Baby.harem und -freunde-Garten (1)

Discussion in 'Archiv Rest' started by Michael250758, Aug 25, 2014.

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  1. serefine

    serefine Kenner der Foren

    [​IMG]uhf -gähn-reck und streck ,
    bin noch immer ein wenig müd- war gestern feiern - heut abend geht´s weiter - ist Fest im Dorf , da trifft sich wieder Hinz und Kunz-die man schon ´s ganze Jahr nicht gesehen hat-
    hier isses noch grau in grau , aber der Wetterfrosch hat schön angesagt -soll bis in die nächste Woche noch besser werden-hoffentlich hat er recht---
    Pippi, alles Gute - Migräne is wohl übel
    Harmi, neues Auto? gratuliere -muss aber erst mal ne Spritztour machen- wart ,ich komm mit --
    Eselchen- gibt doch Stirnlampen-,xD
    so , bis nachher mal - muss doch auch nachlesen-
    lg
     
  2. Harmi

    Harmi Foren-Graf

    für alle bei denen es dunkel ist ... ein bisschen Sonne von heute morgen

    [​IMG]

    Bis später, schnell noch ernten, die letzte Runde Luftballons ausbringen und dann geht's los
     
  3. Pippilotta1956

    Pippilotta1956 Admiral des Forums

    Guten Morgen meine Lieben!
    Heute geht es mir schon besser - vielen Dank für eure lieben Wünsche.
    Ich glaube, ich habe die Schlafkrankheit - bin immer müde. Ob mir der Onkel Doktor ein Bettchen verschreibt? [​IMG] )

    Pfötchen das hört sich nach einem tollen Nachmittag an. viel spaß dabei

    Ich arbeite an Stufe 3 des Events - ist ja ein ganz schöner Brocken!
     
  4. Akkefietje

    Akkefietje Allwissendes Orakel

    Pippi…ich habe auch Schlafkrankheit..und mein altes Rezept, Espresso und Glimmstengelchen geht nicht mehr:oops:…ich geh mir mal ein Friesenthee machen, vielleicht hilft das.
     
  5. Apfelkuchen.harem

    Apfelkuchen.harem Colonel des Forums

    Huhu,
    bin wieder zu Hause. Werde jetzt kurz Kraft tanken, ein ganz wenig schlafen, duschen und dann geht´s schon wieder los.:oops:
    Haben ausgerechnet heute, wo ich rechtschaffen kaputt bin, eine Einladung von Freunden.:pxDxD
    Harmi, was für ein Auto bekommst Du denn?
    Fietje, bleib tapfer. Fang nicht wieder an zu rauchen.
    Pfötchen, wünsche viel Spass, Finchen auch viel Spass und Eselchen besseres Wetter.xDxD
    Pippi, wünsche ich gute Erholung und baldiges Erwachen - obwohl - der Winterschlaf steht schon in den Startlöchern.:cry:
    Wünsche Euch allen einen schönen Abend und viel Spass beim Märchen.
    Ich lese dann morgen (vielleicht) zum Frühstück. Kann spät werden heute.;)xDxD
     
  6. Akkefietje

    Akkefietje Allwissendes Orakel

    Hallo Harem:)

    Bin brav und lass die Finger davon!

    Harmi ist wohl eine ausgedehnte Spritzfahrt am machenxD

    Aepfelchen, viel Spass heute AbendxD..denk dran, der nächste Morgen kommt garantiert!!!
     
  7. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    Äpfelchen hab einen schönen Abend.
     
  8. Harmi

    Harmi Foren-Graf

    Die Spritztour ist nur kurz geworden. Fährt sich wie der Alte ... ist ja auch das gleiche Modell nur halt die neue Version. Mag den sehr gerne, ist ein Hyrid von Toyota. Will nicht so viel Abgase in die Umwelt blasen, aber rein elektrisch ist noch nicht geeignet für lange Strecken. Ausfahren werde ich ihn dann am nächsten Samstag auf dem Weg nach Deutschland. Da liegen 1000 km vor mir, da kann ich in Ruhe testen :)
     
  9. Akkefietje

    Akkefietje Allwissendes Orakel

    Hast Du ein Prius? Ich finde die wirklich wunderschön. Bin auch schon in einen gefahren, sehr leise und doch mit Pfiff, habe mich dann für ein Golf Plus entschieden, da kann ich besser rein und raus…und die Höhe finde ich super zum rausgucken.
     
  10. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    Ächz - endlich alles geschafft [​IMG] ich brauch heute ein [​IMG]

    Die Wohnung ist endlich wieder ordentlich und ich hab gründlich ausgemistet. Mit der Wäsche hab ich auch gekämpft - nur mit dem trocknen wird das wohl nicht so richtig was werden. Hab sie auf den Boden gehangen - aber hier ist alles feucht! Sogar die Klinke von der Balkontür ist klitschig - und da regnet es definitiv nicht ran.

    Äpfelchen viel Spass
    Harmi allzeit gute Fahrt
    Fietje tapfer bleiben
    Pippi schlaf ruhig weiter
    pfötchen hast Du an das Mühlenabo gedacht

    jemand vergessen :oops:;)
     
  11. Akkefietje

    Akkefietje Allwissendes Orakel

    Mal ans [​IMG] auf [​IMG] fläzen…und nix mehr machen:)

    Eselchen, bin tapfer…aber es ist bitter!
     
  12. günmün

    günmün Routinier

    Bin dahaaa xDxDxD


    Schnell zur Geschichte:


    Bobby Box

    Stefan Mart

    Ja - Was oder Wer? Das Geheimnis muß gelüftet werden! Bobby Box war eine Idee, herausgeweht aus einem uralten Legendenbuch menschlicher Narretei. Diese Idee schwang sich in den Äther, zog durch die Lüfte über Berg und Tal, durch alle Länder und Städte, durch die stärksten Felsen und durch die dicksten Mauern, über alle Meere, kam nach U. S. A., geriet in die Straßen Greenvilles und landete schließlich in dem Kopfe eines armen Malers, der hoch oben irgendwo auf einer Mansardenkammer hauste. Hier, in den Windungen des Künstlerhirns, bekam die uralte Idee des Narren im Menschen neue Gestalt. Der Bohémien Babe Walker sprang auf, rief: "Ich hab's!", stellte sich vor die leere Wand und fing laut an zu singen:


    Eine Idee!! - Sie lebt in mir.
    Schnell Kohle her! - Skizzieren wir!
    Wir fangen an: - Melonenhut!
    Ein Künstler-Schleifchen, das sitzt gut.
    Das Auge tief und sehnsuchtsvoll,
    Schon schaut es, wie es schauen soll.
    Rutschende Hosen, kurzes Röckchen,
    Karierte Weste, dünnes Stöckchen,
    Die Reisetasche und - - die Schuhe!
    Jetzt zur Betrachtung etwas Ruhe!


    Da! - An der Wand war die Idee in einer Zeichnung festgehalten. Es war ein Mensch mit allen guten und schlechten Eigenschaften, vielleicht auch ein bißchen von einem Clown, ein Wesen, das alles in allem die Gestalt eines komischen jungen Mannes hatte. Der Maler schrieb darunter: "Bobby Box". Warum Bobby Box? - Es paßt kein anderer Name! Man urteile selbst! - - -

    An die Tür der Dachbude klopfte es, - der Bohémien erschrak: War es der Hauswirt? War es der Gerichtsvollzieher? Schnell griff er zum Gummi, um die Zeichnung von der Wand herunterzuwischen. Aber die Idee und die Kraft der lebendigen Phantasie hatten die Zeichnung beseelt. Der Selbsterhaltungstrieb war in "Bobby Box" erwacht. So wie die kleine Fliege vor dem Finger, so floh "Bobby Box" jetzt vor dem Radiergummi davon. Er lebte - hatte Form und Farbe! - Schon stürmte er durch die Dachluke über die Dächer hinweg in die Welt hinaus.

    Durch die weiten Steppen Arkansas', durch Sonnenbrand, hohes Gras und lichten Busch wälzen sich träge die Fluten des Mississippi. - Eine Tagreise von Greenville entfernt hatte ein Ohio-Dampfer nach längerer Rast die Trossen gelöst, um weiter stromaufwärts zu fahren. Schwere Sottfahnen hingen aus den Schornsteinen des mächtigen Raddampfers. Sein Name "Ballerich" stand vorn dick mit Teer drauf geschrieben. - Uuuuuuuuuuu !! dröhnte es durch die flimmernde Luft, und der Mann auf der hohen Brücke gröhlte: "Los!" -

    Da kam vom öden Land her noch ein verspäteter Fahrgast im Galopp. Es war Bobby Box mit seiner großen Reisetasche, der ein "Stopp!" über das andere rief. Aber das Schiff hatte den Steg schon ein gut' Stück verlassen, und Bobby rannte den Bootsleuten in die Arme.Das waren zwei riesige Neger mit weißglühenden Augen. "Anschluß ist verpaßt, Sir!" lachten die beiden Schwarzen und machten sich einen Spaß daraus, den feinen Herrn mal herzukriegen. - "Hohohohooooo!!" Bobby Box wurde einige Male hin und her gependelt und flog dann in hohem Bogen übers Wasser. Bobby war expediert. Er erreichte das Schiff noch "per Backbord" - das tat scheußlich weh. - "Au!" Der Schwung wirkte so kräftig, daß Bobby weiter flog, durch eine Tür flitzte und in einen tiefen Ladeschacht fiel, der ihm mit finsterer Leere entgegengähnte. Glücklicherweise hatte sich der Griff seiner Reisetasche in den Haken der Winde eingeklemmt und nun ging es - am Tau hängend - klaftertief hinunter. - Klaftertief? Das schien nur so; Bobby schwebte ganz langsam abwärts. Am anderen Ende der Winde hing nämlich eine Orangenkiste, die fast so schwer war, wie Bobby selbst, und die sein eigenes Gewicht bis auf ein Weniges aufhob. Also ein Gleichgewichtsexempel, wie es im Lehrbuch steht. Bald war Bobby unten und die Orangenkiste oben. Plumps! - "Das ging großartig," meinte Bobby, "aber..." Rrrrrrrr! Rrrrrrrr! - sauste von oben die Kiste herunter. Kraaaackss!! Das Holz zersplitterte, die Orangen sprangen wie Gummibälle nach allen Seiten. "Hu! - die hätte mich plattgemacht!!" dachte Bobby Box ganz verwirrt und stieß dabei hinten an eine hängende Bananenstaude, die ihn mit ihrem Duft einhüllte.

    Ah! - es lachte etwas Greifbares, etwas für Herz und Leib - Bananen! Bobby griff hinein in die langen Früchte und verproviantierte sich. Dann wühlte er im Dunkeln des Laderaumes wie ein Maulwurf und strebte lichtan. Endlich hatte er eine Sprossenleiter gegriffen, die ihm geeignet erschien. Er kletterte hinauf. - Vorsicht! - dabei stieß er oben an eine Decke - eine Luke lüftete sich. Hier also führte der Weg zurück zu seinen Zeitgenossen. Vergnügt schob Bobby Tasche, Stock und Hut durch die Klappe aufs Schiffsdeck. Doch bevor er selbst aus der Luke stieg, machte er sich über die Bananen her, und sang mit vollem Mund:


    Mimmele, mammele, mumm!
    Bananen machen dumm,
    Bananen machen 'nen kleinen Fuß,
    Drum send' Ich dir ein Paar zum Gruß. -
    Mimmele, mammele, mumm!


    Eine Bananenschale nach der anderen flog aus der Luke. - Auf Deck war alles eitel Wonne. Man lag in der Sonne, plauderte, streckte sich und faulenzte. Drüben auf den langen Bänken saßen zwei alte Globetrotter in Zylinderhüten - Mister Ix und Master Ypsilon - und logen sich gegenseitig die Hucke voll. Aber die Strafe folgte auf dem Fuße. Schwipp - schwapp! zwei Bananenschalen kamen geflogen und klebten den Beiden plötzlich an der Nase wie nasse Fledermäuse. Wutschnaubend suchten sie nach dem Übeltäter. Bobby Box schwang sich gerade akrobatenhaft leicht aus der Luke heraus. Er war von dem, was er nun sah, vollständig eingenommen und bezaubert.

    Unter einem der Schornsteine saß auf Kistchen, Taschen und Köfferchen ein außergewöhnlich schönes Mädchen mit einem Engelsgesicht. Ein weites Röckchen - cremerosa mit vergißmeinnichtblauen Punkten - ein ganz kleiner Sonnenschirm und ein noch kleineres Strohhütchen, standen ihr gut. Sie lächelte holdselig über Bobbys Kunststücke. Dieser aber war Kavalier. Voll Grandezza bot er dem lieblichen Mädchen eine Banane an, nicht bevor er die Schale der Frucht nach allen Seiten heruntergezogen hatte, um sie so wie eine Blume zu überreichen. - "Ich bin ein Dichter und mache Verse!" stellte er sich galant vor und machte ein Sonntagsgesicht. Sie nahm die Bananenblume mit einem feinen Lächeln und sagte ganz leise: "Marygold". Bobby konnte nichts anderes daraus entnehmen, als daß dieses klangvolle Wort "Marygold" ihr Name sei. In seiner gehobenen Stimmung fühlte er plötzlich einen leichten Schreck, der wie etwas Dumpfes in ihn drang. Einem Schatten gleich, glaubte er hinter dem Mädchen eine düstere Gestalt zu entdecken, die ihre stechenden Blicke auf ihn gerichtet hatte. "Him-hem-ham-hum!" hörte er die Gestalt murmeln. Ein teuflischer Rhythmus lag in diesem "Him-hem-ham-hum". "Das ist der Teufel!" ; davon war Bobby Box überzeugt, und es war plötzlich in seinem Dichterherzen eine ausgemachte Sache, daß da, wo in der Welt ein Engel zu finden ist, es auch einen Teufel geben müßte.Er hatte keine Zeit, länger darüber nachzudenken, denn Ix und Ypsilon stürzten sich vor Wut platzend auf ihn. Die heiße Luft drückte in diesem Augenblick den Schornsteinqualm auf das Deck nieder und hüllte Bobby Box ein, was den beiden Wüterichen recht hinderlich wurde. Sie packten trotzdem fest zu. - "O Bobby, wie wird es Dir ergehn?!" flüsterte Marygold, die alles mit ansehen mußte. Ping, pang! - es blitzten die Sterne, man hörte die Schläge, wie sie saßen, obwohl man vor Rauch und Qualm nichts sehen konnte. Doch als der Rauch sich erhob, mußte Marygold laut und anhaltend lachen. Mister Ix und Master Ypsilon verkeilten sich beide ganz fürchterlich, und Bobby Box, der sich gleich hinter den Schornstein geflüchtet hatte, lachte jetzt mit Marygold um die Wette. Hoho hihi! - hoho hihi!! die ganze Luft hing voller Lache. Bobby Box hörte zwischen dem Lachen das unheimliche "Him-hem-ham-hum"; er schielte zu Marygold hinüber und sah gerade noch, wie sie der dunklen Gestalt hinter sich einen Klaps mit dem Sonnenschirm verabreichte. - "Still Jim! und benimm dich!" hörte Bobby sie dabei sagen und nun wußte er auch, daß der Teufel "Jim" hieß.Als er so hinter dem Schornstein hervorlugte, sah er auch noch zwei ganz kleine und sonderbar gekleidete Jungen, die mit Pusterohren und allen möglichen Schabernacken den Fahrgästen von hintenrum zu Leibe gingen. Darauf hörte er eine gellende weibliche Stimme: "Wo sind meine beiden Diabolen?!" Bobby stand noch immer gebückt hinter dem Schornstein, und ihm kam alles, was er sah und hörte, traumhaft vor. Als er über alles noch einmal nachdachte, ahnte er nicht, daß die beiden Diabolen auch schon hinter ihm waren und ihm hinterlistigerweise eine kleine Flasche an den Rockschoß banden, auf der mit großen Buchstaben "Nitroglyzerin" zu lesen war. -

    Da tönte die Schiffsglocke, und der Dampfer hielt. Bobby Box griff nach Reisetasche und Spazierstock; Gutes und Böses drängten sich in seinem Kopfe. Aber die Sonne strahlte so schön, daß er gleich wieder an zu dichten fing:


    Die Mississippifahrt war schön.
    Adieu, partie - auf Wiedersehn !

    Da, wo du nicht bist, ist das Glück,
    Weil, fahren wir ein kleines Stück,
    Dem Glück entgegen - ohne Geld!
    Der Bimmelzug kommt, wie bestellt.


    Man muß es verstehen, die guten Gelegenheiten zu beschleichen. - Die alte Lokomotive schnaubte wie ein ungeduldiges Roß; sie bekam noch etwas Öl. Die letzten Vorbereitungen zur Abfahrt wurden getroffen; das Stückgut machte zu schaffen; auch gab es Abschiedsküsse. Jetzt war es Zeit. Der Poet Bobby Box schwang sich von der Rückseite des Zuges durch ein offenes Fenster in ein Wagenabteil, stieg gleich weiter und legte sich als blinder Passagier ins Gepäcknetz. - "Der gute Platz gehört dem Zahler!" dachte Bobby bescheiden und legte sich mit dem Gesicht zur Wand.Er hörte noch das Abfahrtsignal, das Stampfen und Anspringen des eisernen Rosses; dann schlief er fest ein. - So friedlich er schlief, so friedlich hing auch die kleine Flasche, welche ihm die beiden Diabolen an den Rockschoß geknüpft hatten, lang aus dem Gepäcknetz herunter. Das schreckliche Wort "Nitroglyzerin" war deutlich auf dem Etikett zu lesen. (Ein empfindlicher Explosivstoff wehe, wenn er explodiert!) - Unten auf der Bank - auf dem guten Platz lag auch einer und schlief. Ein "wilder Mann", ein Bandit, der nach seinem Prinzip: Moneten schonen! - nur mit blauen Bohnen bezahlte. Den entsicherten Revolver in der Hand lag er zwischen seinen sieben Sachen und schnarchte, daß sich sein langer struppiger Schnauzbart hob und senkte. Drei Stunden lang war der Zug im Zickzack durch die Landschaft gerollt, als der Bandit erwachte und sich von seinem Lager aufrichtete. Die kleine Flasche hing ihm direkt zwischen den Augen, und als er nach Luft schnappte, sog er förmlich das Wort "Nitroglyzerin" an seine Nase heran. Alles in seinem Körper wurde vor Schreck starr - er sah sich mitsamt dem Zuge schon in die Luft fliegen. - Ni-tro-gly-ze-rin!! - Er griff zur Notbremse die Schelle gellte. Rrrrrrruck! stand die ganze Bimmelbahn. Das schreckliche Wort "Nitroglyzerin" drang jetzt schneidend durch die unheimliche Stille. Auf und davon! hieß es! Wie im Sturmeswehen sah man die Passagiere sausen. Bald stand der Zug mit offenen Türen einsam und verlassen auf der weiten Ebene - ein altes Vehikel, ein vergessenes Überbleibsel aus dem letzten Jahrhundert.

    Die Nacht kam auf. Ein säuselndes Schnarchen drang aus den öden Fenstern und Türen der verlassenen Wagen. Bobby Box träumte von der engelsgleichen Marygold. Doch als er erwachte, staunte er nicht wenig. Verträumt gähnte er den Mond an und fragte: "Wo bin ich hier?!" Der Mond schmunzelte und zeigte dem Fragenden in seinem silbernen Licht weite verlassene Steppen. - Nun war guter Rat teuer. Was sollte ein Poet allein in dieser Wildnis mit diesem eisernen Ungeheuer anfangen? Aber Bobby lachte vergnügt: "Das ist ein interessanter Fall; die Sache werden wir gleich haben!" Mit Feuereifer machte er sich ans Werk: - Er steckte die Lampen an - er sah nach dem Wasserstandglas, - dann püstete er mit einem großen Blasebalg das Feuer an und legte Holz und Kohle auf. - Kurze Zeit horchte Bobby gespannt; dann fing es im Kessel an zu summen. Nun probierte er einen Hebel nach dem anderen; einer mußte der richtige sein. - Piff! paff! puff! kam es von hier und da; aber das Monstrum blieb unbeweglich. Jetzt legte Bobby ein großes Gewicht um, das an einem Schalthebel saß. Aha! da erzitterte das Eisenroß, prustete und schnaubte, fletschte mit den Zähnen, stieß einen gewaltigen Dampfring aus und rückte stoßweise vor. - "Halloh, wir fahren !" rief Bobby Box begeistert aus. Langsam ging es vorwärts; aber etwas stimmte nicht; aus allen Löchern, Röhrchen und Rosten sprühte und dampfte es.Mit Funkenstieben, mit dumpfem Magenknurren erreichte die Maschine endlich, rot bis in die Weichen. den Bahnhof Black Bell. Das Bahnhofspersonal floh entsetzt, als das glühende Untier in der Nacht heranrückte. - Bobby bremste. Schwarz wie ein Ofenrohr verließ der kühne Maschinist seinen Posten. Nun stand Bobby Box auf dem einsamen Bahnsteig; kein Mensch ringsum war zu sehen. Die Welt schien wie ausgestorben. Bobby drehte sich nach allen Seiten und rief: "Heda!" Dabei bemerkte er, daß ihm etwas am Rockschoß bummelte. Er griff danach; es war die Flasche, das kleine Ding, das so viel Panik ausgelöst hatte. Er entkorkte sie - kein Nitroglyzerin, kein Explosivstoff, wie die Aufschrift vermuten ließ, füllte ihr Inneres. Sie war leer. Nur ein starker Geruch von Mottenkampfer stieg ihm beißend in die Nase und betäubte ihn. Schnell warf er die Flasche von sich. Als sie in tausend Scherben zersprang, war es Bobby bei diesem Klingen und Springen, als ob er erst jetzt ganz wach würde. - War alles nur ein diabolischer Scherz gewesen?

    Ein Scherz? Aber er war doch von Ruß geschwärzt! - Plötzlich regte es sich um ihn; von allen Selten kam jetzt das Bahnhofspersonal aus den Verstecken. Bobby fühlte sich irgendwie schuldbewußt; er faßte Reisetasche und Stock fester und fing an zu laufen. Um viele Ecken ging es herum, an Planken entlang, an Gegenständen und Büschen vorbei, bis er endlich an ein kleines Wasser kam, das still und friedlich im Mondschein dalag. Dick und groß stand hier auf einem Schild: "Baden verboten !" - "Allright!" dachte Bobby, "das Baden ist hier verboten für Leute, die es nicht nötig haben. Aber ich versotteter Erdenbürger bin sehr bedürftig! - Also los! Baden wir!" -

    Tadellos gewaschen, gekämmt und aufgebügelt, wie ein echter Gentleman, ging Bobby Box in Black Bell spazieren. Er schlenderte die große breite Straße hinunter, aus der die ganze Ortschaft bestand und die von beiden Seiten von grauen Holzhäusern und Bretterbuden eingesäumt war. - Drüben las er zwischen blanken Messingtellern "Barbershop", dort stand "Post Office"; daneben gab es "Whisky and Tobacco"; ein kleines rotes Schild sprang ihm in die Augen: Sheriff Jack Brown... Aber er achtete eigentlich nicht darauf; er mochte von alledem nichts hören und nichts sehen. Eine Sehnsucht brannte in ihm und ließ ihm keine Ruhe; er mußte fortwährend an Marygold denken. - "Wäre ich doch ein Fürst oder wenigstens ein reicher Mann!", dachte er sich, "dann würde ich gleich morgen um ihre Hand anhalten. - Aber wo in aller Welt mag sie überhaupt sein?" Wieder loderte die Sehnsucht in ihm auf. - "O Marygold, mein Stern! Mein Herz, es läßt dich grüßen!" rief er laut aus. - Plötzlich blieb er verdutzt stehen; er sah eine hohe und bunte Fassade. "Boarding-House" stand da in einem großen roten Herz und darunter war eine allerliebste Tänzerin gemalt, die - Bobby Box wischte sich über die Augen - eine Ähnlichkeit mit Marygold aufwies, die einfach nicht zu verkennen war. Sollte "Sie" hier in Black Bell tanzen...? Bobby hatte den Gedanken noch nicht ausdenken können, als er vor sich ein Mägdelein in graziösen Schritten dahinschweben sah, wie es solches nur eins auf dieser Welt gab. Wieder hatte er das Gefühl, als träume er; jedoch schon war er an ihrer Seite und als Dichter konnte er nicht anders, als sie in Versen ansingen, um seiner großen Sehnsucht Ausdruck zu verleihen:


    Oh, Marygold, ich wünschte nur,
    Ich wär der Fürst von Singapur.
    Ich würde dich mit Edelstein'
    Behängen wie ein Christbäumlein.
    Ich schwöre dir - ja, glaub' es nur,
    Ich hol den Schatz aus Singapur.
    Leihst du mir deinen kleinen Mund
    Für einen K . . . . . . .


    ... Pfui! Teufel, Batz und Höllenschlund!! Bobby hatte den Mr. Jim, der sich zwischen ihn und Marygold gedrängt hatte, auf die krumme Nase geküßt. Also - o weh! - der böse Jim war auch da! - "Schnell einen Schnaps! Wo ist die Bar?!" Bobby wischte und spuckte und lief durch die offenstehende Tür an die Theke. Hier wurde er mit Gegröhl empfangen; aus rauhen Kehlen und riesigen Bärten scholl es: "Hurrah!!" Mächtige Wild-Westgestalten standen hier in Gruppen herum. hoch und breit wie die Waldriesen. Bobbys Augen wurden weit, und er fragte in seinem Erstaunen den ersten besten: "Was bist denn du für einer?!" "Ich? mein Greenhorn! - Ich? Ich bin aus Texas!" Er drückte Bobby die Hand, daß dieser vor Schmerz in die Knie mußte. - "Und ich!" ein zweiter drängte sich vor, "und ich, Boy, bin ein Mexikaner! Doch bevor wir Freundschaft trinken, muß ich dich erst mal - erschießen!" Der vierschrötige Bärenhäuter legte auf Bobby seinen Trommelrevolver an. Die ganze Bar lachte und krachte. Nach diesen schlimmen Späßen erhoben alle ihre Gläser, und Bobby mußte die Runde bezahlen. Er wurde dabei seinen letzten Cent los.Eingeschüchtert und traurig um den Verlust seiner baren Münze verließ Bobby schleunigst diese Schreckenskammer. - Im großen Saal in Dunst und Tabakqualm setzte er sich an einen versteckten Tisch, der hinter einer Holzsäule stand. Ihm war nicht wohl. Das wogende Gedränge erschien ihm schemenhaft, und der ganze Raum machte auf ihn den Eindruck einer dumpfen unterirdischen Höhle. Weit hinten in einer Ecke sah er - ohne sie zu hören - zwei Neger "Banjo" spielen und weiter sah er - er sah es mit fieberigen Augen - auf einem hohen Podium im leichten Gazeflitterröckchen ein traumhaft schönes Mädchen tanzen. - Nun stand es fest, Marygold war eine Tänzerin! Alles um ihn herum versank. - Wieder zur Besinnung gekommen, befand er sich inmitten des Saales; eine athlethische schwarze Lady im Sporttrikot führte ihn durch das Gedränge zum Podium. - "My darling, box mit mir für'n Kuß!" Bobby folgte willig. Er sollte also zur allgemeinen Belustigung beitragen. Was lag daran? Marygold mußte es ja auch! Kaum saßen ihm die großen Boxhandschuhe an den Händen, so hörte er ein Pfeifengetriller und hatte schon bereits einen Kinnhaken, daß er wie eine Zeugpuppe vom Podium flog.Er flog in die Falten eines Vorhangs, der durch den Anprall sich oben von der Latte löste, auf ihn herunterfiel und den armen Poeten vollständig zudeckte. - Lange mochte er so gelegen haben, als ihn ein brummendes "Him-hem-ham-hum" weckte. Bobby, noch immer unter dem Vorhang, schlug seine brennenden Augenlider auf; er sah durch das fadenscheinige Gewebe die schöne Tänzerin Marygold - und hinter ihr den finsteren Jim. - "Ich dulde es nicht! Er ist ein guter und aufrichtiger Junge!" hörte Bobby die melodische Stimme des schönen Mädchens. Aber Jim brachte nur "Him-hem-ham-hum !" heraus und erhob seine Hand, um sie zu schlagen. Mit gewaltiger Anstrengung befreite sich nun Bobby Box und sprang wie ein Wahnsinniger auf, um den Sheriff Jack Brown zu holen. Aber er kam nur bis zu seinem Tisch, der während seiner Abwesenheit mit Flaschen und Gläsern vollgestellt war, eine zarte Hand hielt ihn an der Schulter fest. Es war Marygold, die blütenweiß und rein vor ihm stand mit wunderbaren Flügeln aus frisch gefallenem Schnee. Sie schenkte zwei Gläser roten Weines ein, von denen sie ihm eines darbot mit glücklichem Lächeln. Die Gläser stießen leicht aneinander, und ihre schönen Augen strahlten wie zwei Sterne durch den granatroten Wein.Bobby Box konnte sein Glück nicht so schnell fassen; es schien ihm unwirklich. So dachte er sich auch nichts weiter dabei, daß er nun selbst Flügel hatte, daß seine Füße sich vom Boden lösten und er mit Marygold emporschwebte. Höher - höher ging es, Herz an Herz. - "Hollah, zahlen!!!!" Was ist das? Ein ganz gemeiner Erdenbaß ließ sich von unten hören. Bobby plumpste aus allen Himmeln. Der Wirt empfing ihn mit zornrotem Gesicht und verlangte von ihm, daß er alles bezahlte, was sich auf seinem Tisch an Flaschen zusammengefunden hatte. Bobby aber griff schnell nach Hut, Stock und Tasche und flog wie ein Pfeil aus dem Saal hinaus. Draußen am Ausgang des Hauses sah er hinter einer Holzsäule einen Fuß stehen, der einem Pferdehuf ähnlich sah. Er hob dieses sonderbare Ding in die Höhe, Indem er mit dem Griff seines Spazierstockes dahinterhakte. Rumps!!! Ein furchtbares Gepolter folgte! - Es war der Fuß des im Hinterhalt lauernden Mr. Jim. Dieser lag nun in Pick und Pack und Scherben drin. Vor Schreck verlor Bobby Box seine Hose, die ihm auf die Füße fiel. Also Jim hatte einen Pferdefuß! Bobby fand dies entsetzlich und wollte davonlaufen, aber die heruntergerutschte Hose hinderte ihn. Schon hörte er Jims Pferdefuß traben; das Traben erscholl näher, schwoll an zu einem Gestampfe von hunderten galoppierenden und wiehernden Gäulen. In höchster Not kam Bobby auf die ganz einfache Idee, die Hose hochzuziehen - und da ging's. Er konnte laufen und sehr heftig sogar. Flugs war er draußen in der frischen Nachtluft. Ein Windstoß aus dem verwunschenen Hause brauste hinter ihm her- es mochte noch eine Verwünschung des Mr. Jim sein, die ihm nacheilte. Schnell kroch Bobby in das nächste Plankenloch. Hier in Sicherheit schaffte er sich eins-zwei-drei: ein famoses Junggesellenheim, deckte sich zu, schlief ein und im Traum wurde sein hartes Bett zu einer sanft wiegenden Schaukel. - Der Poet Bobby träumte in Versen:


    Sie hat mich richtig angeflammt,
    Mit ihren Augen angebrannt!
    Sie liebt mich! - Jim kriegt jetzt den Rest!
    Mensch, Bobby halt die Hosen fest!!

    Mein Bobby, ach! wie bist du schneidig!
    Unwiderstehlich...!" - (es wäre leidig,
    Wenn Marygold auch noch zum Schluß
    In Liebeskummer leiden muß.)

    Hier gibt's 'ne große Sensation!
    Man liest und hört's von Weitem schon,
    Daß "1000 Dollar" der erringt,
    Der einen wilden Gaul bezwingt.

    Jedoch - versich're man sich dessen;
    Es ist, bei Gott, kein Kuchenessen!
    Bleib' runter von solch' wildem Vieh
    Spiel lieber in der Lotterie! - -


    Dieses Gedicht hatte Bobby Box verfaßt zu dem großen Feste. das heute in Black Bell seinen Anfang nahm und das acht Tage dauern sollte. Der Rummel war in vollem Gange. Die Black-Beller, insbesondere die Cowboys, zeigten ihren Mut und ihre Geschicklichkeit im Zureiten von wilden Pferden. Jeder hoffte natürlich, von den vielen Preisen die große Prämie von 1000 Dollar zu gewinnen. Jeder wußte aber auch, daß es dieses Mal nicht leicht, ja, vielleicht sogar unmöglich sein würde. Unter den aufgestellten Tieren befand sich ein gefährlicher Hengst, der nach Aussage der Erfahrensten und Ältesten nicht zu bezwingen war. Es war der sogenannte "Zauber-Rappen", der - abgesehen von seiner gewaltigen Größe, seiner übernatürlichen Kraft und Stärke - noch mehr mit seinen unheimlichen Eigenschaften das Land Arkansas seit Jahren in Schrecken versetzte. In der Nähe Black Bells war er zum erstenmal in Gefangenschaft geraten. Man behauptete, dieses Wundertier sei freiwillig in den Kraal gegangen, da es hier im Orte eine Mission zu erfüllen habe.Bobby Box zog ein. Als ob es ein Kinderspielplatz wäre, lief er kreuz und quer und kümmerte sich weder um die Barrieren noch um Zurufe. Er stand plötzlich in Staubwolken, Sand und Dreck, mitten im tollsten Wust von Turf und Abenteuerlust. Ein unbestimmtes Geschrei "Keck ereck ereck!" lag ihm in den Ohren. Da - hoppla - hoppla! - durch den Staub sah er einen hopsenden Cowboy zu Pferde. - "Donnerwetter! Was ist noch das Leben wert!" dachte Bobby und schon flog der Cowboy über seinen Kopf hinweg hoch in die Luft. Bobby grüßte aus Sympathie und rief ihm nach: "Auf Wiedersehen!" Er sah nun den fliegenden Reiter seinen Blicken entschwinden und es schien ihm, als ob der Flug - auf Nimmerwiedersehn - bis in den Himmel ging. - Bobby erschrak plötzlich - ein großes Pferdegebiß mit scharfen Kanten kam aus der Staubwolke auf ihn zu. Oha! Der Gaul ohne Reiter roch in ihm den Dilettanten. Schnell machte Bobby kehrt, aber schon saßen ihm die Zähne in der Hose.Pfui! das war eine Blamage; alles freute sich und die Zuschauermenge kam in Rage. Bobby lief immer gradeaus - sein Hut hing ihm über die Augen - seine Füße berührten kaum noch die Erde; er kam in kalten Schweiß. Der wütende Gaul lag dicht hinter ihm; er hörte das große Gebiß knirschen und die eisenlosen Hufe im lockeren Sand dumpf klopfen. Bobby mußte, während er im Laufe dahinflog, immer an Mr. Jims Pferdefuß denken und an den Alp, zu dem diese menschliche Kuriosität Veranlassung gegeben hatte. Er dachte an die rutschenden Hosen, an die stampfenden und wiehernden Gäule, deren Hufe er jetzt wieder zu vernehmen glaubte. War der Alp eine Vorahnung gewesen zu dieser Katastrophe? In solchen Gedanken, die ihm wie eisige Luft durch seinen Kopf wehten, war er bis hinter die Pferdeställe gelaufen. Ein Cowboy mit der Nummer 13 auf dem Rücken lief ihm voran. In unverminderter Schnelle und in vollem Schwunge überrannte er diesen Cowboy, einen strammen Jungen, der als Nächster zu Pferde sollte und deshalb dem Stalle zueilte. Die Manager, die bereits vor dem Stall Nr.13 warteten, nahmen statt des vorgemerkten Cowboys den zuerst dahersausenden Bobby in Empfang und packten ihn sofort auf die Falltreppe. Bobby freute sich schon gerettet zu sein, - doch zu früh! Er rutschte auf den riesigen Rücken des schnaubenden und funkensprühenden "Zauber-Rappens".Er konnte gar nicht so schnell begreifen, wie alles das vor sich ging. Die Vordertüren sprangen auf, und das Wundertier, an dessem Halse Bobby hing, schoß in die Arena wie eine durch die Luft pfeifende Rakete, sauste über die Dächer der gegenüberliegenden Ställe hinaus und flog dann in einer Schleifenkurve wieder auf den Platz zurück. Nun machte dieses übernatürliche Pferd die sonderbarsten Kapriolen. Es sprang wohl vierzig Fuß hoch und kam so langsam auf den Sand zurück, als hinge es an einem unsichtbaren Fallschirm; dann tanzte und drehte es sich zu einer Musik exotischer Klänge, die von irgend woher kamen. Schließlich zerschlug es in einem rhythmischen Takt alle Barrieren, die wie Kleinholz über die Dächer flogen. Seine Nüstern stießen dabei zwei lange blaue Stichflammen aus, die weithin leuchteten. Bobby hatte sich in seiner Angst krampfhaft festgehalten, so gut es ging; aber der Zauber-Rappen hatte mit ihm Fangball gespielt und ihn immer wieder mit einer komischen Bewegung seines Rückens aufgefangen. Zum Schluß hatte der Hengst Bobby schön gerade sitzen lassen und war scheinbar artig gezähmt mit ihm einmal um den Platz geritten. - Bravo! - bravo! - bravo! bravo! Bobby hatte die Zunft gerettet. - Der Sheriff überreichte ihm die 1000 Dollar. Nach außen hin war alles himmelhoch begeistert, doch innerlich fraß der grüne Neid, und ehe man sich recht besann, war der "Zauberrappen" spurlos verschwunden.


    Ich Glückspilz! - heißa, ich hab' Geld!
    Was kost't das Leben, was die Welt?
    Täglich Gourmand? - Sekt, Malaga,
    Mit Trüffeln, Austern, Kaviar?
    Oder Karosserie mit Dampfmotor?
    Der Bobby fährt im Wagen vor -?
    Doch nein! - Ich hab's, was ich gewollt:
    Ich schenk' das Geld der Marygold!"


    Jeder weiß und hat es wohl schon am eigenen Leibe erfahren, daß das Geld hier auf diesem Erdenrund eine große Anziehungskraft besitzt. Der Poet Bobby Box besaß seit einigen Minuten 1000 Dollar. Das war ein triftiger Grund, diesem komischen Jungen Manne, den man sonst nicht für "voll" nahm, nach allen Regeln der Kunst den Hof zu machen. Alles stürzte auf ihn zu. Jetzt wollte jeder gern sein Freund sein. Herr Knipperdolling, eine Urochsenschwarte ohnegleichen, war der Erste, der es in dem Gedränge schaffte, dem reichen Bobby als "bester Freund" die Hand zu drücken. Er führte ihn in sein Biwak, um ungestört mit ihm allein zu sein, erzählte schöne Mordgeschichten und hielt die anderen Freunde gut in Schach, die wie die Motten um das Licht das Lager umschwirrten und nach Bobbys Reisetasche schielten, in der sich die 1000 Dollar befanden. Nun fing Knipperdolling an, sich beliebt zu machen. Mit vielen Kunststückchen vertrieb er Bobby die Zeit und erwies sich dann auch als Tausendsassa, der von allem etwas verstand. Er schoß den Vogel aus der Luft; wenn es auch nicht immer klappte, so war es doch amüsant. Unter anderem versuchte er, dem Bobby eine Kalkpfeife unter der Nase wegzuschießen."Wenn er nicht getroffen hätte, "so behauptete Knipperdolling, "wäre der Grund nur in Bobbys starkem Zittern zu suchen oder auch in dem Umstand, daß er, als "sein bester Freund", auf die anderen Freunde ein wachsames Auge haben müsse, da diese dunklen Ehrenmänner jede Gelegenheit benutzen würden, um nach seiner Dollartasche zu greifen." Bei dem ewigen Hin und Her wurde es Bobby schließlich ganz dumm im Kopfe, so wirr, daß er sich einige Male selbst fragte: "Woran denkst du?" Er dachte natürlich an Marygold; denn - wenn er an seine Dollar gedacht hätte, wäre ihm alles, was so um ihn herum passierte, klarer gewesen. - So sah er nur dunkle unbestimmte Gestalten huschen, sah Schattenhände erscheinen und verschwinden, und immer war es sein "bester Freund". der mit weitausholendem Geschick in diesem Chaos düsterer Geschehnisse Luft schaffte. Trotzdem hegte Bobby im tiefsten Innern ernstlich den Wunsch, sich diesem Freundschaftsbann zu entwinden; denn Knipperdollings Kunststücke fielen ihm allmählich schwer auf die Nerven.Nach einem Messerwerfen, das Bobby Todesangst hatte ausstehen lassen, kam nun das Letzte, wie der "beste Freund" versicherte. Es war ein Lassoschwingen. Knipperdolling saß hoch zu Roß und hielt mit ausgestreckten Armen in jeder Hand eine kunstvoll zusammengelegte Wurfleine. Bobby, der nach der Meinung seines Freundes dieses Mal die Hauptperson darstellte, mußte sich vor eine Hauswand stellen und sich somit drei Meter von seiner Reisetasche entfernen. Gleichmäßig und akkurat flogen jetzt die Schlingen der ersten Leine um Bobby herum, verengten sich mehr und mehr und schnürten ihn bald fest ein, so daß er wie eine gestopfte Wurst sich nicht mehr rühren konnte. Von solcher Enge ganz benommen, versank der Poet in einen traumhaften Zustand. Es war Ihm, als sei er ein fest eingezwängter Feuerwerkskörper, dessen verhaltene Pulverkraft jeden Augenblick mit einem furchtbaren Knall die feste Hülle zersprengen müsse. Er sah sich als Leuchtkugel aufsteigen hoch über die Wolken hinaus in ein dunkles Firmament. -Knipperdolling hatte inzwischen die Schlinge des zweiten Lassos über Bobbys Dollartasche geworfen, hatte diese fest zugezogen und war im Begriff, seinem Pferde die Sporen zu geben, um mit der sicheren Beute davonzujagen. Aber die Banditensippe war wach. Der "Pruzzelkopf", ein ganz verwegener Tramp, langte mit rauher Hand um die Hausecke, schnitt flugs die Leine durch, packte die Dollartasche und trottelte mit ihr ab. Schon an der nächsten Ecke sprang ihm eine Gestalt entgegen: "Hände hoch!" Es war Mr. Jim mit der blanken Waffe in der Hand. Pruzzelkopf ließ die Tasche fallen, nahm die Hände hoch, machte kehrt und trottelte zurück. Mit einem teuflischen Lachen öffnete Jim die Tasche und griff gierig in die Dollarscheine. "Him-hem-ham-hum !" machte er dabei. - "Hände hoch !" Marygold stand wie aus der Erde gezaubert vor ihm. Die kalte Mündung eines Pistolenlaufes drückte sie ihm auf seine schreckensbleiche Nase. Nun flatterte ein Dollarschein nach dem andern aus Jims zitternden Händen in Marygolds Pompadour. Als alle Scheine bei ihr in Sicherheit waren, rief das Mädchen: "Packe dich, du bitterböser Jim!", und Jim schlich davon, gebeugt wie ein begossener Pudel, doch mit haßerfüllten Blicken und Rache verkündender Miene. Schnell sprang Marygold in ein Versteck. - Bobby, der sich halbwegs aus seiner Verschnürung befreit hatte, kam gelaufen, um sich seine Tasche zu holen. Er fand sie verschlossen, nahm sie am Griff und ging arglos seiner Wege. - Jetzt gab es kein Versteckspiel mehr. Die ganze Banditensippe lief offen hinter Bobby her, und es begann eine wilde Jagd. - "Das gilt dem schnöden Mammon!" dachte Marygold in ihrem Versteck. Doch sie lächelte leise, sie wußte ein probates Mittel. Aus der großen Pistole feuerte sie in die Luft, so viel aus dem Lauf heraus wollte. - Päng! - Päng! - Päng! - Da standen die feigen Schurken, pardauz! - festgewurzelt am Flecke und streckten die Hände in die Höhe. - Bobby aber eilte, ohne sich umzusehen von dannen. Als er eine Stunde unbehelligt marschiert war, fing er schon wieder an zu dichten:


    Die Sonne strahlt. Jetzt geht es weiter!
    Um mich herum wird's wieder heiter;
    Mein Blick bis in die Wolken reicht;
    Die schweren Schuhe werden leicht.
    Ich denk an "Sie", die mir gefällt.
    Wie schön ist doch die ganze Welt! –


    Bobby Box hatte festgestellt, daß man nicht unbedingt arm sein muß, um Verse machen zu können. Der "1000 Dollar" reiche Poet hatte, während er darauflos marschierte, schwärmerisch gedichtet, und die Muse der Dichtkunst, die in seinem Geiste nur wie Marygold aussehen konnte, hatte ihn oft geküßt. Durch romantische Kakteenhaine führte ihn nun sein Weg. Die stachelige Opuntia in ihren grotesken Formen wirkte sich in seiner Phantasie zu wunderlichen Gebilden aus und die Säulenkakteen, die in ihrer aufstrebenden Gestaltung wie mächtige Orgelpfeifen emporragten, gaben zu den sonderbarsten Sinnestäuschungen Anlaß. Er hörte brausende Akkorde vom Himmelsgewölbe widerhallen und sah zu dieser mächtigen Musik die turmhohen Gewächse wie in einem bengalischen Feuerwerk aufleuchten. Doch er wußte nicht, wie ihm geschah; alles das war plötzlich verschwunden, - er stand auf einmal in einer endlosen Wildnis. Grüne und blaue Blitze zersplitterten in der Ferne ein Felsengebirge und triumphierend rollte dazu der Donner. Es roch nach Quarz und Ozon. Bei jedem Blitz entluden sich aus dem Innern des Poeten die verborgensten Energien, die ihm gleich farbigen Strahlen aus Nase, Mund und Ohren leuchteten. Bobby war völlig irritiert. - Weithin hörbar dröhnte der Erdboden von einer flüchtenden wilden Büffelherde. Als Bobby sich erschrocken umsah, nahm ihm ein Windstoß seinen schönen Melonenhut und trug ihn ein Stückchen fort. Der Dichter eilte hinterher; doch er traute seinen Augen nicht - sein Hut hatte plötzlich Beine bekommen und sprang vor ihm in hohen Sätzen davon. Schnell hatte Bobby den Ausreißer mit seinem Stockgriff erfaßt und sah nun, daß im Hute ein großer Ochsenfrosch saß, der schrecklich quakte und zappelte. Nun fing es ringsherum und von allen Seiten an zu quaken; Bobby bemerkte jetzt, daß die ganze Ebene voller Ochsenfrösche saß, die alle ihre glotzenden Augen nach einer Richtung gekehrt hatten und sich das Gewitter anschauten. Seine Kopfbedeckung war also auf eine solche Kröte gefallen. Bobby lachte. Sein Lachen aber erstarb auf seinen Lippen - die Büffelherde war umgekehrt und der Leitstier so groß wie ein Berg, wälzte sich auf ihn zu.

    Das war eine schwierige Situation; jetzt hieß es: "Bobby, steh deinen Mann!" Der Dichter aber dachte sich blitzschnell: "Mit flinken, sprunghaften Versen müßte man diesem unförmigen und behaarten Plumpudding zu Leibe rücken können!" Mit einem Satz war er hinten am Schwanzende des Büffels und schlug ihm mit seinem Stock feste was hinten vor. Der Koloß rollte mit den Augen und drehte sich schnaubend nach Bobby um. Der aber hielt sich hinten an der Quaste fest, prügelte immer weiter und dichtete dazu. Nun begann ein Kreiseldrehen, als ob ein Hund sich in den Schwanz beißen möchte.


    Ein Stierkampf wie in Spanien
    Mit List und auch Schikanien.
    Ich treib' das Tier im Kreis herum,
    Das wird im Kopf ganz schwindeldumm.
    (Die Kampfmethode ist von mir.)
    Torero - Sieg! Es liegt der Stier!


    Dem Büffel war so schwindelig geworden, daß er sich in den Sand legte und seinen gewaltigen Kopf hin und her schüttelte. Bobby bückte sich und griff nach Hut und Reisetasche. Dabei zeigte er so schön den Podex, daß der Büffel nicht widerstehen konnte; er sprang auf und gab Bobby einen tüchtigen Puff. Fffffff - unk! Das war von dem Bullen eine Rekordleistung.

    Bobby verspürte in den Ohren ein Sausen - er flog hoch hinauf auf ein Berg-Plateau. Obgleich dem Dichter das Sausen noch lange in Kopf und Ohren lag, nahm er sich doch Muße, die weite und herrliche Felsenlandschaft zu betrachten. Ein Hungergefühl machte sich bei ihm bemerkbar. Er steckte ein kleines Feuer an und entnahm seiner Reisetasche, was er sich von Brack Bell mitgenommen hatte. Herzhaft biß er in ein lederhartes Stück Rindfleisch und schaute dabei gedankenvoll in den aufsteigenden Mond. –

    Herzhaft? –


    Herzhaft - ist ein Geheimnis nur.

    Kennst du das kleine Wort , Amour'?
    O, Wunder über Wunder!
    Mein Herz flammt auf wie Zunder.
    Am Firmament- dort in den Fernen
    Steht 'Marygold' in Mond und Sternen!


    Lange noch saß Bobby in den Anblick des großen Mondes versunken, der ihm wie in einem traumhaften Spiegelbild Marygolds Gesicht zeigte. Dann schlief er von Müdigkeit überwältigt ein. Hatte er seine Augen nicht geschlossen? Unten in der Ebene sah er die Büffelherde sich in soldatischer Formation aufstellen. Der Leitstier machte seinen Tieren vor, wie man sich im Kreise dreht, und die ganze Herde machte es ihm in rasender Geschwindigkeit nach. Durch das viele Drehen wirbelte der Staub auf und verdichtete sich zuletzt zu einer Wolke, die die ganze Herde unsichtbar machte. Bobby drehte sich auf die andere Seite und legte einen Arm fest über seine Augen. Jetzt lenkte ihn nichts mehr ab, und er hoffte, so schlafen zu können. Aber seine Ohren hörten nun schärfer und sogen allerhand Geräusche und Stimmen in sich ein. Er hörte das ferne Brummen eines Grislybären, das Ratteln einer Klapperschlange, hörte einen Iltis scharren und kratzen. Doch das gemächliche Schlagen riesiger Raubvogelschwingen in der Luft, das er deutlich vernahm; ließ ihn erschrocken hochfahren. Bobby riß die Augen auf, sah aber statt eines Vogels eine schwarze zerrissene Wolke, die im Begriffe war, den Mond zu verdunkeln. Sie hatte die Gestalt des finsteren Mr. Jim, der gen Osten eilte. Deutlich sah Bobby vor der hellen Mondscheibe die wohlbekannte krumme Habichtsnase.

    Schnell war Bobby auf den Beinen; eine dunkle Ahnung beschlich ihn. Seiner Marygold drohte Gefahr - er mußte, ohne zu säumen, ihr zu Hilfe eilen. - Er schloß seine Reisetasche und bemerkte nicht, daß die listige Klapperschlange, deren Ratteln er im Halbschlaf gehört, sich hineingeschlichen hatte und nun zwischen den sieben Sachen zusammengerollt und verborgen lag.

    Der Morgen dämmerte - ein dünner Rauchfaden stieg aus dem verglimmenden Feuer - Bobby eilte davon. Drei Indianer in Kriegsausrüstung mit Bogen, Messer, Tomahawk schlichen ihm auf unhörbaren Sohlen nach zick-zuck-zack! Auf engen, steilen Pfaden zog der ahnungslose Bobby nun durch zerklüftete Schluchten. Wie Katzen blieben die Indianer dem Bleichgesicht auf den Fersen. - Kein Laut unterbrach die feierliche Stille. Die Welt hielt Feiertag! Bobby empfand es in seiner dankbaren Dichterbrust:


    O, schöner Frieden der Natur -
    Ach, wenn wir Menschen friedlich nur,
    Dann...


    Zuck! - ein vergifteter Pfeil saß dem Dichter in seiner Melone. Bobby kam nicht dahinter, was es gewesen war - ein Stein? ein Vogel? Er drehte sich um, horchte und guckte - kein Mensch, kein Vogel war zu sehen. Erledigt! Bobby ging weiter und wieder regte ihn dieses und jenes an, Verse zu schmieden:


    Romantisch - dieser Wasserfall!
    So etwas gibt's nicht überall.
    Sieh, wie die Blumenaugen lachen!
    Man könnt' vor Freuden Sprünge machen.


    Inzwischen hatten die Indianer Umklammerungspolitik getrieben. Zickzuck-zack! Der dritte war an einer Felskuppe hinauf und über Bobbys Kopf hinweg geklettert. Die Rothäute hatten den jungen Mann in der Mitte. Einer der beiden hinter ihm erhob jetzt seinen Tomahawk und schleuderte ihn - zack! - hinterrücks gegen Bobby. Der aber bückte sich gerade in diesem Augenblick, um ein paar Blumen zu pflücken. Das scharfe Beil sauste über Bobby hinweg und saß dem dritten Indianer, der vorn aus seinem Felsspalt hervorlugte, mitten in der Stirn. Er fiel lautlos in sein Versteck zurück und war sofort tot. Bobby hatte von alledem nichts bemerkt, steckte die Blumen in seinen Westenausschnitt und ging weiter. Aber der enge Pfad hörte auf, er stand mit einem Male vor einem tiefen, gähnenden Abgrund.In seiner Bestürzung hörte Bobby nicht, daß - zick! - ein zweiter Tomahawk in den Bügel seiner Reisetasche schlug und dort festsaß. Er fühlte vielmehr seinen Puls heftig schlagen und mußte sich einige Sekunden verschnaufen. Bald zog ein mächtiges, längliches Felsstück, das - ihm linker Hand - hoch an der Wand gelehnt stand, seine Aufmerksamkeit an. Bobbys Erfindungsgabe wurde wach. Er nahm sich vor, mit diesem Stein eine comfortable Brücke zu bauen. Schon klemmte sich Bobby dazwischen und drückte ihn von der Wand ab; - knarrrrrrks! ! - die zweite Rothaut, die unter dem Felsblock auf der Lauer lag, wurde breit gedrückt und konnte ihren Todesruf erst in den Gefilden ihrer Väter ausstoßen. Der Stein war sonst richtig gefallen und erreichte als Stützpunkt - wenn auch nur knapp - die gegenüberliegende Felspartie. Vorsichtig schickte sich Bobby an, die Brücke zu betreten; es bröckelte hier und da und rutschte, aber Bobby machte sich ganz leicht. Hinter ihm,voll Blutdurst und voll Rachgier, nahm ihn jetzt der letzte Indianer aufs Visier. Er war die "hakenschwänzige Schlange", ein Häuptling vom Donnersberg. Sein Adlerblick zeigte unumwunden, daß diese Minuten entscheidend sein sollten, daß er das freche Bleichgesicht fassen und dem Marterpfahl übergeben wollte. Mit einem Jaguarsprung setzte er dem Dichter nach, der schon mitten auf der Brücke war. Da der Stein bedenklich rutschte, machte Bobby schnell entschlossen einen letzten Sprung und war drüben. Durch diesen Umstand sprang der Indianer zu kurz, die Brücke wich und sauste mit ihm in den klaftertiefen Schlund. Das Skalpmesser war des Häuptlings Hand entglitten und flog spiralenförmig in Bobbys Rockschlippchen, wo es hübsch sitzen blieb. -

    Alle drei Indianer waren tot, ohne daß Bobby die drohende große Gefahr geahnt hätte. So wenig er diese erkannt hatte, so wenig wußte er auch, daß ihm ein vergifteter Pfeil im Hute, ein Tomahawk im Kofferbügel und ein Skalpmesser im Rockschoß saß. Er wußte auch nicht, daß er statt der 1000 Dollar, die ja Marygold in Verwahrung hatte, eine Klapperschlange in seiner Handtasche trug. Wir werden sehen, welch' vielerlei Nutzen ihm diese Dinge noch bringen.

    Eben noch stand die Sonne blitzeblank am Himmel. Doch gleich darauf, als unser Poet den letzten Höhengrat hinabstieg, lag unten in der Ebene schon alles in Dämmerung gehüllt. Dunkle Ahnungen von kommendem Unheil trieben ihn vorwärts - seiner Marygold mußte Gefahr drohen. Im Traum hatte er den finsteren Mr. Jim gesehen, der nach Osten eilte, also in Richtung der Poststation Norfolk, desselben Ortes, in dem Marygold demnächst ihre Tanzkunst zu zeigen beabsichtigte. Bobby schaute nach allen Himmelsrichtungen; wie sollte er in dieser Wüstenei den richtigen Weg nach Norfolk finden? Er wollte sich schon auf seinen guten Stern verlassen und darauflosmarschieren, als er im Schummerlicht ein verhutzeltes Männchen erblickte, das inmitten eines Steingerölls saß und scheinbar trübsinnig den Kopf stützte. - "Holla! wo geht der Weg nach Norfolk?" rief Bobby den Griesgram an. - "Über die Talsenkung hinaus!" antwortete das Männchen mit Grabesstimme, ohne den Kopf zu heben. Bobby erschrak; hinter den knochigen Fingern sah er einen lauernden Blick, in dem es teuflisch aufleuchtete. Das waren ja Mr. Jims Augen; auch die Nase und das lange Kinn waren auffallend ähnlich. Schnell wandte sich Bobby ab; doch als er sich bald darauf umsah, war der unheimliche Kerl spurlos verschwunden. Aha! dachte Bobby Box: ein Spuk - der Teufel ist am Werke! Er machte, daß er weiter kam.

    In der Talsenkung entdeckte er ein verborgen liegendes Haus, das recht sonderbar ausschaute und trotz sorgsam verriegelter Fenster und Türen alle Merkmale des Zerfalls und der Verkommenheit in sich trug. Wer mochte hier hausen oder gehaust haben? Bobby wollte weiter, ihm gruselte; aber eine unsichtbare Macht zog ihn die Stufen zur Eingangstür hinauf. Schon klopfte er. Nach kurzer Zeit klirrte ein Riegel, ein Spalt tat sich auf und die Tür stand plötzlich sperrangelweit offen, ohne daß jemand sichtbar wurde. - "Gespensterbude !" entfuhr es Bobby, doch grüßte er auf alle Fälle. "Good evening!" - Er nahm seinen Hut ab und schwenkte ihn in die Leere hinein, um sich zu überzeugen, ob wirklich niemand dort im Dunkeln verborgen stand. Wir wollen es dem Leser verraten: Mr. Jim war es, der heimlich die Tür geöffnet, um Bobby hereinzulocken und sich dann schleunigst wieder in eine Nische neben der Tür gedrückt hatte. Die giftgetränkte Spitze des Indianerpfeils aber, die vorn aus dem Hute des Dichters herausschaute, hatte den heimtückischen Jim in seinem Versteck erreicht, als Bobby seinen Melonenhut aufs Geratewohl ins Haus schwenkte. Die wohlbekannte Habichtsnase bekam einen tiefen Ritzer.

    Bobby selbst merkte nichts davon; doch als er immer wieder in die dunkle Türöffnung starrte, kam ihm plötzlich der Gedanke: Marygold ist hier in Gefahr! - Nun zwang er sich hineinzugehen. Psssst! Kaum hatte er einige vorsichtige Schritte gemacht, schlug auch schon die Tür hinter ihm zu. Ein donnerähnlicher Paukenwirbel folgte, und mit Quieken und Rumoren, das wie Hohngelächter klang, empfing ihn eine Schar Ratten und scheußliches Nachtgetier, das ihn im Kreise wild umtanzte. Bobby sprang beiseite; da wankte auch schon der Boden unter seinen Füßen. Er war auf eine Falltür geraten, die sich krachend geöffnet hatte und ihn in einer Versenkung verschwinden ließ. Schwer fiel er in einen öden und leeren Keller, in dem Moderluft und Grabesduft herrschte. Kaum war er nach dem Sturze zur Besinnung gekommen, als er auch schon von unsichtbaren Händen mit harten Stricken an einen Balken gebunden wurde. Jetzt ward es Bobby klar, daß er dem teuflischen Mr. Jim in die Falle gegangen war. Was nun? Wer sollte Marygold Hilfe bringen? Er selbst stand hier gebunden - machtlos. -

    Der Staub, der in dichten Wolken aufgewirbelt war, krollte sich zur Erde. Nun aber staunte Bobby doch: das Wort, welches er im Begriffe war auszurufen, erstarb auf seinen Lippen. - An dem gegenüberliegenden Balken, geknebelt und gefesselt, stand - Marygold. Deutlich sah er sie in gespenstigem Lichte, das um sie herum geisterte. - "Servus, Marygold!!! - O Marygold, hier müssen wir uns wiedersehn?" Aber Marygold blieb stumm wie ein Fisch. - Zwei Menschen standen sich hier in diesem weltvergessenen Kellergewölbe gegenüber, regungslos, nur durch eine kurze Spanne getrennt. Doch diese Spanne erschien wie eine Unermeßlichkeit, wie unerreichbare Ferne. - Ein dritter Mensch gleich dem Dämon der Finsternis mit unförmlich geschwollener Nase und wirren Augen schlich heran. "Him - hem - ham - hum!" Geldgierig griff dieser Dritte in die Dollartasche, die vor den beiden Gefesselten lag. - Ein gräßlicher Schrei der Enttäuschung und des Schmerzes zerriß die qualvolle Stille. Statt in die Geldscheine hatte Mr. Jim in den Rachen der wut-zischenden Klapperschlange gegriffen. Er versuchte sie abzuschütteln; aber die Giftzähne des Reptils saßen ihm fest in der Hand. Nun sah Bobby Box, dessen Verwunderung kein Ende nahm, den teuflischen Jim mit der noch freien Hand an einem Gegenstand hantieren, der - seine Verwunderung wandelte sich in Entsetzen - wie eine mit Sprengstoff gefüllte Bombe aussah. Eine weiße Schnur schaute aus einer kleinen Offnung heraus. "Der Schuft legt Feuer an die Lunte!" schrie Bobby in höchster Verzweiflung zu Marygold hinüber.

    Marygold aber sah nichts; vor ihren Augen lag eine breite Binde. Mr. Jim hatte sich nach dieser ruchlosen Tat, mit seiner geschwollenen Nase und der Klapperschlange in seinen noch von Geldgier gekrampften Fingern rückwärts durch eine Wandtür gedrückt und war verschwunden. Hier also, durch die bisher unsichtbar gewesene Tür, führte ein unterirdischer Gang ins Freie. - Die Lunte schmorte. Der arme Bobby preßte seine Augenlider fest zusammen, um Marygold nicht zu sehen. - "Verlorenes Glück!" seufzte er, und vor seinem geistigen Auge sah er all seine schönen Träume versinken: ein trautes Heim, spielende Kinder und eine liebenswerte und schöne Lebensgefährtin! -"Das wäre das richtige happyend gewesen!" brachte der elegische Dichter heraus und bedauerte jetzt, diesen verschwindenden Glückstraum nicht in Versen besingen zu können. Er wurde aus diesen Gedanken herausgerissen; seine Nase verzog sich, es roch nach verbrannter Baumwolle. Immer weiter schmorte die Lunte. Der fressende Funke näherte sich mit rasender Geschwindigkeit der Bombe. Rettung erschien aussichtslos. Bobby machte nochmal eine gewaltige Anstrengung, um sich aus den Stricken zu befreien. - Doch was war das?! Seine Hand hatte den Griff eines Messers gefaßt, das in seinem Rockschoß saß. - "Hallo - ein Indianermesser!" Ein Schnitt - die bösen Stricke flogen! - "O Herz, schweig still! Das Gute muß doch schließlich siegen!" - Schnell war auch Marygold befreit. - "Hallo - hier im Taschenbügel sitzt ein Indianerbeil!" rief jetzt Marygold. Beide stürzten auf die Tür des unterirdischen Ganges. - Ein Klang! Ein Knacks! Der Türverschluß zersplitterte. - "Schnell, schnell hindurch! - Wer weiß, wer weiß?!" Beide riefen es in fiebernder Hast und stürzten sich auch schon in den aufwärtsstrebenden Schacht. Hinter ihnen auf dem Boden glomm und sprühte es verdächtig. - Zwischen dem Steingeröll, da, wo das verhutzelte Männchen gesessen hatte, gelangten Bobby und Marygold in die Freiheit. Schwarz wie die Schornsteinfeger lugten sie hinter einer Steinplatte hervor und harrten nun in freudiger Erregung der Dinge, die da kommen sollten.- Plomparadomm! - Kopf weg! - Den Beiden dröhnte das Trommelfell. Wie aus einem Böller geschossen, ging das Haus in die Luft.


    Da geht sie hin die gute Stube!
    Es bleibt nur noch die Kellergrube.
    Die Geisterbude ist zerstoben,
    Die Trümmer regnen noch von oben!


    Als Bobby diese Verse in das Getöse hineingeschrieen hatte, schauten sich die beiden Geretteten an und lachten aus vollem Halse. Sie waren so schwarz, daß sie sich kaum wieder erkannten. - Plötzlich wurde Bobby ernst:
    - "O weh! meine schönen Dollarscheine sind mit in die Luft geflogen!"
    - "Nein!" lächelte Marygold.
    Und jetzt kam ein großer Augenblick; das Mädchen zählte dem erstaunten Bobby aus ihrem Pompadour die 1000 Dollar einzeln in seinen Melonenhut. Darauf ließ sie Bobby mit offenem Munde stehen und ging ohne weitere Erklärung daran, sich zu säubern und zurechtzumachen.


    Es war einmal ein Mägdelein
    Mit Namen "Marygold", wie fein!
    Die wußte sich mit wenig Sachen
    Gar hübsch und nett zurechtzumachen.
    Im Täschchen trug sie allerhand,
    Ein Spiegel, der war schnell zur Hand,
    Und für das Blondhaar, wunderbar,
    Der nöt'ge Kamm war immer da.
    Die Lippen - es hatt' keine Not
    Sie waren von Natur aus rot;
    Hier brauchte nichts gekünstelt sein.
    Es war einmal ein Mägdelein...!


    Im Osten, aus dunklen Wolkentoren, brachen die ersten Sonnenstrahlen. Wie eine schaumgeborene Venus stand Marygold im ersten Morgenlicht -; Bobby gebärdete sich wie unsinnig:


    O Mary - Schönheitskönigin
    Nimm diese 1000 Dollar hin!


    Doch Marygold wies ihn ab und meinte lächelnd: "Bobby, mein liebes kleines Kerlchen, behalt' Dein Geld; ich brauche kein's!" - Da! - über Busch und Steppe klang es in lautem Chor: "Marygold! - Marygold!..." Die Post aus Norfolk war da und ihr Losungswort hieß: Black Bell! Die starken, breiten Männergestalten, die - bei Gott - Respekt einflößten und lachend und rufend aus dem Wagen herauswinkten, verdrehten dem schönen Mädchen den Kopf. Wieder tönte es in lautem Chor: "Come on, Marygold, come on nach Black Bell und tanze!" - "'Bleib! Mary!" rief der kleine Bobby dazwischen, "fahr nicht mit nach diesem Sündenhort!" Aber der Lockruf "Black Bell", wo es keinen "Teufel Jim" mehr gab, zog die schöne Tänzerin mächtig an. Die Kutsche war nahe herangerollt, die Peitsche knallte - Bobby war es, als ginge der ganze Postwagen mit Roß und Rädern über ihn hinweg; die bunte Welt drehte sich um ihn herum, Männer lachten, Pistolen knallten, Musik erscholl von allen Seiten, Marygold tanzte und jubilierte. - Als alles um ihn herum wieder still geworden, als alle Stimmen verstummt waren, fuhr die Postkutsche schon weit hinter der Talsenkung. In der Ferne noch hallten die Peitschenhiebe durch die Ebene. Bobby schaute sich um - Marygold war verschwunden! - Recht höhnisch kam ein Wind daher und fuhr in seine Dollarscheine, die er noch immer in seinem Hut von sich gestreckt hielt. Jetzt Kopf hoch, Bobby! Jetzt heißt es philosophisch denken:


    Es bleibt mir -
    da sie nicht gewollt
    Im Geist die bess're Marygold.
    Mit der gibt's keinen Ehezwist,
    Vielleicht es so viel schöner ist.
    Die Dollarscheine? -
    Laß sie fliegen!
    Der, der sie braucht,
    Wird sie schon kriegen!
    Mich kann das Geld
    Nicht glücklich machen.
    Ich werd' auch ohne
    Wieder lachen! -

    ... warum noch traurige Augen?
    Was soll der Kummer, das Grübeln taugen?
    :
    Traurig? - Das muß 'ne Täuschung sein!
    Ich schaue mal nach innen rein.
    Da gibt es allerlei Gerummel:
    Eckenhüter, Reste, Stummel...
    Kehr aus! - Ich will trotzdem probieren,
    Mich auf den Frohsinn zu trainieren!

    Von Bobby, diesem kleinen Lumpen,
    Woll'n wir uns diese Weisheit pumpen!


    SCHLUSS

    Nun endlich besann sich Bobby Box, daß er doch eigentlich nur eine Zeichnung oder, um es genau zu sagen, die Verkörperung einer Idee war, und daß der Maler Babe Walker in der Stadt Greenville ihn - einer plötzlichen Eingebung folgend - aus dem Stegreif mit einem Stückchen Kohle auf die leere Wand seiner Kammer geworfen hatte. Er entsann sich auch, daß es dort oben im Atelier sehr traurig und ärmlich ausgesehen hatte und daß der Bohémien, wie die meisten Künstler, wohl auch Hunger gehabt haben müßte. Greenville konnte gar nicht so welt entfernt sein. Hatte Bobby doch seit der Mausefallen-Katastrophe und nach der großen Enttäuschung mit der schönen Tänzerin Marygold schon wieder einige Tagereisen hinter sich! Er nahm sich also vor, tüchtig darauf los zu marschieren, um zu seinem Meister und Schöpfer zurückzugelangen. Wer weißt wie er dem armen Kerl in dieser schweren Zeit nützlich sein könne. Nun tat es ihm doch leid, daß er die schönen Dollarscheine in alle Winde hatte zerflattern lassen. Im selben Augenblick aber schüttelte er sich vor Lachen; die Dollars waren doch genau wie er selbst nur ein Phantasiegebilde, und daß man mit erträumten und zusammenphantasierten Geldscheinen hier auf dieser realen Welt nichts bezahlen kann, war doch sonnenklar. Aber vielleicht konnte man aus dieser Phantasterei etwas Greifbares herausschlagen! Und nun war er auch schon da! Der Maler Babe Walker saß gerade in seinem Atelier und ließ die Ohren hängen. Der Hauswirt hatte ihm gekündigt und der Gerichtsvollzieher das letzte Bild weggeholt. Bobby Box guckte durch die Dachluke und rief: "Kuckuck! - da bin ich !" - Nun erzählte Bobby alles, was er erlebt hatte, und der Maler ging sofort daran und malte eine famose bunte Bildergeschichte, brachte sie zu einem Verleger in Greenville und bekam eine ganze Hand voll Geld dafür. Bobby Box stand wieder als Zeichnung an der Wand und sah nun, wie der Maler herrlich lebte: zwölf Knackwürste und eine Zwei-Pfund-Dose Erbsen kamen zusammen in einen funkelnagelneuen Topf, der auf einem Spirituskocher prangte. - Bobby Box rief von seiner Wand aus: "Mahlzeit!" und der Bohémien lachte ihm schmausend zu und winkte dabei mit einer schönen blanken Knackwurst.

    xD
     
  13. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    Guten Abend
    Die Blumentopf-Kartoffeln sind geerntet. Die Tomaten sind zum Glück bald alle runter ###
     
  14. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    Ich drücke die Daumen und bin in Gedanken bei Dir. Arbeitest Du mit Hilfsmitteln oder machst Du einen "kalten Entzug"? Ich bin im Kopf noch nicht ganz so weit...... aber der morgendliche Husten ist schon belastend. :oops:

    Boah Günni - das war aber viel zu lesen. Aber es war sehr schön. :D

    @ pfötchen - prima Ernte!
     
  15. Pippilotta1956

    Pippilotta1956 Admiral des Forums

    n' Abend - wow Günni, das ist mal wieder ein langes Märchen (und sehr schön)
    ich wurschtele so rum und laboriere an meinen Sturzverletzungen herum (so Prellungen machen schon
    so doofes Aua - aber was uns nicht tötet, macht uns stark, nech???)
    Ich werde jetzt mal meine Schlafkrankheit pflegen und sage euch allen eine gute Nacht!
     
  16. Akkefietje

    Akkefietje Allwissendes Orakel

    Das muss ich nochmals lesen….was aus eine Idee enstehen kann ist schon lustigxD

    Habe Lutschtabletten…geht schon…aber die nach dem Essen und zum Café fehlt sehr…. Ausschlaggebend war bei mir den morgendliche Lauf..da gingen wir eine andere Route als sonst…bergauf..und ich hatte überhaupt keine Luft mehr:oops:
     
  17. eselchen.harem

    eselchen.harem Kaiser des Forums

    Ich gehe mal mit meinem Sofa kuscheln ....... schlaft alle schön! [​IMG]
     
  18. samtpfötchen47

    samtpfötchen47 Kaiser des Forums

    Günni schöne Story. Danke dir

    eselchen, Auf dem Bild wirken sie größer, als sie tatsächlich sind. Aber trotzdem schön
     
  19. Harmi

    Harmi Foren-Graf

    habe den kleinen Bruder vom Prius, den Auris. Hat denselben Motor, ist aber etwas kleiner. Finde ich auch super. Habe den Vorläufer 3 Jahre gefahren und mich wieder dafür entschieden. Ist wie du sagst schön leise, und doch spritzig. Und die neue Technik drinne ... erste Sahne. Freu mich schon auf die Heimfahrt :)

    Gute Nacht zusammen, bis morgen. Schlaft gut [​IMG]
     
  20. günmün

    günmün Routinier

    Hey, heute ist Samstag! Könnt doch nicht schon alle schlafen gehen
    xDxDxD

    Ok. Geh ich Kino gucken
    xD
     
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