Feste, Bräuche, Traditionen mit euren Geschichten dazu

Dieses Thema im Forum 'Archiv Rest' wurde von lotte160466 gestartet, 1 Dezember 2022.

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  1. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Hallo! Hier hoppeln ja schon die Osterhasen.:music:

    Schön das ihr zum Faschingstreiben noch soviel geschrieben habt. Da wir uns noch mittendrin befinden, gibt es vielleicht noch das eine oder andere dazu.

    Ich möchte einen weiteren Brauch erwähnen, heute am 14.04. begeht man in vielen Ländern den Valentinstag.
    Wer oder was geehrt wird und wer das erfunden/eingeführt hat, darüber gibt es wahnsinnig viele Geschichten.
    Frühlingsfeste und damit verbundene Rituale, bei denen man auf Brautschau ging/künftige Partner umwarb, fielen in den Monat Februar.
    Mehrere angeblich namensgebende Märtyrer, "Heilige" oder alte, übernommene Feiern verschiedener Religionen könnten der Ursprung sein, aber auch heidnische Bräuche.
    Irgendwann hat also irgendwer, irgendwo damit begonnen etwas an Freunde, Partner oder der/dem Liebsten mit einer Gabe diese Zuneigung zu untermauern.
    Belegt sind Gedichte, Briefe, später handgefertigte und -geschriebene Grußkarten. Damit verdiente sich die Industrie schon ein goldenes Näschen, bevor die erste herzförmige Pralinenschachtel von einem pfiffigen Chocolatier erfunden wurde.
    Großbritannien und die USA sind vor allem bei den Karten ganz weit vorn. Hier ist es auch üblich, das Kinder in den Schulen, teils über Lehrer Tauschkarten verteilen. Es wird hier nicht nur an die Partner, sondern an "geliebte Menschen"/Freunde gedacht.
    Die Blumenindustrie ist also nicht unbedingt überall der große Gewinner dieses Tages.;)
    Die Gastronomie freut sich scheinbar überall über diesen Tag. Manche machen einen riesigen Überraschungs- und/oder Geschenketag daraus... Wellness, Reisen, Schmuck, Dessous... andere halten gar nichts von diesem Tag.

    Noch eine nette Sache ist das symbolische Schenken eines Schlüssels... der zum Herzen :inlove: oder zur Wohnung ?
    In Italien treffen sich die Liebespaare meist an Gewässern oder auch Brücken.
    Dort wird ein sogenanntes Liebesschloss angebracht, auf das die Liebenden ihre Initialen, manchmal mit Datum schreiben; auf große Schlösser wird sogar ein Foto des Paares geklebt. Die Partner werfen ihre Schlüssel ins Wasser und wünschen sich dabei etwas.
    Obwohl die Wünsche danach nicht geäußert werden sollen, wünschen sich die meisten, die ewige Liebe gefunden zu haben.

    Ich habe eine Auflistung gefunden, was in welchem Land am 14.02. alles so getan wird bzw. Sitte ist.
    Ehrlich gesagt war ich überrascht davon wie beliebt dieser Tag auf der ganzen Welt ist, und wie feierlich er begangen wird.
    Ganz besonders dort, wo es an diesem Tag um eine traditionelle Brautschau geht, sind Rituale, Kleidung, Geschenke usw. mit einem großen Fest verbunden.
     
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  2. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    irgendwie ist der Valentinstag in unserer Familie nie so wichtig gewesen..kann mich nicht zurückerinnern dass der in meiner Jugend so wichtig und mit irgendeinem "Ritual" wie Blumen oder Karten u.a. verschenken begangen worden wäre.....

    irgendwann kam das irgendwie auf...hat bei uns persönlich aber nicht durchgesetzt

    und ja...langsam geht es beim Fasching in die Endphase...Donnerstag ist ist Weiberfastnacht....und dann gehts am Wochenende los mit den ganzen Umzügen....
     
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  3. cooley

    cooley Lebende Forenlegende




    Ein Stück weit kann ich dies bestätigen - der Valentinstag war auch bei uns "eigentlich", nie so wichtig wie die allgemeine Öffentlichkeit dies heute so kennt und teilweise auch begeht. Und bei mir und meinem persönlichen Umfeld hat sich dies erst verändert - als ich in den Ehestand eintrat und eine Familie gründete... schließlich war und ist dieser Tag, mein erster auf dem Planeten Erde gewesen.
    Aber jeder geht mit diesem, "seinem" Tag ganz individuell um - wobei es aber auch oftmals auf die aktuelle persönliche Stimmungslage
    ankommt... bei meiner Gattin hatten wir mal vor mehreren Jahren, einen "runden" Geburtstag in größerem Rahmen geplant, da verstarb
    ein paar Tage davor, ganz überraschend ihr Vater daß wir sofort alle Feierlichkeiten absagten... man kann eben nicht alles planen!
    Einige Jahre danach erlebten wir fast "Ähnliches" leider nochmal: Meine Mama hatte bereits per schriftlicher Einladung, zu ihrem 80ten
    Geburtstag eingeladen, im örtlichen Ratskeller und jeder der Gäste freute sich darauf... da wurde sie genau 14Tag vorher, in diese sogenannte andere Welt abberufen... tja, keiner weiß eben wann genau sein persönliches Ablaufdatum gekommen ist.

    Aber ich muss gestehen, ich verschenke gerne an diesem Valentinstag kleine Gaben die ein freundliches Lächeln bringen sollen - und meist schaffe ich das auch damit... viel mehr muss der Tag auch nicht unbedingt bewirken, soll einfach nur eine Erinnerung an Freundlichkeit sein.
    Und wenn man heutzutage in die Nachrichten-Sendungen der verschiedenen Medien schaut, kann man schon den Eindruck bekommen,
    viele Menschen haben vergessen was freundlicher, hilfsbereiter Umgamg miteinander bedeutet.

    Tja, bei uns in der Nähe sind auch 2 Faschingsumzüge, sowohl am Rosenmontag als auch am Faschingsdienstag - mich sehen die aber nicht als Besucher, dafür fehlt mir einfach der Sinn.
    "Früher" als junger Familienvater sind wir zusammen mit den Kindern oft hingefahren... erstmal Parkplatzsuche, dann inmitten ganzer "Völkerwanderungen" gings zur City wo der Umzug durchkam, ordentlicher Stand-Sichtplatz suchen, mitunter eisige Kälte oder strömender Regen, bei quengelnden Kindern wann es denn endlich losgeht... all das schau ich mir heute bequem vom Fernsehsessel aus an(wenn ich will, oder auch nicht) und denke: Lang lang ists her.


    Bei den bekannten bundesdeutschen Fernsehsendungen interessieren mich vor allem stets, die Häme welche über den Politikern ganz
    offen ausgeschüttet wird und die müssen es einfach ertragen, bei anderen sind es die musikalischen Leckerbissen die mitunter immer
    in Erinnerung bleiben... wer würde jemals den Song vergessen:
    "Heile heile Gänsche, es isch bald wieder gut - s`Kätzle hat a Schwänzche es isch bald wieder gut... heile heile Mausedreck...
    in hundert Jahr isch elles weg..."
    ...konnte man diese Strophe doch auch oft vernehmen, wenn es gar nicht Fasching oder Karneval war, sondern einfach wenn bei Kleinkindern die Tränen flossen, wegen was auch immer...

    Angenehmen Tag allerseits :)
     
  4. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    ja, man kann leider nicht alles planen...und ich freue mich immer an Kleinigkeiten...wenn mir mein Ehegatte z.B. ein Mohnbrötchen vom Bäcker mitbringt statt nem normalen Brötchen, weil er weis dass ich das gerne esse..und klar hab ich mich auch gefreut wenn am Valentinstag in manchen Geschäften an die Frauen je eine Rose verteilt wurde....nur haben die meist -trotz guter Pflege- meist schon am nächsten Tag den Kopf hängen gelassen..was ich immer schade finde weil ich Blumen liebe..daher freue ich mich fast lieber wenn ich Blumen jeder Art im Beeten und Blumenkästen sehe als in der Vase..denn an der Pflanze selbst halten die viel länger......

    und mein Papa hätte auch gerne seinen 90igsten gefeiert....und hat damals im Januar noch geplant wie und wo der im Dezember stattfinden sollte...aber dazu kam es dann auch nicht mehr weil er im Februar verstorben ist...ich wusste ja dass er seine Krankheiten hatte..aber so schnell hatte ich damit nicht gerechnet...da steckt man halt nie drinnen

    zu dem Faschingsumzug in unserer Stadt bin ich immer gerne gegangen..gut..da hatte ich es auch nicht weit und die Busse fuhren bis zu bestimmten Punkten aus jeder Richtung unserer Stadt und von dort aus musste man dann dorthin laufen wo man gerne stehn wollte.....heute kann ich da auch nicht mehr hin...nicht weil ich mir das nicht anschaun wollte -würde es noch gern machen- aber ich kann einfach nicht mehr so lange stehn..und da macht es ja keinen Sinn...aber ich schaue mir sie Rosenmontagszüge und vielleicht auch die Sonntagszüge im TV an, so sie denn übertragen werden.. bin auch früher gerne auf Faschingssitzungen und Kostümbälle gegangen.....
     
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  5. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Na da gratuliere ich recht herzlich, wenn auch leicht verspätet.;)

    Der Valentinstag war in der DDR wohl eher unüblich. Ich hörte/ kannte das nur aus irgendwelchen Serien...natürlich Produktionen aus den USA. Mit der Wende kam dann so einiges auch zu uns, mit Halloween verhält es sich da ähnlich.
    Aneinander denken, ein kleines Mitbringsel für den Anderen, ein paar Blümchen oder was auch immer empfinde ich als sehr schön.
    Sicher braucht sowas nicht zwangsläufig einen "Termin", aber da es einen gibt, darf er genutzt werden, von allen, denen das gefällt.
    Für mich wurde dieser Tag auch hier im Spiel etwas Besonderes. 2011 wurde die Bauernhochzeit eingeführt und man konnte sich einen Farmgatten wählen.
    Wie viele andere Spieler, erhielt ich an diesem Tag einen Antrag, welcher zusätzlich mit dem Hochzeitsbogen besiegelt wurde.:inlove:
     
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  6. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    so...der Donnerstag der Weiberfastnacht liegt hinter uns...und jetzt ist schon der Fastnachtssonntag....da gehts mit dem Umzug in unserer Stadt los......und laut Wetterbericht von Tante G könnten unserer Narren sogar Glück haben und der Nieselregen könnte zwischen 13-17 Uhr eine Pause einlegen ....so dass sie bei dem Zug nicht nass werden.....das hätten sie auch verdient nachdem sie 2 Jahre aussetzen mussten......

    wünsche allen ein schönes Fastnachtswochenende ..feiert schön...oder auch nicht....je nachdem wie ihr das wollt..
     
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  7. Apronia

    Apronia Kaiser des Forums

    Hier läuft auch nachher der Zug und der Himmel ist schon etwas heller geworden. Noch ist alles ruhig - ich wohne an der Zugstrecke, aber um Kamelle zu bekommen, muss ich mich vom 8 Stock herunter bewegen und unten hinstellen - nene, ich bleibe lieber oben und schau mir das Spektakel von oben an...xD

    Viel Spaß allen noch
     
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  8. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    lach...direkt am Zugweg wohnen hat schon was...da muss man nur das Fenster öffnen um die Stimmung mitzubekommen...gut der 8.Stock ist schon etwas hoch...aber wenn man vielleicht guten Kontakt zu den Bewohnern des 1. Stocks hat könnte man sich ja vielleicht da verabreden weil manchmal werfen sie ja auch Sachen direkt in die Fenster wenn man laut genug den ortsüblichen Fastnachtsschlachtruf ruft......lach....oder auch nicht wenn da Fastnachtsmuffel wohnen....

    wir wohnen ja in der Nähe eines Platzes auf der auch 2x im Jahr Feste mit Musik stattfinden...da hab ich dann teilweise auch die Fenster auf um die Musik zu hören.....je nachdem was sie spielen

    gut jetzt sollte bei euch der Zug auch schon länger vorbeigezogen sein....hat dir sicher Spaß gemacht sich das von oben anzuschaun..
     
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  9. Apronia

    Apronia Kaiser des Forums

    Ja, kurz nachdem ich geschrieben hatte, kamen die ersten "Kamelle-Sammler". Lang ist der Zug nicht, aber er muss sich durch einige enge Straßen schlängeln und scharfe Kurven nehmen, um dann nach einigen Stunden im anderen Ortsteil anzukommen. Hier, ziemlich am Anfang, lief er etwa eine Stunde mit "Wartepausen" vorbei und Musik war viel dabei. Dieses Jahr war auch die Frieda-Kahlo-Schule (eine Schule des LVR zur Förderung körperl. und motorischer Entwicklung von Kindern) mit einem riesigen Wagen und vielen Jecken in der Fußtruppe dabei:D, die hatten viel Spaß, dass konnte man sehen und hören. Wetter hat nicht ganz mitgespielt, denn es gab 1 Nieselschauer - der Stimmung hat das aber nicht geschadet. Wie üblich fuhr die Müllabfuhr gleich hinterher, aber die Straße war nicht besonders vermüllt (keine Tüten und Kartons, nur so Kleinkram, der nicht aufgesammelt wurde) toll :D.
    War insgesamt eine nette Unterbrechung des Tages (sonst mache ich um die Zeit mein Mittagsschläfchen;))
     
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  10. crissicrissi

    crissicrissi Lebende Forenlegende

    Guten Morgen ihr Lieben,

    ich wünsche euch einen schönen Rosenmontag.

    Bei uns war gestern der große Karnevals-Umzug.
    Es war schönes Wetter und richtig etwas los. Es war ja nach den C.-Absagen der erste Umzug.

    Wir haben uns die Fernsehübertragung angesehen.
     
  11. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    die letzten Stunden der Fastnacht sind angebrochen...morgen heißt es dann

    am Aschermittwoch ist alles vorbei........
     
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  12. kleinerschwarzer

    kleinerschwarzer Lebende Forenlegende

    Und da ist dann das Geldbeutel waschen angesagt.
    Das Sprichwort soll sich darauf beziehen was man in der Faschings/Karnevalszeit so alles ausgegeben hat.

    Dann können wir in aller Ruhe auf die Osterzeit zugehen. Sind nur noch 6 Wochen und davor die beginnende Fastenzeit.
     
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  13. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    ja dann gehts langsam auf die Osterzeit zu...und Frühlingsanfang ist da auch noch...und klar.. eigentlich ne Fastenzeit...aber mit dem Fasten ist das so ne Sache....
     
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  14. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    :D Ich stöbere noch immer überall nach dem Wieso, Weshalb, Warum. Aber was ist mit dem Wann?
    Ganz klar, das steht so im Kalender.;):D
    ...und man kam "rechnerisch" so darauf...
    Auf der Synode von Benevent im Jahr 1091 wurden die sechs Sonntage vor Ostern vom Fasten ausgenommen.
    Um dennoch eine 40-tägige Fastenzeit zu erhalten, rückte der Beginn der Fastenzeit um sechs Tage nach vorne auf den heutigen Aschermittwoch, den Mittwoch nach dem 7. Sonntag vor Ostern.
    Die Länge einer Karnevalssession ist somit abhängig vom beweglichen Datum des Osterfestes und wird nach der Osterformel berechnet. Danach ist der Aschermittwoch am 46. Tag vor dem Ostersonntag. Der frühestmögliche Aschermittwochstermin ist der 4. Februar, der spät Möglichste ist der 10. März. Somit gibt es sehr kurze und sehr lange Sessionen.
    -------
    Ich habe früher vom schmutzigen Donnerstag gehört und fragte mich was das soll. Inzwischen habe ich unendlich viele Erklärungen gefunden und alle könnten stimmen...oder auch nicht.:D Dieser Donnerstag ist der Tag an dem die Weiber sich heraus nahmen, die Arbeit niederzulegen und zu feiern, obwohl das sonst eher den Herren zugestanden wurde.
    Ein Beispiel...
    1824 schlossen sich die Beuler Wäscherinnen zum Alten Damenkomitee von 1824 e. V. zusammen, um eine Teilnahme am bislang rein männlichen Karneval zu erfechten. Während anderswo die Weiberfastnacht nur eine Vorfeier ist, wurde und blieb sie in Beuel die Hauptsache. Auch heute noch stürmt nach einem großen Weiberfastnachtsumzug die Beueler Wäscherprinzessin mit ihrem Damenkomitee das Beueler Rathaus und übernimmt symbolisch die Macht.
    Das würde schmutzig recht gut erklären...zumindest erklärt es "Weiberfastnacht".
    Es kann aber auch ein Hör-Sprachding sein...einfach falsch verstanden. Man sagt nämlich auch schmotziger Donnerstag, von Schmotz = Schmalz, was auf in Schmalz gebackene Fastnachtsküchle hinweist, welche man in dieser Zeit zubereitet.
    Im Harz sagt man sogar Fetter Donnerstag, wegen all dem Schmalz- und Fettgebäck, sowie anderer deftiger Speisen, die man sich vor dem Fasten noch einmal so richtig gönnte.
    Die folgenden Tage klingen alle recht blumig...Nelkensamstag, Tulpensonntag, Rosenmontag, Veilchendienstag...
    Zumindest beim Montag könnte es um falsch verstandenen Dialekt gehen. Da geht es nämlich eher um rasen, wenn man hochdeutsch spricht. Das erklärt sich bei dem wilden Treiben an diesem Tag dann von alleine.

    Das der Umzug Zoch heißt war mir geläufig, jetzt kenne ich den auch als Gaudiwurm.:D
    Außerdem habe ich über den Nubbel ganz viel gelesen. Das ist irgendwie Irgendwer oder auch der anonyme Jederman...und der ist an allem Schuld bzw. bekommt diese stellvertretend aufgehalst.
    Als Strohpuppe hängt man ihn wohl sogar draußen vor Kneipen auf und heute um Mitternacht ist er dran.
    Er muss für all unsere Sünden herhalten und wird öffentlich verbrannt. In manchen Gegenden hat der arme Tropf einen anderen Namen und wird beweint und zu Grabe getragen oder auf dem Wasser "ausgesetzt".
    So ein bisschen ist da das Verbrennen des Winters mit in den Brauch hinein gerutscht.
    Aber das erklärt etwas den Namen des Aschermittwoch.

    Mir fällt dazu noch ein..."und wenn der janze Schnee verbrennt, die Asche bleibt uns doch.":pxD
     
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  15. Apronia

    Apronia Kaiser des Forums

    an diesem Tag, also heute, wird/wurde in einem "Beicht?"-Gottesdienst den Gläubigen der Katholischen Kirche, zum Zeichen der Bekenntnis der Sünden, ein "Aschenkreuz" auf die Stirn gemalt. Der Spruch "Asche auf mein Haupt", wenn man etwas verbock hat, kommt auch daher.
    Ich habe es erlebt, dass nach so einem GD, die Buben der Kath. Schule in der Nähe, unsere ev. Schule mit Steinen beworfen haben und dabei einige Scheiben zu Bruch gingen. Das waren noch Auswüchse gegen die Zugezogenen "Preußen" aus dem Osten, die ins erzkonservative Rheinland kamen und in der neuen BRD in Bonn jetzt auch in den Ministerien Arbeit fanden.

    Sie heißt auch Liküra, abgeleitet von den Ortsteilen Limperich, dinghoven und Ramersdorf.
    Und das mit schmutzig kann auch von der liegengebliebenen Wäsche herkommen, denn die wurde an diesem jecken Tag ja nicht wie sonst gewaschen.
     
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  16. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    ich kann mich auch an einen Strohmann erinnern..so aus Kindertagen...aber eher zu unserer Kerb nicht zu Fastnacht...der wurde dann am Ende der Kerb verbrannt...... bei uns gabs auch immer eine "Nachkerb" die am Wochenende nach der eigentlichen kerb stattfand... da gabs in meiner Zeit sogar noch ein paar Buden und das kleine Karussell auf dem Kerbeplatz.. aber halt weniger....heute gibts auch noch ne Nachkerb..aber nur noch bei der freiwilligen Feuerwehr ohne Buden und Fahrgeschäfte ...nur mit Essen und Geränken..
     
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  17. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Danke Apronia. Ich habe direkt noch einmal nachgeschaut, was das mit der Asche auf sich hat.
    Zitat Wikipedia:
    ...Brauch an diesem Tag im Gottesdienst die Asche der verbrannten Palmzweige des Vorjahres zu weihen und die Gläubigen mit einem Kreuz aus dieser Asche zu bezeichnen. Die Aschenweihe und der Empfang des Aschenkreuzes (auch Aschekreuzes) gehören zu den heilswirksamen Zeichen, den Sakramentalien.

    Auf irgendwelchen Bildern habe ich dieses Kreuz an der Stirn sogar schon gesehen...fällt mir jetzt so ein.
    Was "heute" zum Teil nachgemacht und als bloße Späße angesehen wird, hat ganz oft Jahrhunderte alte, bitterböse und/oder ernste Hintergründe.
    Jeweilige Regierung und Kirche verbaten unter schweren Strafen, verurteilten, verfolgten jegliches "Anderssein", Auflehnung oder "Widerreden" ect.
    Fast als cleverer Schachzug zu sehen, wurde in einer begrenzten Zeit, dem Volk erlaubt sich spöttelnd über die Oberen zu äußern, ausgelassen zu Tanzen, zu Trinken und die strenge Moral zu lockern. Allerdings soll mit dem Beginn der Fastenzeit, dem Aschermittwoch, tatsächlich wieder strengt geahndet worden sein.
    Also einmal Sau rauslassen, sich alles vergeben lassen und fromm sein bis zum nächsten Jahr.;):p
    Das meinte ich mit dem lässt sich recht gut erklären. Da blieb sicher nicht nur die Wäsche liegen.
    Je nach Region legten die Frauen ihre Arbeit nieder > quasi ein Streik, oder generell ein einfordern von Rechten.
    Ich musste schauen...aha das heißt Kirchweih. Eine Art Volksfest wie Kirmes oder sowas.
    Das musste ich mir anschauen...klang interessant.:D
    Dazu später mehr.
     
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  18. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    gaaaanz genau @lotte160466 Kerb ist Kirmes oder Kirchweih da werden Buden aufgebaut und ein Karussell gibts auch.....früher als es den Kerbeplatz noch gab war es größer....da gab es ein Festzelt und es gab auch ein kleineres Karussell mit Flugzeugen sie auf ihren Armen nach oben gehoben wurden und es gab auch nen Autoscooter.....aber als es dann wieder ein paar Familien gab die die vorhandenen -sich im Familienbesitz befindlichen- Weinberge wieder intensiver bearbeiteten und so viel Ertrag hatten, dass sie auch Wein verkaufen konnten ..haben sie in ihren Höfen zur Kerb Straußwirtschaften aufgemacht.....und da sind immer weniger auf den etwas abgelegenen Kerbeplatz gegangen...erst war das Zelt nicht mehr da und dann verschwanden auch die Fahrgeschäfte und die Buden..bzw. sie wurden teilweise auf den Platz in der Mitte unseres Ortsteils verlagert..dort in der Nähe waren auch die Straußwirtschaften.....gut es passte nur noch das Kinderkarussell und verschiedene Buden und Essensstände und natürlich Sitzplätze und ne Bühne für Musik hin...aber ab da war die kerb wieder gut gesucht
     
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  19. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Um so mehr ich lese, um so mehr wird mir bewusst, das ich keine Ahnung habe.xD
    Ich stehe dazu. Aber ich habe versucht mich schlau zu machen und bringe, für alle die nicht doof sterben wollen (*g*), mal was mit.

    Geldbeutelwäsche (Geldbeitlwäsch) heißt hauptsächlich in der schwäbisch-alemannischen Fastnacht eine Veranstaltung, die jeweils am Aschermittwoch stattfindet.
    Bei den meisten Narrenzünften ist das den Abschluss der laufenden Saison. Die Geldbeutel sind leer und die Gelegenheit wird genutzt,
    sie zu waschen, um einem alten Glauben zufolge, neues Geld in die Beutel zu spülen.
    Die Teilnehmer sind meist schwarz gekleidet und vollziehen diesen Brauch voll Trauer mit lautem Geheule.
    Bekannte Geldbeutelwäschen:
    • München: Seit den 1950er-Jahren waschen Vertreter der Stadtspitze den Stadtsäckel im Fischbrunnen. Man folgt einem Brauch der "kleinen Leute", der sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen lassen soll.
    • Bonn: am Rheinufer wurden Prinz und Bonna am Abend des Veilchendienstags, ihre Insignien abgenommen, in Schwarz gekleidet
    • Hannover: der Karneval endet am Aschermittwoch mit der Portmoneewäsche am Maschsee
    • Narrenzunft Furtwangen
    • Wolfacher Fasnet, seit 1865 bekannt
    • Karneval- Gesellschaft Narrlangia Rot-Weiss e.V., seit 1967 in der Schwabach in Erlangen
    • Geldbeutelwäsche in den Freiburger Bächle
    • Bregenz, seit den 1920er Jahren in der Oberstadt (Altstadt) am Brunnen des Ehre-Guta-Platz
    Der Geldbeutelwäscher ist auch eine von über 200 Figuren am Mainzer Fastnachtsbrunnen.
    ----
    ...und schon wieder wollte ich mehr wissen...o_O
    Der Fastnachtsbrunnen ist ein fast neun Meter hohes turmartiges Gebilde aus Bronze, das mit mehr als 200 ebenfalls bronzenen Figuren und Allegorien versehen ist. Vater Rhein, der Mönch, der Narr mit seinen Attributen, der Harlekin, der Mann mit dem Brett vor dem Kopf, die Katze, Till Eulenspiegel, der Hanswurst und die Stadtgöttin Moguntia, der Geldbeutelwächer, Vaganten, Schwellköpp, Possenreißer und Gaukler sind nur einige der Motive, die einen starken Bezug zur Mainzer Stadt-und Fastnachtgeschichte aufweisen. Auch Rebenranken sowie "Weck, Worscht un Woi" sind vertreten.
    Der rückwärts auf einem Esel, mit dessen Schwanz in der Hand, Reitende, illustriert eine Ehrenstrafe vergangener Jahrhunderte.
    Die Narrenzunft in Rottweil verhängte diese Strafe für Männer, die sich von ihren Frauen schlagen ließen.
    Das Paragraphenzeichen dient zur Verdeutlichung des Strafcharakters.
    Insgesamt steht der Narrenturm auf der Spitze des Brunnens, der Umfang verjüngt sich zum Fuß hin. Die Symbolik soll auf die labile Glückswelt der Narren hindeuten. Damit wird auch ausgedrückt, dass Lebensfreude, die durch dieses Denkmal symbolisiert werden soll, etwas Beständiges sei. Weiterhin versinnbildlicht der Brunnen den während der Fastnachtszeit „auf den Kopf gestellten“ Mainzer Dom.

    Diese speziellen Figuren der einzelnen Regionen sind auch schon wieder ein Thema für sich. Kennt man das, was dahinter steckt nicht, geht ein großer Teil des Gags an einem vorbei.
    ---
    :cry: immer wenn ich mir was übersetzt habe, haut ihr mir was Neues um die Ohren.
    xD Nee, alles gut, ich habe mich auch dabei schlau gemacht.
    Ein Brauchtum für sich, was es so wohl nur in Weinanbaugebieten gibt.
     
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  20. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende


    lach....gaanz genau...Straußwirtschaften gibts nur in Weinanbaugebieten...dort dürfen Winzer für bis zu 3 Monate (glaub ich) ihre Höfe für den Ausschank ihres eigenen Weins öffnen...meist gibts auch Kleinigkeiten zu essen wie Hausmacher Wurstbrote oder Handkäs mit oder ohne Musik oder Spundekäs..oder andere Sachen die gut zum Wein passen und einfach zuzubereiten sind..die Zeit in der die Winzer öffnen muss nicht am Stück sein sondern kann auch gestückelt werden...und so übers Jahr verteilt....und um zu zeigen dass der Winzer geöffnet hat wird über oder an die Tür ein Strauß (Blumen oder nur Grünes ist da glaub ich egal) gehängt...

    wenn ein Winzer nen "Gutsausschank" betreibt, dann ist der meist ganzjährig geöffnet wie eine Gastwirtschaft und dann ist auch die Essensauswahl reichhaltiger weil diese Winzer sich mit entsprechenden Räumlichkeiten darauf eingerichtet haben...bei einer Straußwirtschaft sitzt man meist einfach im Hof oder vielleicht noch in der Scheune....

    und glaub mir ich hab auch schon einiges aus anderen Regionen hier gelernt....und ich finde das immer sehr spannend....
     
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