Baby.harem und -freunde-Garten (2)

Dieses Thema im Forum 'Archiv Rest' wurde von -=Lupeg=- gestartet, 27 November 2014.

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  1. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    Der Teil eurer Sammlung ist sehr schön
     
    günmün und eselchen.harem gefällt dies.
  2. -miaandme-

    -miaandme- Forenaufseher

    schöön;). Wie Mützchen schon fast fertig? bist aber schnell....na ja i kann ja net stricken
     
  3. Heidi-von-der-Alm78

    Heidi-von-der-Alm78 Colonel des Forums

    Ich auch nicht, aber mit dem Strickring geht das recht gut .... hab nebenbei gestern Abend beim Fernsehen noch ein paar Reihen geschafft ...
    Wurde mit Strickvirus infiziert ... :inlove:
     
  4. -miaandme-

    -miaandme- Forenaufseher

    ok ? hmm schreibst du mir ingame nochmal den Link wo ich mal schauen/lunsen kann?
    vllt wenn s keine Kratzewolle ist ...könnte ich s ja auch mal probieren
     
    günmün und samtpfötchen47 gefällt dies.
  5. Apfelkuchen58

    Apfelkuchen58 Nachwuchs-Autor

    Mädels, verabschiede mich dann mal wieder für die nächste Zeit. Ist wieder Freitag......;)xDxDxD
    Komme auf jeden Fall noch mal vorbei.

    Huch, wo bin ich? Wo ist mein Töchterchen? :cry:
    Später schicke ich sie dann vorbei. Habe gerade nicht in den Spiegel geschaut.[​IMG]
     
  6. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    Haselnuss mit WU und SD wirklich wieder 70% Ersparnis.

    Habt ihr alle die WU ?
     
    Zuletzt bearbeitet: 28 November 2014
    günmün und eselchen.harem gefällt dies.
  7. Heidi-von-der-Alm78

    Heidi-von-der-Alm78 Colonel des Forums

    Hast eine Eule ... Wolle hab ich im Wollegeschäft in der Stadt gekauft (Eselchen Wolle-Expertin ;)) ... hab dicke, die ist kuschelig und kratz nicht ...
     
  8. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    Wat? Wolleexpertin? xDxDxD Bin doch auch erst seit einem Jahr wieder am fummeln? - da lagen so ca. 20 Jahre dazwischen :p
     
  9. -miaandme-

    -miaandme- Forenaufseher

    Danke....muss ich mal schauen;)
    @Eselchen worauf muss ich denn achten???
    schreib mir bitte ne Eule :)
     
  10. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    Guten Abend
    Zeit für die Vorlesestunde [​IMG]räusper,räusper

    Herr Dusedann lebte ganz auf und verlor seine Schüchternheit, ihm gelangen zu seiner eigenen Verwunderung die schönsten zusammenhängenden Sätze und beim Abschied sprach er in wohlgesetzten Worten die Bitte aus, seinen Besuch wiederholen zu dürfen, um diesen außerordentlich gelehrten Papagei noch einmal bewundern zu können. Dies ward ihm in Gnaden gewährt.
    Hier endete gestern unsere Geschichte
    Und so geht’s weiter
    Herr Dusedann, was ist mit Ihnen vorgegangen? Weshalb schauen Sie zuweilen so nachdenklich in die Wolken und so tiefsinnig in den Himmel, als wollten Sie die Geheimnisse des Weltalls ergründen? Weshalb, im Gegensatz dazu, sind Sie dann wiederum so lustig und trillern allerlei Liederchen und hüpfen sogar in zierlichen Bocksprüngen, obgleich Sie doch sonst so gesetzt und ebenmäßig einhergingen? Woher kommt Ihr plötzliches intensives Interesse für Sylvia rubecula, auf deutsch Rotkehlchen genannt, da Sie doch sonst für diesen Sänger keine übermäßige Vorliebe verrieten? Was soll man dazu sagen, daß Sie alle die anderen zierlichen Tierchen in Ihrer Vogelstube kaum eines Blickes würdigen und nur diesem einen Rotkehlchen mit fast verliebten Blicken nachfolgen? Sind denn die Sonnenvögel weniger anmutig, die Sperlingspapageien nicht so drollig und die vielen kleinen afrikanischen Finken nicht ebenso niedlich als sonst? Was hat Ihnen das Blaukehlchen gethan, daß Sie es gar nicht mehr beachten, wenn es im Sonnenschein auf dem Bauche im Sande liegt und sein seltsam liebliches Liedchen ableiert? Was soll es bedeuten, daß Sie alle Tage Ihre Spaziergänge in jene armselige Vorstadt richten und dann auf die Chaussee hinauslaufen, wo es nichts zu sehen gibt als Pappeln und winterlich öde Sandfelder? Wenn Sie dann an einem gewissen Hause vorbeikommen, weshalb schleichen Sie denn wie ein Verbrecher daher und wagen kaum hinzusehen? Wissen Sie wohl noch, was neulich passiert ist an jenem sonnigklaren Dezemberfrosttage, als die Welt so frisch und jungfräulich im ersten Dauerschnee dalag? Dieser freudige kalte Tag mußte wohl Ihren Mut befördert haben, denn Sie wagten es, mit großer Kühnheit nach dem Fenster des bewußten Hauses zu blicken, aber als Sie dort ein junges schlankes Mädchen bemerkten, das mit großen dunklen Augen auf Sie hinschaute, da wurden Sie rot wie eine Purpurrose und zogen sehr tief Ihren Hut ab, während das Mädchen sich freundlich verneigte und auch, wohl im Widerschein Ihres Antlitzes, ein wenig anglühte. Sie liefen dann wieder auf die öde Chaussee hinaus und geruhten, sich ein wenig närrisch zu benehmen, absonderlich wieder erklecklich zu hüpfen und allerlei Poesieverse in den Wintertag hinein zu deklamieren. Dero Gedanken waren unbedingt an einem anderen Orte, denn Sie bemerkten weder den großen grauen Würger, Lanius excubitor L., der im Sonnenschein auf dem Pappelwipfel saß, noch die Eisvögel, Alcedo ispida L., die an dem noch nicht zugefrorenen Bach mit Fischfang sich erlustierend, in der Sonne wie Edelsteine glänzten. Obgleich doch solcherlei Schauspiel sonsten von Ihnen mit besonderem Wohlgefallen betrachtet wurde, Herr Dusedann! Sie werden sich erinnern, daß Sie späterhin auf der Chaussee noch andere Merkwürdigkeiten trieben, absonderlich, daß Sie plötzlich in großen Schreck gerieten, indem Sie sich bewußt wurden, ganz laut einen Namen in den schneeglänzenden Wintertag hinausgerufen zu haben, und zwar lautete dieser: »Wendula! – Wendula Roland!« – Was soll man davon denken, Herr Dusedann? Sie sahen sich zwar sofort erschrocken um und beruhigten sich erst, als Sie bemerkten, daß auf der ganzen weiten Chaussee kein Mensch zu sehen war. Sie suchten sich einzureden, nur die Liebe zum Wohlklange habe Sie veranlaßt, diesen melodischen Namen auszurufen, aber ob Sie sich dieses geglaubt haben, ist noch sehr die Frage.
    Ja, es war eine merkwürdige Veränderung mit Herrn Dusedann vorgegangen. Acht Tage lang hielt er es aus, ohne den Anblick des wunderbaren Papageis zu leben, dann trieb es ihn mit magnetischer Gewalt, sich wieder nach ihm umzusehen. Das nächste Mal konnte er diese Sehnsucht nur noch drei Tage lang unterdrücken und dann stellte er sich ein um den anderen Tag ein, so daß er binnen kurzem im Hause Roland eine bekannte Erscheinung ward. Auch eine beliebte. Der Alte freute sich, jemand zu haben, mit dem er plaudern konnte, die beiden jüngeren Töchter Susanne und Regina fanden einen harmlosen Spielgefährten in ihm, dessen Taschen allerlei Süßigkeiten bargen, und Wendula – ja wer wollte das ergründen, was in der Tiefe ihrer dunklen Augen verborgen lag. Aber das muß gesagt werden, daß sie heller aufleuchteten, wenn die Thürglocke erklang und der bekannte Schritt auf dem Gange hörbar ward. Als bemerkenswert muß auch verzeichnet werden, daß Herr Dusedann, der bekanntlich doch nur kam, um den Papagei zu sehen, zuweilen nach längerem Aufenthalt wieder fort ging, ohne ihm mehr als einen halben Blick geschenkt zu haben, eine Inkonsequenz, die aus den sonstigen Charaktereigenschaften dieses jungen Mannes nicht genügend erklärt werden kann.
    Da die Weihnachtszeit herannahte, so waren auch in diesem Hause vielerlei Geheimnisse im Gange, und Herr Dusedann genoß das ehrenvolle Vertrauen, von allen drei Mädchen in ihre verschiedenen Unternehmungen eingeweiht zu werden, so daß ihm als einem Weihnachtsbeichtvater das ganze Gewebe gegenseitiger Ueberraschungen klar vor Augen lag. Diese Dinge rührten ihn und gefielen ihm gar wohl, zumal er seine Eltern früh verloren hatte und einsam ohne Geschwister aufgewachsen war. Dies alles berührte ihn als etwas Neues und seltsam Liebliches und zum erstenmal in seinem Leben ward ihm klar, daß er in seiner Kindheit trotz allen Ueberflusses doch vieles entbehrt habe, das kein Reichtum schaffen kann.
    Es kam einmal zur Sprache, daß er dieses Fest noch niemals in Gegenwart von Kindern gefeiert habe, immer nur, so lange er denken konnte, mit der alten Tante Salome am Abend des ersten Weihnachtstages. Diese zierte dann einen Tannenbaum auf mit allerlei dauerhaften Schmuckdingen, die sie sorgfältig in einer Schieblade aufhob, und deren manche noch aus seiner Kinderzeit stammten. Den Grundstock ihrer Bescherung bildeten stets sechs Paar selbstgestrickte Strümpfe und darum gruppierten sich einige wertlose Kleinigkeiten, »denn was soll ich dir schenken, mein Junge,« sagte sie, »du hast ja alles!« Dazu hatte sie aber stets nach alten geheimnisvollen Familienrezepten eine Unzahl der verschiedensten Kuchen gebacken, die keines von beiden aß und die später so allmählich fortgeschenkt wurden. Herrn Dusedanns Gegengeschenk bestand jedoch, seit er mündig war, stets aus einem Schächtelchen mit Goldstücken, die Tante Salome in ihre Sparbüchse that. Nach der Bescherung gab es Karpfen zum Abendessen, und Herr Dusedann braute dazu aus einer Flasche Burgunder, einer Flasche Portwein und ein wenig echtem Jamaika-Rum einen Punsch, worin sich Tante Salome regelmäßig einen kleinen Spitz trank. Danach wurde feierlich zu Bette gegangen und die Sache war erledigt.
    Wie es kam, ist nicht mehr mit Genauigkeit festzustellen, allein, als man über diese Dinge redete und Herr Dusedann zwischendurch den Wunsch äußerte, dies Fest einmal in Gemeinschaft mit Kindern zu feiern, da war er, ehe man sich's versah, eingeladen. Dies ging insofern ganz gut, als die Familie Roland das Fest am heiligen Abend feierte, und Herr Dusedann somit seine eigenen geheiligten Familientraditionen nicht zu durchbrechen nötig hatte, eine Tempelschändung, die zu verüben er auch wohl nicht gewagt haben würde. Da nun seine Kühnheit in der letzten Zeit schon bedeutend zugenommen hatte, so gelang es ihm, in wohlgesetzter Rede den Wunsch anzusprechen, daß ihm erlaubt sein möchte, sich an diesem Abend ganz als ein Mitglied der Familie zu betrachten, und man ihm nicht verübeln möge, wenn er sich in jeder Hinsicht an der Bescherung beteilige. Daß die Familie Roland dagegen nichts einzuwenden hatte, stimmte ihn so fröhlich, daß er auf dem Rückwege nach seiner Wohnung eine große moralische Kraft anwenden mußte, in dem frisch gefallenen Schnee der Straße nicht einigemal vor Vergnügen Kobold zu schießen. Das ehrwürdige Blut der Dusedanns aber, das in seinen Adern floß, war stark genug, diese hasenfüßige That zu verhindern.
    *
    Von diesem Tage an wurde Herr Dusedann viel mit Paketen gesehen. Da aber in dieser Zeit solches eine häufige Zierde des Mannes, insonderheit des Familienvaters und des alten guten Onkels ist, so fiel das weiter nicht auf. Aber der junge Mann zitterte doch oftmals bei seinen Einkäufen davor, daß ihn ein Bekannter dabei überraschen möge. Zwar bei der großartigen Kinderkochmaschine, die er für Regina einkaufte und der für Susanne bestimmten Puppenstube von märchenhafter Pracht hätte er schon leicht eine Ausrede finden können, allein was sollte er sagen, wenn ihn jemand gefragt hätte, für wen der kostbare olivenbraune Seidenstoff bestimmt sei und die wunderbare goldene, mit Perlen behängte Halskette, die der erste Juwelier der Stadt nach den Zeichnungen eines bedeutenden Künstlers ausgeführt hatte. Wenn er behauptet hätte für Tante Salome, so wäre diese Lüge doch gar zu durchsichtig gewesen. Und so kaufte er in einer Art von Rausch noch allerlei Dinge, die ihm passend und angenehm erschienen. Daß sein Beginnen sehr auffallend war, kam ihm gar nicht in den Sinn, dazu hatte er zu einsam gelebt und zu wenig Begriff von dem Wert des Geldes.
    Als er kurz vor Weihnachten zu der Familie Roland kam, traf er den Alten allein und in sehr trübseliger Stimmung. Nach einigen Worten der Einleitung fragte dieser mit bebender Stimme: »Möchten Sie den Papagei noch kaufen, Herr Dusedann?«
    Als dieser ihn verwundert anblickte, fuhr er fort: »Ich werde sehr bedrängt durch eine Schuld, die ich zur Zeit meiner schweren Krankheit, der mein jetziges Leiden folgte, eingehen mußte. Bis jetzt habe ich sie in kleinen Raten vierteljährlich vermindert, allein nun will der Geldgeber nicht mehr warten. Außerdem ist das Weihnachtsfest vor der Thür und der erste Januar mit seinen Ausgaben. Es ist ja auch ein großer Luxus für einen Mann wie mich, ein so kostbares Tier zu halten. Ich habe mir die Sache überlegt. Ein sogenannter roher Graupapagei, der frisch angekommen ist und noch nichts versteht, kostet nur sechsunddreißig Mark. Ich schaffe mir von dem übrigen Gelde einen solchen an, einen, der noch graue und nicht gelbe Augen hat, also noch jung ist, und dann will ich mich dahinter setzen, daß er bald ebensoviel lernen soll als dieser.«
    Herrn Dusedann schoß ein glänzender Gedanke wie eine Sternschnuppe durch den Kopf.
    »Gewiß,« sagte er, »den Papagei kaufe ich gerne, aber Sie müssen ihn noch eine Weile behalten, bis ich mich auf ihn eingerichtet habe. Nicht wahr? Im nächsten Jahre hole ich ihn mir.« Da er gerade genügend mit Geld versehen war, so zählte er die fünfhundert Mark auf den Tisch und verabschiedete sich. Zu Anfang war er ein wenig betroffen und ergriffen, denn zum erstenmal in seinem Leben war ihm menschliche Not entgegengetreten, allein diese Stimmung verlor sich bald, denn es lag ja in seiner Hand, diesen Menschen, die er achtete und liebte, von seinem Ueberflusse mitzuteilen. Der Mond, der an diesem Abend in Herrn Dusedanns Zimmer schien, hatte einen wunderlichen Anblick. Er sah diesen Herrn in seinem Bette liegen und in höchst seltsamer Weise alle Augenblicke sich die Hände reiben, ja sogar zuweilen unter der Bettdecke mit den Beinen ziemlich strampeln. Der gute alte Mond glaubte, daß Herrn Dusedann fröre; freilich er konnte nicht wissen, daß in dem Zimmer sehr schön geheizt war und Herr Dusedann bloß vor lauter Vergnügen nicht einschlafen konnte.
    Am Morgen des vierundzwanzigsten Dezember erwachte Herr Dusedann so erwartungsvoll und freudig wie ein richtiges Kind, das diesen seligen bevorstehenden Abend kaum abzuwarten vermag. Er packte alle seine eingekauften Schätze sorgsam in eine ungeheure Kiste und bestellte dann einen Dienstmann, der die Weisung erhielt, diese am Abend um fünf Uhr in der Rolandschen Wohnung abzuliefern. Nur eine Schachtel behielt er zurück und machte sich damit um ein Uhr auf den Weg, um sie persönlich abzuliefern. Sie enthielt einen Beitrag zur Ausschmückung des Tannenbaums, denn er hatte sich extra auserbeten, an diesem feierlichen Akte teilnehmen zu dürfen. Er fand den Alten und die beiden Kinder zusammen in dem Vorderzimmer. »Wir dürfen nicht hinein,« sagte Susanne und zeigte auf die Nebenthür: »Wendula putzt auf!«
    »Aber ich darf doch?« fragte Herr Dusedann.
    »Ja, Sie dürfen. Wendula hat's gesagt.«
    Er klopfte jetzt und ward durch einen schmalen Thürspalt hineingelassen.
    »Ich habe doch was blinken sehen,« rief Regina triumphierend.
    Wendulas Gesicht war von der eifrigen Thätigkeit rosig angehaucht und ihre dunklen Augen strahlten. Sie hatte die Aermel ein wenig aufgestreift, daß die schönen weißen Arme zur Hälfte sich zeigten. Die Grundlage alles Tannenbaumaufputzes, die Silber- und Goldäpfel, hatte sie bereits angehängt, und diese schimmerten freundlich aus dem dunklen Grün hervor. Herr Dusedann packte seine Schachtel aus. Es waren lauter Vögel darin, Marzipan-, Zucker- und Schokoladevögel, die er mit großer Mühe aus allen Zuckerwarenfabriken und Konditoreien der Stadt zusammengesucht hatte, Papageien, die sich in Ringen schaukelten, Schwäne, Gänse, Enten, Hühner, Kanarienvögel und alles mögliche. Zu seinem großen Bedauern hatten aber die buntesten und prächtigsten dieser wohlschmeckenden Tiere mehr aus einer exotischen Zuckerbäckerphantasie ihren Ursprung genommen, als daß sie treue Nachbilder der Wirklichkeit gewesen wären. »Wie würden Sie nun dies Geschöpf nennen?« sagte er und hielt ein solches Gebilde empor, »Fasanen-Möwen-Schwan-Geier ist die kürzeste Bezeichnung, denn von allem ist was drin.«
    »Ich nenne ihn Piepvogel,« sagte Wendula, »und hänge ihn an den Tannenbaum.«
    Er beteiligte sich an dieser Arbeit, stellte sich aber ein wenig ungeschickt dabei an. »Wir wollen uns in die Arbeit teilen,« sagte Wendula, »ich hänge an und Sie reichen mir die Sachen zu.«
    Herr Dusedann war es zufrieden. Aber war es notwendig, daß bei diesen Verrichtungen die Hände sich so oft trafen und die Augen so lange aneinander hafteten? War bei den Beratungen über den besten Ort für irgend einen Gegenstand es gar nicht zu vermeiden, daß die Schultern sanft aneinander ruhten und die Hände sich wieder begegneten? Was sollte es bedeuten, daß beide so oft lachten über Dinge, die nichts Komisches an sich hatten, und dann wieder bei einer ähnlichen Gelegenheit ohne jeden ersichtlichen Grund verstummten? Seit wann bedurfte Wendula, eine so behende Persönlichkeit, unbedingt der Hilfe, um auf einen Stuhl zu steigen, und fraglos der Unterstützung, wenn sie wieder herab wollte?
    Endlich hatte sie die letzten Lichter an dem oberen Kranz der Zweige befestigt, stand auf ihrem Stuhl und betrachtete ihr Werk. »Nun ist alles fertig!« sagte sie mit einem kleinen Seufzer.
    »Wie schade!« meinte Herr Dusedann. Dann sahen sie sich in die Augen und er reichte ihr die Hände, um ihr beim Absteigen behilflich zu sein.
    Sie glitt an ihm hernieder und lag in seinen Armen. Dann küßten sie sich. Herr Dusedann hielt sie fest umschlossen und fragte ganz leise: »Auf immer?«
    »Nun und immerdar!« sagte Wendula noch leiser.
    Sie mochte wohl den Tannenbaum mit ihrem Kleide gestreift haben, denn es fiel etwas plötzlich herab. Sie erschraken beide und fuhren auseinander. Herr Dusedann nahm es auf; es war ein kleines Pfefferkuchenherz, in zwei Teile zerbrochen. Er reichte es Wendula hin, diese paßte die zerbrochenen Hälften aneinander und gab dann die eine Herrn Dusedann. Beide aßen ihren Anteil stillschweigend auf, lachten dann wie die Kinder und gingen Hand in Hand hin, Herrn Roland um seinen Segen zu bitten.
    Die beiden Kinder waren anfangs ganz erstarrt, allein dies ging bald in ausgelassene Lustigkeit über, sie sprangen beide jauchzend im Zimmer herum, der Papagei sang und pfiff, blies, krähte, bellte und trompetete, und Herr Dusedann mußte bald mit der einen, bald mit der anderen herumtanzen, so daß Herr Roland sich zuletzt in komischem Entsetzen die Ohren zuhielt.
    Als nun zuletzt die große Kiste ankam und die Bescherung losging, und Herr Roland seinen Papagei feierlichst zurückgeschenkt erhielt, da war ein solcher Ueberfluß von Liebe, Glück, Dankbarkeit und anderen schönen Empfindungen an diesem Orte vorhanden, daß es ein wahres Wunder war, wie das alles in der engen Wohnung Platz fand.

    [​IMG] Ende​
     
    Zuletzt bearbeitet: 28 November 2014
  11. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    Hach wie schön :inlove: Er hat sein Rotkehlchen bekommen :D
     
    günmün, Pippilotta1956 und kienbaum1 gefällt dies.
  12. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    So muss es doch sein
     
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  13. -miaandme-

    -miaandme- Forenaufseher

    Danke samtpfötchen:)
     
    günmün und samtpfötchen47 gefällt dies.
  14. Akkefietje

    Akkefietje Allwissendes Orakel

    Wie schön...:inlove::inlove::inlove:, mehr davonxDxDxD
     
  15. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    Morgen steht Plätzchen backen auf dem Plan. Kokosmakronen, Haselnuss-Schoko-Kekse und ganz normale Weihnachtsplätzchen (will ja meinen Nudelrollstein ausprobieren). hat von Euch schon mal jemand mit Roll-Fondant gearbeitet?
     
    günmün gefällt dies.
  16. -miaandme-

    -miaandme- Forenaufseher

    [​IMG] wünsche allen eine Guten Nacht...bis morgen [​IMG]
     
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  17. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    Ich will morgen auch backen. Dann duftet die Wohnung nach Advent
    Roll-Fondant kenne ich nur aus der Werbung.
    Bin gespannt wie der Praxistest für deinen Marmorrollstein verläuft.
    Ich verabschiede mich für heute .[​IMG] Ich wünsche euch süße Träume
     
    günmün, Pippilotta1956 und eselchen.harem gefällt dies.
  18. Heidi-von-der-Alm78

    Heidi-von-der-Alm78 Colonel des Forums

    Cool Kekse ich komm Teig naschen ...
     
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  19. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    aber nur wenn Du den Roll-Fondant auf die Kekse bastelst :D
     
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  20. Harmi

    Harmi Foren-Graf

    da mach ich mit, Heidi.

    Eselchen, kannst mal wat mehr machen???? Büdde ....
     
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