi-von-der-Alm78 Colonel des Forums

    Ja werd ich wohl auch mal machen xD dann hab welche fürs nächste Jahr ...

    Ich mag den Strickring gar nicht aus der Hand legen -> wenn mein Mützchen fertig ist gibt es ein Foto ....
     
  9. -miaandme-

    -miaandme- Forenaufseher

    meine Kleidchen müssten bald kommen xD
     
  10. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    Morgen erfähst du es.
     
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  11. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    :cry::cry::cry::cry:

    kriegt er das "Rotkehlchen? :inlove:
     
  12. Akkefietje

    Akkefietje Allwissendes Orakel

    Pfötchen:inlove:...gibt es heute noch Fortsetzung...???? xD

    ...ich kann doch nicht schlafen wenn es nicht fertig ist:sleepy:
     
  13. Apfelkuchen.harem

    Apfelkuchen.harem Colonel des Forums

    Huch, was ist denn hier los? Bin völlig verwirrt.:cry:Stand denn jetzt der Umzug an?
    Bin aber heilfroh, Euch gefunden zu haben. :inlove:
     
  14. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    Nö! Lupeg hat uns buchstäblich überrollt xD

    [​IMG]
     
  15. Pippilotta1956

    Pippilotta1956 Admiral des Forums

    Märchen mit Fortsetzung - wie aufregend! Hoffentlich kann ich diese Nacht gut schlafen.

    Mir ist heute ein Rotkehlchen gegen die Terrassentür geflogen - wir haben uns beide erschreckt xD
    Zum Glück ist dem Kerlchen nichts passiert.
     
  16. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    Es wird nichts verraten.
     
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  17. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    Nö - das laik ich nich :(

    Hast du die Geschichte schon gefunden? Ich meine für deinen Tassenpost........
     
  18. Apfelkuchen.harem

    Apfelkuchen.harem Colonel des Forums

    Nach meiner ersten Verwirrung werde ich jetzt erst einmal in Ruhe das Märchen lesen.;)
    Liege im Wohnzimmer auf dem Fussboden und habe die Beine rechtwinkelig auf einem Hocker gepackt. Ich habe so Rücken - jammer -:oops:
     
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  19. Akkefietje

    Akkefietje Allwissendes Orakel

    Was meint ihr...wie hoch geht das noch? Mich juckt es in den Finger:oops:

    Ach Aepfelchen...gute Besserung:)
     
  20. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    Armes Äpfelchen - vielleicht hat ja Heidi noch was von ihrer Hexenschusssalbe ...... macht ja auch im Kopf ganz lustigxD

    Wünsch Dir aber wirklich ganz lieb: Gute Besserung
     
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