Die Rollator:ies

Ämter sind schwierig und was dir passiert ist, ist eine Frechheit. Freiwillige Hilfe ist sparsam gesät, bezahlte einfacher. LG

 

Manchmal weiß man nicht so recht, wonach die Ämter urteilen. Sie haben die schriftlichen Berichte und da steht manchmal nicht alles vollständig drin, es wird aber geurteilt. bei mir war es so, dass in der Reha gefordert wurde, einen Weg von 120 m mit dem Rollator zu gehen. Ich habe das in über 20 Minuten mit mindestens 20 Stehpausen auch geschafft. Hinterher war ich aber mehr als fertig und hatte auch noch Schmerzen. Im Bericht stand dann nur, dass ich 120 m mit dem Rollator gehen konnte. Deshalb hat das Versorgungsamt einen Antrag auf ein Merkzeichen, dass mit etwas Erleichterung im Leben beschert hätte abgelehnt. So kann ich mich also nicht zu Veranstaltungen u.ä. fahren lassen. Auch wenn Berlin ein gutes ÖPV-Netzt hat, mit dem Rolli komme ich nicht überall hin. Also muss ich meine Bedürfnisse zurückschrauben und mir ggf. solche Dinge im Fernsehen ansehen.
Aber das Leben geht auch ohne Kultur weiter, man muss sich halt andere Sachen suchen.

 

Hallo liebe Kremmina,
Gratulation zu Deinem Entschluss, einen Thread zu eröffnen für "Gleichgesinnte" sowie deren "Sympathisanten"

Ja Du hast selbstverständlich recht, sobald das tägliche Leben mit gewissen körperlichen Handycaps begleitet wird, ändert sich meist nicht nur das "Alltägliche", sondern auch der bisherige Bekannten-/Freundeskreis.
Und ja ich gebe zu, es ist für vollkommen gesunde Menschen, immer eine gewisse "Unsicherheit" wie solchen menschlich, körperlichen
Handycaps begegnet werden soll... es gibt da eben die unterschiedlichsten Meinungen dazu - ich versuche mich einfach, möglichst ungezwungen zu verhalten, was aber manchmal gar nicht so einfach ist.

Ich trage z.B. nun schon lange Jahre, 2Stents mit mir herum und muss täglich gewisse Medis nehmen... äußerlich sieht man mir nichts an,
doch sobald ich Steigungen bewältigen muss, benötige ich eben deutlich mehr Zeit dafür.
Wenn ich aber dann sehe, mit welchen sagenhaften Kraftanstrengungen manche Menschen trotz ihres Handicaps, ihr Leben recht positiv
gestalten - dann nötigt mir das anerkennende Bewunderung ab.
Vor kurzem begegnete mir ein Mensch, auf einem außergewöhnlichen Fahrrad - welches mit den Armen statt den Füßen vorwärts bewegt wurde... das ging so schnell, dass ich es kaum mit dem Blick beobachten konnte.
Und wenn man beobachten kann, zu welchen sportlichen Leistungen -ganz unterschiedlich gehandicapte Menschen- in der Lage sind... dann
begreift man erst richtig, zu was der menschliche Wille alles im Stande ist - und versteht auch garnicht, warum trotzdem manche Menschen bewusst wegschauen.

Wünsche Dir weiterhin viel Gleichgesinnte bzw. Interessierte hier in diesem Thread, ich bin auch nur aus Zufall hereingestolpert,
werde aber gerne ab und zu mal vorbeischauen.
Passt bitte alle auf Euch auf und bleibt positiv für das Leben eingestellt.

GlG Cooley(Winni)

 

Schön, dass du hier auch durch Zufall rein gestolpert bist. Finde Kremmina hatte sehr viel Mut, diesen Thread zu schalten auch wenn nicht alle hier auf einen Rolli angewiesen sind, zeigt es sich doch, dass unsere Mitmenschen nicht immer vorschnell urteilen sollten.

Kremmina ich habe meine Voruntersuchungen durch und war dadurch die letzten beiden Wochen seit langem wieder einmal unterwegs.
Nicht alleine versteht sich aber ich habe bemerkt, dass wenn man mit mir vorher schon immer wieder geübt hätte ich schon länger mal raus gekommen wäre.
Jetzt ist nächste Woche noch eine Besprechung und dann hoffe ich mal, dass ich bald den 2. OP Termin bekomme. Gebe es zu, mummelig ist mir schon zu Mute ob alles so klappt wie ich mir es vorstelle.
Durch die schwarze Trauerkleidung war das eine Handicap nicht so auffällig, nur der etwas unsichere Gang der sich hoffentlich danach wieder einigermaßen legen wird, hoffs.

Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Spieler/Spielerinnen en Weg hierher finden würden, egal was sie bedrückt, denn wie cooley schrieb, nicht alles ist sichtbar.

Allen die hier schweigend mitlesen, traut euch egal welches Wehwehchen ihr habt, es tut gut sich austauschen zu können.

 

Hallo @cooley und auch @ kleinerschwarzer,

ich danke für eure Worte und guten Wünsche.

Ich habe gestern und heute gemerkt, dass ich doch ganz schön viel schaffe. Müll muss bei diesem Wetter ja runter gebracht werden. Also habe ich mich auf den Weg gemacht. Mit den 4-Punktgehstützen bin ich die ganze Strecke (ca. je 50 m hin und zurück und die 32 Treppenstufen) gegangen. Vor einem Jahr habe ich dazu höchstens 10 Minuten gebraucht. Jetzt waren es 60 Minuten, aber ich habe es geschafft. Was andere dabei über mich denken, besonders was meinen Gang und die Haltung angeht, ist mir eigentlich egal. Ich komme vorwärts und nur das zählt. Natürlich habe ich auch schlechte Phasen und hadere mit mir und meiner Situation, aber wenn ich dann hier wieder so nette Worte lese, baut mich das auch auf.

@kleinerschwarzer dir wünsche ich für die vor dir stehenden Ereignisse alle, alles Gute und dass du wieder besser drauf bist (weiß ja nicht, was dir fehlt)

Allen Lesern einen schönen Tag wünscht Kremmina

 

Da schließe ich mich doch sehr gerne an und hoffe für kleinerschwarzer, dass all seine diesbezüglichen Wünsche sich erfüllen mögen

Ich denke, das würde allen Beteiligten gut tun... schriftlicher Austausch von gleichen oder ähnlichen gesundheitlichen Problemen, haben eigentlich schon allein deshalb eine "positive" Wirkung - weil beidseitig erkannt wird, dass man nicht alleine ist mit gesundheitlichen
Problemen.

Bei meinem 45jährigen Sohn wurde aktuell ein sogenannter "Burn-Out" diagnostiziert... das sieht man Ihm ja optisch nicht an -wie dies eben bei den meisten psychischen Krankheiten der Fall ist- und er bestätigte mir kürzlich, dass dieses Krankheitsbild sich mit ganz unterschiedlichen Symptomen äußert... und verbaler Austausch in der Gruppe, ist z.B. eine von helfenden Maßnahmen.

Klar bei den sogenannten vollkommen "Gesunden", sollte im Austausch mit "Kranken" ein gewisses "Fingerspitzengefühl" vorhanden sein,
wobei ich denke, dass man gar nichts falsch machen kann, solange niemand beleidigt wird.


Und natürlich gibt es für körperlich Gehandicapte, große Lebens-Einschränkungen, die er/sie einfach nicht machen kann ohne fremde Hilfe.
Wir kamen heute aus dem Urlaub in Norddeutschland zurück... schon alleine die Anreise, erfordert eine Organisation, der ein Betroffener meist hilflos gegenüber steht.
Und wie viele barrierefreie Urlaubs-Möglichkeiten die auch bezahlbar sind, gibt es wohl für Rollifahrer/innen...? Brauch wohl nix weiter drüber schreiben!
Meine Schwägerin heiratete - in einem Lokal im Garten bei strahlendem Sonnenschein, tollem Essen und schöner Zeremonie... war alles spitzenmäßig, bis Rollifahrerin-Schwiegermama zur Toilette musste, welche sich im Kellergeschoss befand ohne Aufzug.
Ich mach es kurz: Bräutigam-Schwager und ich, hievten Schwiegermama zur Toilette und meine Frau, die älteste Tochter half ihr dort.
(Klar ist das manchmal nach vielen Jahren noch ein Thema, was damals falsch organisiert wurde... so kann eben das Leben geh`n.)


Drücke meine Daumen für Deinen Thread - er hat es verdient am Laufen gehalten zu werden, denn zu bereden gibt es sicherlich mehr als genug denke ich.

Passt alle gut auf Euch auf und allerseits ein wunderschönes WE.
LG Cooley/Winni

 

Denke, dass das das Problem ist. Wer nur kleinere Bagatellen im Leben gehabt hat, kann sich da nicht rein versetzen. Für die ist ein KH Aufenthalt schon eine Katastrophe wenn man was erzählt.
Dann kommt noch dazu, dass die meinen wenn man aus dem KH heraus kommt, ist man Gesund und kann wieder alles machen. Die können einfach nicht verstehen, dass ein Heilungsprozess länger dauern kann. Und da spreche ich aus Erfahrung.
Wobei es mir dennoch nicht so schlecht geht wie Kremmina, habe aber noch gravierende Defizitte und hoffe, dass sich nach der nächsten OP legen.
Es wird kein Spaziergang werden, das hat der Chirurg schon gesagt, muss dann noch Geduld haben. Und wenn Jemand meint, dass ich vor dieser OP keine Angst habe, wird dies auch nicht verstehen, da ich sie ja unbedingt will. Es ist halt was anderes ob man mit Tatütata rein kommt und fast nichts mehr mitbekommt, als dass man freiwillig rein geht.
Freitag weiß ich mehr, ob ich noch warten muss oder ob sie loslegen können.

Bleibt Gesund und lasst Euch nicht unterkriegen.

 

Muss auch mal was sehr Positives berichten, ja so etwas gibt es auch noch.

Da ich auf dem Gebiet der großen Einschränkungen ja ein Neuling bin und auch in der Reha wenig Informationen über Hilfsangebote bekommen habe, hab ich mich im Internet halt selbst auf den Weg gemacht. Und siehe da, ich habe in unserem Stadtbezirk (Berlin hat ja 12 davon) eine Stelle für Behindertenhilfe gefunden.
Die dort für meinen Wohnbereich zuständige Sozialarbeiterin hat sich suuuuper rührig um mich gekümmert. Hat mit viele Informationen und weiterführende Links geschickt. Sie will mir auch bei der Beantragung eines Merkmals für den Schwerbehindertenausweis helfen.

Es gibt also doch erfreuliche Meldungen.

 

Bin überzeugt, solch Positives wird es wohl immer geben glücklicherweise, allerdings eben mit der Begleiterscheinung, dass diese
einem nicht von selbst zufliegen, muss quasi danach gesucht werden.
(Was natürlich schwierig ist -ich weiß- für Menschen die z.B. oft von Depressionen/Migräne gequält werden, trotzdem kann ich immer
nur wiederholen: Traut Euch!)

Genau das sage ich auch immer, niemals aufgeben und immer versuchen mit anderen im Gespräch zu bleiben - wer sich bei Problemen egal welcher Natur "einigelt", schafft selbst ein großes Hindernis für seine Besserung.

Angenehmen Wochenteiler hier noch allerseits

 

gekürzt

cooley, du hast Recht, jedoch das ist leichter gesagt als getan und noch schwieriger da wieder raus zu kommen, zumal es viel Kraft kostet.

LG

 

Stimmt... es liest/hört sich vielleicht komisch an, doch es ist genau so - sich selbst von etwas zu überzeugen ist mit das Schwerste beim menschlichen Verhalten.
Das Schöne/Tolle dabei ist aber, das "Hinterher bzw. Danach-Gefühl"... erzeugt einen "inneren", sogenannten Glücksschub - welcher
wieder ein kleines bischen weiter bringt, ein kleines bischen Freude oder Zufriedenheit und damit das "Licht am Ende des Tunnels" aufzeigt.
Und ja, persönliche Schmerzempfindungen z.B., können extremst unterschiedlich sein und es ist deshalb auch äußerst schwierig einen
Tipp, Rat oder Empfehlung abzugeben - doch es kann ja niemals falsch sein wenn sich Betroffene austauschen, schon allein deshalb um dabei zu erkennen, dass niemand alleine ist auf der Welt... es sei denn es wäre ne einsame Insel wie bei Robinson Crusoe

Ich wünsche allen hier, passt gut auf Euch auf damit Ihr gesund bleibt bzw. hoffnungsvoll gestimmt und
einen guten Start in diese neue Woche allerseits.

 

Leider nicht für mich. 3 Wochen Untersuchungen waren letzte Woche vorrüber und das Ergebnis nicht nach meinen Wünschen.
Durch die falsche Wundauflage im Frühjahr hat sich die Heilung stark verzögert.
Wunde muss komplett zu sein haben sie mir gesagt. Machbar ist es nur nicht bei ihnen im Haus, falls Komplikationen auftreten würden wären sie nicht darauf vorbereitet. Gut, wenigstens eine ehrliche Antwort.
Nun heißt es halt warten und hoffen und vorallem ein geeignetes KH finden wo ich vertrauen hätte.

Und weil ich so gerne hier schreie muss ich bei der letzten Fahrt ins KH meine Rippen lediert haben. Und da ich die Füße nicht stillhalten kann, habe ich auch rum gewurschtelt in meiner Bude und das habe ich heute Nacht mehr als zu spüren bekommen.
Jetzt muss ich halt die nächsten Tage die Rippenseite etwas schonen,

Bin ein wenig enttäuscht, dass sich nicht noch weitere gemeldet haben.

Bleibt oder werdet Gesund

 

Hallo @kleinerschwarzer,

ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner KH-Suche. Leider ist man in solch einer Situation oft auf sich alleine gestellt und dadurch wird alles noch problematischer. Gibt es bei euch nicht so etwas wie Sozialarbeiter für die Menschen mit Behinderungen? Die kennen ja oft mehr Anlaufadressen bzw. weitere Unterstützungsvarianten. Versuchs doch mal (wenn du das nicht schon gemacht hast) im Internet unterschiedliche Suchbegriffe einzugeben. Hoffe, dass du dann fündig wirst.

Ja, wir werden hier wohl ein sehr kleiner Kreis bleiben. Schade aber wohl nicht zu ändern.
Trotzdem soll der Fred offen bleiben.

Allen viel Kraft für die vor Ihnen stehenden Aufgaben.

 

Tja, nicht alle Versuche verlaufen eben wunschgemäß - ich hoffe und wünsche Dir, Du lässt Dich nicht entmutigen... suchst weiter und wirst hoffentlich bald, das geeignete KH für Dich finden.

Vermute auch, die Zahl der hier Schreibenden wird gut überschaubar bleiben... weil vermutlich viele Betroffenen eben nicht im Fokus
sein möchten und sich einfach wohler fühlen, selbst nichts darüber zu schreiben.

Persönlich habe ich ja "nur" indirekt, eigene Erfahrungswerte mit dem Thread-Thema(2 Monate lang 24std-Pflege v. Stiefvater) - finde aber
dieses Thread-Thema hat es verdient unterstützt zu werden - einfach weil die allermeisten betroffenen Menschen, ja gerade wegen ihres Handicaps nur das Inet als Kommunikationsmöglichkeit nutzen können - oftmals auch nur die einzige Chance mobil zu bleiben und nicht nur fest an Zimmer, Wohnung bzw. Ort gebunden zu sein.
Ich denke auch, der verbale Austausch mit anderen Menschen die sich quasi in der gleichen Lebens-Situation befinden, vermittelt den
gesundheitlich Betroffenen, den Eindruck nicht alleine auf der Welt zu sein... was den alltäglichen Ablauf vielleicht ein wenig erleichtert.

Das möchte ich gerne unterstützen und noch anfügen: Erhaltet Euch euren festen Willen, immer etwas bewegen zu wollen.


(Wurde heute Nacht und am Morgen von starken Zahnschmerzen geplagt, es wird mir nichts anderes übrig bleiben, heute noch den
WE-Notdienst in Anspruch zu nehmen... da muss wohl ein Zahn raus?!) Hätte nie gedacht, dass ich diese Smilies mal nutze.

 

Um dir da evtl. behilflich sein zu können, müsste man wissen was gemacht wurde und was nun gemacht werden soll... man bräuchte einfach mehr Information.. bes. auch zum Thema "Wunde muss erst zu sein"... aber evtl. kann dir dein Hausarzt ja zumindest was die passende Klinik angeht, einen Rat geben... der weiß ja über alles bescheid.

 

Und? Ist der "Bösewicht" raus? Hoffentlich ist es nicht allzu schlimm geworden - drücke Dir die Daumen. Bin selbst damit oft geplagt gewesen, aber es wird jetzt seltener (sind ja nur noch wenige "Bösewichter" ).

Allen die Hilfe brauchen, wünsche ich die nötige große Geduld.

 

Leider nicht - wenn der "eigentliche" Zahnarzt des Vertrauens in Urlaub ist, kommt es auf die Entscheidungsfreudigkeit des Nothelfers an.
Gestern am Sonntag, wurde ich mit einer Spritze und Schmerztabletten-Rezept vom WE-Notdienst wieder heimgeschickt.
Heute morgen bekam ich telefonisch, von der Vertretungspraxis meines H-ZA, einen Termin für morgenfrüh... trotz Schmerzklage von mir, ging heute offenbar nix. Naja, muss ich halt mit Schmerztabletten betäuben... werde es schon überstehen.

In diesem Sinne schließe ich mich gerne an... "miteinander" erscheint manches einfacher, ich wünsche jedenfalls allen
gesundheitlich Angeschlagenen -ob mit oder ohne Rollator- gute und schnelle Genesung und verliert vor allem nicht,
Euren eigenen festen Willen.
Angenehmen Start in diese neue Woche und LG

 

hallo
mein Papa ist auch sehr schlecht zu fuß-er hat Polyneuropathie.
er konnte damit kein auto mehr fahren und hat sich so ein seniorenmobil gekauft.
Damit fährt er einkaufen,zum sportplatz,ärzten usw. er ist happy damit
lg muckel

 

Ich bin echt total froh über diesen Thread! Ich komme mir nicht mehr ganz so ausserirdisch vor!

 

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