Feste, Bräuche, Traditionen mit euren Geschichten dazu

Dieses Thema im Forum 'Archiv Rest' wurde von lotte160466 gestartet, 1 Dezember 2022.

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  1. cooley

    cooley Lebende Forenlegende



    Na ja... brav konnte ich auch sein - aber das machte eben wenig Spaß... andererseits, zu meiner Jugendzeit konnte man manchen Spaß
    anschließend schmerzlich spüren... auch wenn man sich über manche "Strafmaßnahme" heute schmunzelnd dran erinnern kann... heutige
    Erziehungsberechtigte würden dafür angezeigt werden.

    In der Faschingszeit gab es damals so kleine "Hut-Zylinder" zu kaufen, wenn man die anzündete entwickelte sich so eine Art "Wurst" - wenn man dann mit dem Fuß drauf trat, war alles nur noch etwas Asche - fertig.
    Weil ich die in einer Garage entwickeln ließ und mich der Hausmeister bei meinen Eltern anprangerte, war ja klar was dann passierte.

    Aber gut - wie sagt man heute so schön: Groß wurden wir trotzdem und so manches war ja auch heilsame Lehre.
    Meine Generation kam nicht nach Hause und erzählte was der Lehrer/in maßregelndes sagte... die Antwort hätten "wir" schon vorher gewusst!;)


    Im letzten Schuljahr der sogenannten 8jährigen Volksschule, durften die allermeisten Klassen gemeinsam für 10-12Tage zum Schullandheim. Normalerweise gingen die meisten Klassen während den Sommermonaten - bei uns fand das quasi im Winter statt und
    zwar 2 Wochen vor den Weihnachtsferien... zum Schifahren ins Allgäu(ich weiß noch es war in der Nähe von Sonthofen!)
    Es war ein grandioses Erlebnis, am Jahresende 1967(14jährig), es lagen etwa so 1m Schneehöhe, eine eigentlich unvergessliche Zeit.
    Unsere Klasse war etwa 26/27 Schüler/innen, logisch in dem Alter zeigt das Interesse für das andere Geschlecht seine ganz eigenen Ideen!
    Jedenfalls hatten 3 Jungs, die eh immer zusammen hingen(ich war einer davon) in jenen Tagen eine Möglichkeit entdeckt, die Mädels
    heimlich beim Duschen zu beobachten.
    Naiv oder auch unerfahren wie wir damals waren, wurden wir dabei von unserem Lehrer sozusagen
    "inflagranti" erwischt und bekamen eine Strafe aufgebrummt: Den Rest unseres Schilandheim-Aufenthaltes, etwa noch 4 oder 5Tage lang, mussten wir von allen anderen Schülern und Schülerinnen jeden Tag die Schistiefel und Schier pflegen. Was natürlich ganz toll war von unserem Lehrer... die anderen Schüler, wussten selbstverständlich nicht was wir Drei "angestellt" hatten... wahrscheinlich überlegen die noch heute was das war.:D



    Bezüglich Bundeswehr, fiel mir auch noch ein humoriges Erlebnis ein:
    Der Wachtposten, am Haupt-Eingang zum Kasernengelände, war ja quasi permanent besetzt - die wachhabende Truppe wurde natürlich
    im 24Std.-Rythmus ausgetauscht.
    Die wachhabenden Soldaten hatten aber offizielle Weisungsbefugnis gegenüber jeglichen Dienstgraden - auch gegenüber denen die höher waren als sie selbst- galt natürlich nur während jenen 24Stunden Wach-Dienst.
    Jetzt kam morgens der Kasernen-Kommandant Oberst-Leutnant Soundso von zu Hause, wollte zum Dienst-Antritt in die Kaserne... hatte
    aber dummerweise seinen Wehr-Ausweis daheim vergessen... natürlich hätte der Wachsoldat den durchwinken können, wäre aber das
    Risiko eingegangen, dass man ihm solch Verhalten disziplinarisch geahndet hätte... denn jeder der in die Kaserne will, muss überprüft werden!
    Der Herr Oberst-Leutnant musste natürlich seinen vergessenen Ausweis holen, bevor er in die Kaserne konnte... nach jener Begebenheit,
    war ich während meiner dortigen restlichen BW-Zeit nie mehr zur Wache eingeteilt!

    Mein allererstes Frühstück in der Kasernen-Kantine werde ich auch nie vergessen. Ich bat einen der älteren Soldaten, mir zum Kaffee die Zuckerdose zu reichen - beim ersten Schluck merkte ich sofort, dass es wohl Salz war... trotzdem trank ich "todesmutig" die Tasse leer.
    Von dem Tag an, bat ich nie mehr um etwas, besorgte es mir stets selbst und testete meist noch vorher!


    Gute Nacht und angenehmen Sonntag allerseits:)
     
  2. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    lach....da fällt mir eine Begebenheit bei einer Schülerfreizeit ein.....war glaub unsere Abschlußfahrt vor ende der Mittelschule.....und eigentlich wollten wir ins Ausland....-große Pläne nach Griechenland wurden wegen der langen Bahnfahrt dann doch verworfen..wer will schon von den wenigen Tagen noch 4 Tage (hin und rück) im Zug sitzen....aber obwohl unsere Lehrerin früh angefangen hatte zu suchen und sich die Finger wund gewählt hat an der Telefonscheibe (die Telefonrechnung will ich nicht gesehn haben) wurde es am Ende doch nur Bayreuth.... lach....wir sind also per Bahn los.....vom Bahnhof wurden wir per Auto in kleinen Gruppen vom Ehegatten der Lehrerin zur Jugendherberge gekarrt ... dort erwartete uns ein Schock...die "Jugendherbergsmutter war ganz erstaunt und hatte erst ne Woche später mit uns gerechnet...es wär ja har nichts vorbereitet und zu essen hätte sie auch nicht viel im Haus...wir erst mal laaaange Gesichter gemacht..denn ein Scherz war das nicht ...wir sind dann erst mal auf ne Kerb in der Nähe bis die Zimmer vorbereitet waren...die Koffer standen zwar auf dem Grundstück aber seitlich vor dem Haus...waren auch alle noch da als wir zurückkamen...wer weis ob das heute noch so wäre....als Abendessen gabs dann 1Scheibe Toastbrot (ungetoastet) und ein Wiener Würstchen......gut mir hat das schon gereicht.....dann gings auf die Zimmer....bis auf ein Mädchen, die nicht mitgemacht hat...haben wir dann beschlossen (alle 14 Mädchen unserer Klasse waren in einem Zimmer untergebracht lach) alle unsere Reisevorräte an Lebensmittel Obst Süßkram und co. -mit dem wir reichlich von unseren Eltern versorgt worden waren-...auf den kleinen Tisch zu stellen damit sich jede davon bedienen konnte....ich hab da mitgemacht...ich hatte zwar leckere Sachen mit...aber wer weis...vielleicht hatten andere noch leckerere Sachen die ich dann ja auch mal probieren konnte..lach...die Herbergsmutter kam rein bekam fast nen Schreikampf wegen unserer Vorräte und meine damit würden wir Mäuse anlocken.(hat uns aber nicht gestört)....dabei hatten wir aber noch nicht mal unsere auf der Fahrt nicht gegessenen Wurst- und Käsebrote auf den Tisch gelegt...die Brote wurden wir aber alle noch am gleichen Abend los....denn unsere Lehrerin kam rein und fragte danach, denn die 11 Jungs unserer Klasse hatten noch mächtig Kohldampf so ein Wiener Würstchen mit einer Scheibe Toast sättigt nen heranwachsenden Teenager nicht wirklich.....wir haben unsere Brote alle gern abgegeben, denn die wären ungekühlt ja sicher schlecht geworden..und so erfüllten sie noch den Zweck für den sie geschmiert worden waren..lach

    wir mussten auch den Tisch decken und wieder abräumen...ich entdeckte dabei in der Küche ne Ameisenstraße....lach...mir fällt immer alles auf....und ich zeigte das auch der Herbergsmutter......mit dem Hintergedanken..-sich über eventuelle Mäuse aufegen aber selbst Ameisen züchten (was ich natürlich nicht gesagt hab)....unsere Lehrerein hat die Ameisen aber auch gezeigt bekommen..lach

    aber das dollste...einer unserer Mitschüler war recht früh und hat sich schon Kaffee eingeschenkt und auch "Zucker" genommen...beim ersten Schluck merkte er dass es Salz war...wir haben daruf hin alle Zuckerdosen auf den Tischen überprüft, aber nur in einem war Salz drinnen...also sind wir in die Küche und baten, das Salz gegen Zucker umzutauschen....die Herbergsmutter behauptete steif und fest das sei kein Salz das sei Zucker..egal wie oft wir ihr versicherten dass das Salz sei...

    um ihre Behauptung zu bestätigen, nahm sie einen Teelöffel und füllte den hochvoll mit dem vermeintlichen Zucker und steckte den Löffel in den Mund........das Gesicht was sie dann zog hat uns für alles Entschädigt mit dem sie uns so geärgert hat..lach

    sie hat ja nicht auf uns gehört..und ..... nein ...wir hatten den Zucker nicht gegen Salz ausgetauscht....der Fehler war ihr schon selbst unterlaufen...lach........die Freizeit war sehr schön...bis auf die Herbergsmutter..... aber wir waren ja immer fast den ganzen Tag unterwegs und haben sie ja so kaum gesehn..lach
     
    Zuletzt bearbeitet: 2 April 2023
  3. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    In Bayreuth gab es früher also Drachen.xD
    Zu euren Salzgeschichten kann ich ebenfalls was beisteuern.
    Schon bei meinen Eltern im Küchenschrank gab es extra Einschübe/Behälter für Salz, Mehl, Zucker.
    Genauso habe ich das bis heute in meinem Küchenschrank, auch genau in der Reihenfolge. Die Behälter sind durchsichtig, Beschriftung deshalb nicht notwendig. Theoretisch könnte ich auch bei anderen Zutaten und Gewürzen blind greifen, weil alles seinen festen Platz hat.
    In der Praxis musste ich das "Blind" überdenken, als die Kinder begannen in der Küche zu helfen.
    Ich bereitete das Mittag vor, meine Tochter half etwas. Bei uns hatte sich spontan Kaffeebesuch angesagt, so das nebenher ganz schnell einen Tortenboden backen wollte. Gesagt, getan > 5 EL Zucker, 5 El Mehl, 5EL Öl, 3 Eier, 1 TL Backpulver... eingerührt, knapp 10 min ab in den Ofen, Schüssel zum Naschen fürs Kind...
    Der Tortenboden kühlte schon ab, Crem und Obst zum Belegen standen bereit, als sich meine Tochter die Schüssel schnappte und darauf "bläkte" und spuckte. Statt Zucker hatte ich 5 EL Salz im Teig....Mist! Dabei sah der Boden so gut aus.:D
    Mein Glück dabei, hätte ich sie nicht naschen lassen, hätten später die Gäste gespuckt. Lehrreich war das Ganze scheinbar auch, meine Große wusste nun, warum alles seinen festen Platz im Schrank haben muss und hielt sich dran.;)xD
    Schnelle Tortenböden wurden danach gerne spöttisch kommentiert, "Machste wieder Salzteig?"-.- :)D)
     
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  4. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende


    lach...ja so was kann passieren.....mir ist so was ähnliches vor ein oder 2 Jahren passiert...und dass obwohl die Vorratsgläser für Zucker und Salz unterschiedlich groß und auch beschriftet sind.......wollte mir frische Erdbeeren machen...also Erdbeeren gewaschen und geschnibbelt und weil ich ein Süßschnabel bin nen Teelöffel oder Eßlöffel Zucker drüber... und hab nich genau hingeschaut...und glatt Salz erwischt...bah was hab ich gespuckt...es hat auch nichts genutzt die Erdbeeren in nem Sieb mit Wasser abzuspülen...die haben immer noch so salzig geschmeckt dass ich sie weggeworfen hab..mit ner Träne im Auge...

    aber jetzt will ich etwas zum kommenden Osterfest schreiben.....es gibt vor Ostern wieder die Kräuter für grüne Soße zu kaufen....freu.....obs schon "Frankfurter" grüne Soße ist weis ich nicht denn um sich Frankfurter grüne Soße nennen zu dürfen müssen alle Kräuter in einem gewissen Umfang um Frankfurt am Main drumrum gewachsen sein....ansonsten steht nur grüne Soße auf der Packung..lach.....geschmacklich ist das aber egal solange in der Packung die 7 Kräuter drinnen sind..
     
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  5. Apronia

    Apronia Kaiser des Forums

    Das mit Zucker und Salz vertauscht, kenne ich auch. Wir waren bei Schwiegereltern zu Besuch, einschließlich Schwäger und Schwägerin. Ich die einzige die Zucker im Kaffee trank. Beim Blick in die Zuckerdose meinte ich laut, dass der Zucker heute aber so staubig und nicht glänzend aussähe. "Das ist Zucker, was sonst, der sieht doch immer so aus" wurde mir gesagt. "Nee, das ist kein Zucker, das sieht mehr nach Salz aus" merkte ich an und hatte erstmal alle gegen mich. Ich probierte vorsichtig mit dem angefeuchteten Finger, den seltsamen Zucker auf dem Teelöffel. "Das ist Salz" - meine Schwiegermutter wurde blass, -> einige Tage vorher hatte sie Besuch von einer alten Freundin gehabt, die diesmal nur eine Tasse Kaffee getrunken hatte und auch eine weitere abgelehnt hatte, was ihr seltsam vorkam, nun wusste sie warum und hat sich umgehend bei der Freundin entschuldigt. Wer ihr den Streich gespielt hat, wurde nie geklärt.
     
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  6. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    was für ein Glück dass du das gemerkt hast..wer weis vielleicht wäre sonst mit diesem "Zucker noch ein Kuchen gebacken worden oder sonst eine Süßspeise....und das hätte dann sehr wunderlich geschmeckt..lach
     
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  7. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    und das habe ich nun auch vor.;) Das habe ich beim Stöbern gefunden.
    Heute ist Palmsonntag, das ist der sechste und letzte Sonntag der Fastenzeit und der Sonntag vor Ostern. Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche oder auch stille Woche.
    Es gibt den Brauch der Prozession am Palmsonntag. Es werden dabei in der Palmweihe Palmbuschen, Palmstöcke, auch echte Palmwedel, Ölzweige, Palmkätzchen (Weidenkätzchen) oder Buchsbaumbüschel, zuvor mit Weihwasser gesegnet, in der kirchlichen Prozession als "Zeichen des Lebens und des Sieges" mitgetragen und anschließend in den Wohnungen hinter das Kruzifix gesteckt.

    Die Palmweihe gehörte früher, bevor sie in vielen Gegenden auf den Palmsonntag verlegt wurde, zu den heidnischen Ostergebräuchen. Die geweihten Zweige sollten nicht nur das Haus bis zur nächsten Erneuerung vor Blitz und Feuersgefahr schützen, sondern sie wurden auch mit den Schalen der Ostereier und den Kohlen der Osterfeuer in den Ecken der Felder eingesteckt oder vergraben, um diese fruchtbar zu machen.

    Ein korrekter Palmbuschen ist traditionellerweise ein Gebinde aus sieben Naturmaterialien:
    Palmkätzchen/Weidenkätzchen
    Buchsbaum
    Wachholder (Kranewitt)
    Stechpalme (Schredler)
    Eibe
    Zeder
    Sadebaum (Segenbaum, Sebenstrauch)
    Zusammengebunden werden die Buschen mit Sal-Weide/Feberergerten auf lange Haselnussäste oder Stangen (bis 10 m ) gesteckt.
    Oft werden die Palmbuschen mit Äpfeln, Orangen, Bändern, Hobelscharten, Brezeln, ausgeblasenen und gefärbten Eiern und mehr geschmückt. Der Palmstock ist ein geschnitzter und verzierter Weidenstock, den Kinder am Palmsonntag ihren Taufpaten bringen, nachdem er in der Kirche gesegnet wurde.
    Die Ausführung des Palmstockes ist regional sehr unterschiedlich. Er kann aus einem kleinen Kreuz bestehen, das mit Weidenspänen geflochten wird und an den drei oberen Enden kleine Büschel aus Buchsbaum trägt. Es kann aber auch ein 50–60 cm langer Stock mit einem oder mehreren Krüseln sein. Krüsel sind kleine Büschel aus geschnitzten Spänen, die sich durch eine spezielle Schnitztechnik spiralförmig aufdrehen. Sie werden am Stock geschnitzt, also nicht abgeschnitten.
    An den Stock werden mit bunten Schleifen einige Äpfel oder Orangen gebunden, und die Spitze ziert natürlich der geweihte Buchsbaum. Zwischen die Palmzweige wird manchmal ein Palmvogel gesteckt, ein als Vogel geformtes Stück Weißbrot.
    Kinder, die einen Palmstock bringen, bekommen in der Regel dann von ihren Paten ein Geschenk, meist aus Süßigkeiten und ein bisschen Geld bestehend. Eine besonders große und farbenfrohe Variante dieses Brauchtums bilden die heute vor allem in Polen und Süddeutschland verbreiteten Osterpalmen.
    Eine besondere Prozession findet in Jerusalem statt.
    Tausende schließen sich mit Palmen und Instrumenten den Franziskanern an und pilgern vom Ölberg durch das Löwentor in die Altstadt von Jerusalem. In der St.-Anna-Kirche wird dann traditionell der Segen gespendet.

    Das Familienmitglied, das am Palmsonntag als letztes morgens aufsteht, wird in vielen Gegenden als "Palmesel" bezeichnet.
    Im Hessischen Ried, in Rheinhessen und im Odenwald ist es Brauch, dass an Palmsonntag der sogenannte Palmhase kommt.
    Er bringt meist ein bis zwei gekochte braune Eier und eine kleine Nascherei, immer häufiger auch kleine Geldgeschenke.
    Er ist ein kleiner Vorgeschmack auf den Osterhasen.

    Mir waren zwar solche Prozessionen irgendwie bekannt, aber weil es sowas bei uns nicht gibt (soweit mir bekannt ist) habe ich mal wieder was dazu gelernt. Erst Palmhase, dann Osterhase ist ja auch toll.:D
    Es gibt noch Allerlei drumherum...warum, wieso und überhaupt...sagen wir einfach es gibt religionsabhängig Unterschiede und regionale Eigenheiten.

    Bei uns zu hause war es früher üblich ein paar Birken- oder Haselnusszweige, manchmal auch mit Forsythien- oder Obstzweigen gemischt zu schneiden und ihn mit Osterfiguren oder bunten Ostereiern zu schmücken.
    Genau wie beim Weihnachtsbaum sah das immer anders aus, manchmal machten wir extra mehrere Sträuße, weil wir soviel Ideen hatten. Genau wie bei Tessa wurde bei uns schon einige Wochen zuvor gebastelt dafür. Wenn irgendwo Eier gebraucht wurden, mussten die unbedingt ausgepustet werden. Wir Kinder wollten schließlich ganz viele anmalen. Schon das Ausblasen war ein Akt, bei dem so einiges auch zu Bruch ging. Heute nehme ich einen Trinkhalm zur Hilfe, früher sind mir bald die Augen rausgequollen und die "Backen" taten weh...sooo anstrengend das Innere durch die kleinen Löcher zu pusten.:cry:
    Zum Basteln später mehr....
     
    Zuletzt bearbeitet: 2 April 2023
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  8. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    @lotte160466 toll wie du die verschiedenen Osterbräuche hier so ausführlich beschreibst.....dass mit Palmbuschen und Prozessionen ist wohl mehr in der katholischen Kirche üblich...ich kenne dass aus eigener Erfahrung so nicht

    aber auch das mit dem Palmhasen kenne ich nicht, obwohl die Gegenden in denen der Brauch her kommt gar nicht weit von uns weg sind ....

    für unseren Osterstrauß zu Hause haben wir auch Zweigen von Obstbäumen aus dem Garten genommen....oder abgeschnittene Zweige des Frühjahsschnitts von Obstbäumen die zwischen den Bäumen zum Abtransport lagen gesammelt....(früher gabs auch mehr große Bäume die mehr geschnitten worden..heute sind das alles so Winzbäume und meist eingezäunt)...selbst wenn die nach dem Schnitt ein paar Tage lagen bevor man sie gesammelt hat trieben sie in der Vase nach dem neu Anschnitt des Astes schön aus und sogar die Blüten öffneten sich....an Forsythien sind wir nicht so gut rangekommen weil wir selbst keine im Garten hatten...aber auch mit Ästen die nur Blätter brachten sah ein Osterstrauß schön aus denn Farbe brachten die bemalten Eier und andere Deko die man an den Zweigen anbrachte

    ich hatte mit dem Ausblasen von Eiern kein Problem ...ein Loch war nur winzig ..gerade mal ein Einstich mit der Nadel....das Loch gegenüber war etwas größer..dort musste das Ei ja raus.....ich konnte auf die Weise 10 und mehr Eier hintereinander ausblasen ohne aus der Puste zu kommen.....weil von unseren kleinen Zwerghuhneiern braucht man ja mehr für die Koch- und Backrezepte.. wenn da 1 Ei angegeben war musste man von unseren Eiern bestimmt 2 nehmen wenn kleinere Junghuhneier waren sogar 3 Stück

    bei Backrezepten gingen da auch immer einige Eier....und erst bei der Weihnachtsbäckerei..lach....dadurch waren immer genug ausgeblasene Eier zum Bemalen da......Papa hat auch mal von nem befreundeten Züchter ein Huhn bekommen welches grünschalige Eier gelegt hat....das war was besonderes.......ich habe auch mal von einer Bekannten schololadenbraune Eier bekommen....die Hühnerrasse die sie hatte hat die Eier halt in dieser Farbe gelegt.......man glaubt gar nicht welche Farbvarianten der Eierschalen es bei den einzelnen Hühnerrassen gibt.......die verschiedenen Hühnerrassen müssten erhalten werden in ihrer Formen- und Farbenvielfalt der Hühner....ich würde gern ein paar Hühnchen halten...aber das Grundstück um unser Haus ist dafür zu klein.....unser Hof ist echt winzig..........und unser Garten ist zu gefährlich......da laufen Marder, vielleicht auch Fuchs, und Hauskatzen rum und wir haben da auch die Äskulapnatter die bis zu 2 Meter groß werden kann...gut ob die ein Huhn in sich rein bekommen würde weis ich nicht, aber bei Schlangen weis man das ja nicht genau ...denen trau ich schon recht große Beutetiere zu......da würden Hühner vielleicht nicht lange überleben....
     
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  9. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Zwerghühner hatten wir als ich noch ganz klein war. Allerdings erinnere ich mich nicht daran, das wir damit gebacken haben.
    Diese Eiergröße ist sicher niedlich zum bemalen. Mein Vater hatte immer Sporttauben...noch kleinerer Eier...nur gut, das ich da nicht schon auf solche Ideen kam.:D Große Enteneier zum Backen kenne ich ...was für ein Gepuste...vielleicht habe ich mich auch einfach zu dusselig angestellt. *schulterzuck*
    Die unterschiedlichen Eigenfarben der Eier sind mir bekannt. Wir hatten früher selber unterschiedliche Hühnerrassen und beziehen heute von Bekannten ganz dunkelbraune und auch grüne, fast türkisfarbene Eier. Naturbunt so zu sagen...allerdings schwierig wenn man diese umfärben möchte. Weshalb zur Osterzeit (bei uns) die weißen Eier oft ausverkauft sind.
    Zurück zum Osterschmuck... die ausgepusteten Eier kamen auf einen Stab und wurden zwischen zwei Korken oder Schaumgummi o.ä. geklemmt, damit sich das Ei nicht so dreht und kleine Künstler nicht so rumschmaddern oder Bruch fabrizieren.;)
    Für die Innenräume malten wir mit einfachen Wasserfarben, später versuchten wir uns an haltbaren Latexfarben. Mit diesen Eiern schmückten wir Sträucher im Vorgarten. Jedes für sich ein kleines Kunstwerk, mit Ornamenten, einfachen Tupfen oder ganzen Bildern...Hasen und Küken, Schafe, Blumen... Meine Mutter hatte gefühlte Ewigkeiten noch handgemalte Eier von uns Kindern in einem Karton aufgehoben. Irgendwie habe ich das später übernommen. Von meinen Kindern gibt es ebenfalls noch derartige kleine Schätze.
    Beim einfachen Malen blieb es nicht. Wir sahen irgendwo etwas und probierten es aus. So beklebten wir Eier mit aufgebügelten Strohstückchen...was Weihnachten zu Sternen taugt, wirkte fast edel am Ei. Wachstechnik haben wir versucht. Vom Imker Bienenwachs geholt, über der Kerze im Löffel verflüssigt und mit einem Stecknadelkopf Muster gemalt.
    Das musste trocknen und dann wurde mit Eierfarben/Lebensmittelfarben eingefärbt. Dann kann das Wachs wieder ab, das Muster wurde nicht mit gefärbt und ist nun sichtbar.
    Man kann auch mehrfach Färben und je nachdem wann man Wachs aufträgt oder entfernt entstehen, hat man unterschiedlich bunte Muster. Die sorbischen Eierverzierungen waren es noch nicht ganz... aber nah dran.;)xD
    Das geht natürlich auch für die Eier die man suchen und verzehren möchte. Als Mitbringsel/Geschenk auf jeden Fall ein Hingucker.
    Es gibt ja heute jegliche Farbe und Technik zum Eierfärben zu kaufen, auch einfache Stifte zum bemalen...hatten wir früher alles nicht.
    Ehrlich gesagt habe ich das ein oder andere mit meinen Kindern probiert, aber bin auf das selbst ausdenken und gestalten zurück gekommen. Die Serviettentechnik kam irgendwann wieder auf...kannte ich schon als Kind, nur das wir farblosen Latex oder Mehlkleister dafür nutzten. Nicht nur Blumentöpfe, Körbe, Teller oder Schüsseln lassen sich verschönern, das geht auch auf den Ei.
    Kaputte Schalensplitter von gefärbten Eiern ergeben ebenfalls tolles Material, auch Pailetten, Perlen, Federn oder kleine Knöpfe.
    Nur immer schauen ob Deko oder zum Verzehr bestimmt...und demnach passenden Kleber oder Farben wählen.
    Färben kann man auch mit Lebensmitteln... normale Zwiebelschalen (gelb-braun) oder halt die lila Zwiebeln, Walnussschalen, rote Beete, Rotkraut...oder mit Rinde und Birkenblättern oder Moss färben. Will ich jetzt nicht alles auflisten...das Netz gibt da sicher Auskunft, wenn man möchte.
    Was jetzt wieder inn ist und ich als Kind schon kannte, eine Blume, ein Blatt oder Gräser auf das Ei platzieren, fest in ein Stück Damenstrumpf einbinden und in das Färbewasser geben. Das hat dann was von Batik.:inlove:
     
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  10. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    jaaa so unterschiedliche Eierfärbetechniken kenne ich auch....und so extrem klein waren die Eier unserer Zwerghühner auch nicht.. wir(Papa) hatten...schwarze Italiener Zwerghühner und Welsumer Zwerghühner.....und dann noch eine Rasse den Namen hab ich leider vergessen ....die hatte keine gezackten Kämme sonder der Kamm war rundlich und nach hinten nur spitz..sah aus als hätte man dem Hahn und den Hühnern ne Macaroni aufgeklebt..lach

    ich habe auf einem Ostereiermarkt auch mal Binseneier gesehn..auch eine alte Technik bei der Binsengras gepflückt wird...das sit rund und wenn man das grüne vorsichtig entfernt ist innen ein schaumgummiartiger Kern diesen Kern kann man dann in unterschiedlichen Mustern aufs ei kleben.....so Binsengras wächst gern an sumpfigen Stellen..und da wir solche an unserer gepachteten Pferdekoppel hatten habe ich da auch mal was von gepflückt...war ne ganz schöne piddelei den Kern aus dem Binsengas raus zu bekommen...vor allem wenn man das selbst probiert.....da gibts bestimmt einen Trick ...lach....
    ich hab dann für mich so ein paar Eier beklebt...nur zum Spaß...hab das aber nicht weiter gemacht...war mir zu frickelig....

    bin dann lieber beim Bemalen geblieben.....gut ich hab auch mal ne schöne Borte auf Eier geklebt und dann die beiden entandenen Seiten mit unterschiedlichen zueinander passenden Motiven bemalt.......und ich hab beim malen die Eier immer zwichen Daumen und Zeigefinger der linken Hand gehalten...zum Trocknen der einzelnen Farben hab ich sie auf ein bestimmt geformtes Eierkästchen gelegt....es gibt Eierkästen die im Deckel eingepresste dellen haben die genau zum unteren Teil des Kastens in dem die Eier liegen passen...und die Ausstülpung im Deckel hat ja ne Delle und da liegt ei ei prima drauf wenn es trocknen soll..lach
     
  11. crissi

    crissi Lebende Forenlegende

    Hallo ihr Lieben,

    das war sehr interessant. Dankeschön fürs Berichten...

    Schönen (Palm)Sonntagabend...

    Liebe Grüße
    crissicrissi
     
  12. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Da habe ich gerade mal nachgeschaut. Ich glaube sowas habe ich schon gesehen, allerdings war mir nicht bewusst, dass das "Inhalt" vom Gras war. Cool! ich hätte eher auf Borte oder so getippt...das kenne ich nämlich auch.
    Wir haben an unsere Ostersträuße aber auch andere gebastelte Dinge gehängt. Unterschiedlichsten Papierbasteleien, Knetfiguren aus Suralin, Küken + Häschen aus Pfeifenputzer oder aus Filz-bzw. Stoffresten.
    Aus Mangel an Filz kamen wir auf die Idee gelbe Abwaschtücher zu nutzen. Zwei schmale Streifen schneiden + aufwickeln, die entstandenen "Scheiben" über einander kleben oder nähen. An die Seiten kamen kleine Flügelchen, hinten ein "Fusselchen" als Schwanz.
    Nun fehlen für den Schnabel, den Kamm und die Füße aus Stoff/Filz/Papier in rot oder orange noch ein paar kleine Eckchen, Wackelaugen oder einfach gemalte, seitlich ans Köpfchen und fertig ist das Küken. Ähnlich machte ich die Hasen.
    Zum Schluss kamen überall noch Fäden dran, damit man das auch anhängen kann.
    Davon habe ich früher massenweise anfertigen "müssen", weil alle welche wollten.
    War auch süß als Geschenk...gleich am Strauß aus Zweigen, mit Schleifchen und kleinen Schokoostereiern dazwischen.
    (Es gab da immer kleine in buntem "Silberpapier", an die ich mit Klebeband kleine Fäden befestigt hatte.)
    Tessa deine Bastelei mit den Eierschalen haben wir ähnlich gemacht. Genutzt wurde das kleine Vase oder wir haben darin Kresse ausgesät, die braucht ja nicht lange zum Wachsen.
    Woran ich mich noch erinnere, sind Küken und Hasen aus Wolle. Aus Pappe haben wir uns Schablonen für Bommeln gemacht (zwei Pappkreise mit Loch) und dann wurde gewickelt was das Zeug hielt. Aus je zwei fertigen Bommeln wurde dann das jeweilige Tier.
    Auch wenn immer viel gebastelt wurde, hatte meine Mutter gekaufte Osterdekorationen, die jedes Jahr aufgestellt wurden.
    Es gab einige Holzfiguren aus Thüringen...ja, die hatten auch Ostersachen, nicht nur Weihnachtsfiguren, Keramikhäschen und kleine Enten und Küken aus plüschigem Material. Letztere haben Röckchen, Hauben und Sonnenschirme wie feine Damen.
    Ach ja und kleine Holzostereier mit Punkten, zum Anhängen. All das gibt es heute noch, weil nach Ostern alles wieder fein säuberlich in Seidenpapier gewickelt wurde.
    Es gab auch Figuren, die direkt für mich und meine Schwester gekauft wurden und die heute bei uns stehen.
    Meine Eltern dekorierten immer auf diese Art, bzw. meine Mutter tat das und deshalb gibt es wohl auch bei mir diese kleinen Stehrumchen zum Fest.:D

    Ich habe letzte Woche beide Vorgärten (bei Papa und uns) ein bisschen bepflanzt, mit Dekohasen im Beet und Kunststoffeiern an den Sträuchern versehen und auch die Terassen auf Ostern getrimmt. Für drinnen gibt es noch Fensterdeko und auch ein paar Tischdeckchen mit Ostermotiv. Gestern und heute habe ich die Stäuße geschnitten und angeputzt.
    Für meine Tür hatte ich letzte Woche einen Kranz aus Stroh und weiteren Naturmaterialien gefertigt.
    Joo, so sieht das bei uns aus... Ostern kann kommen!:D
     
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  13. cooley

    cooley Lebende Forenlegende

    Danke Euch hier, für Eure erzählten Kindheitserinnerungen, habe sehr viel Neues erfahren, was mir bisher nicht so geläufig war.
    Über Osterbräuche kann ich relativ wenig beisteuern, mir ist eigentlich nur am heutigen Palm-Sonntag die Kür des sogenannten "Palm-Esel"
    bekannt... für den der in der Familie als letztes aufstand an dem Tag.

    Aus meiner eigenen Kindheit ein etwaiges "Dekorieren" von Wohnung oder so, daran kann ich mich nicht erinnern - auch von meinen
    Schulkameraden wurde mir nur bekannt, dass es eben in den Wohnungen, teilweise in sogenannten großen Bodenvasen, Ostersträuße zusammengestellt wurden von Palmkätzchen und Korkenziehersträucher, dekoriert mit ausgeblasenen und selbstbemalten Eiern.
    Ich glaube aber es lag oftmals auch daran, was in den Familien traditionell praktiziert wurde - je nachdem in welchem Umfeld und welche Berufe die Eltern ausübten.
    Meine Eltern waren beide, Vollzeit berufstätig... und zu meiner Kinderzeit, herrschte noch lange eine 48Std.-Woche, da war zum einen wenig Zeit und die wollten viele Menschen, eben nicht mit aus ihrer Sicht Sentimentalitäten vergeuden.
    Darüber hinaus lebten wir immer in einer größeren Stadt, da wurden Traditionen wohl eben nicht so gut gepflegt wie in ländlicher Umgebung.

    Im Vergleich dazu als ich heiratete - meine Frau wuchs in kleiner Dorfgemeinde auf - sie dekoriert selbst heutzutage noch die Wohnung, obwohl unsere beiden Kinder schon weit über 2Jahrzehnte ihre eigenen Lebensräume haben... aber es ist auch schön und oft darf ich ihr dabei helfen.


    Wobei natürlich wohl generell, das Leben in Städten früher sehr oft etwas anders ablief, wie in ländlichen Dorfgemeinden... aber gut
    "früher" liefen viele Tagesabläufe ganz anders ab als in heutiger Zeit...
    ..."wir" gingen auch Samstags noch zur Schule bis 12 bzw. 12:30, manche Eltern mussten ebenfalls beruflich noch bis 12:00 im Einsatz sein...
    um 14:00 an 3 "normalen" Samstagen im Monat, wurden alle Einkaufsläden laut Gesetz verschlossen - nur am sogenannten "langen" Samstag -einmalig je Monat- durften die Läden bis 16:00 offen halten. Wer etwas vergessen hatte... beim freundlichen Nachbarn ausleihen,
    Tankstellen waren damals noch keine Einkaufsquellen.
    Aber ja... in kleinen Dorfgemeinden gab es noch die sogenannten "Tante Emma-Läden" - die verkauften auch noch etwas über die "Hintertür"
    wenn es denn erwünscht wurde.
    Und noch etwas gab es früher in Dorfgemeinden: Direkt beim Bauern, konnte man mit der blechernen Milchkanne die frisch gemolkene Milch abholen - jeden 2ten Tag... natürlich konnte man die Tiere auch noch direkt im Stall sehen.
    Und noch etwas Wichtiges gab es in dörflichen Gemeinden:
    Allabendlich traf sich ein Teil der Dorfjugend, entweder beim "Milch-oder Back-Häusle"... das war das damalige Handy bzw. Inet...
    Tja, lang lang ists her... aber schee war`s:D:)

    Gute Nacht allerseits und morgen guten Wochenstart.:inlove:
     
  14. Breckie

    Breckie Lebende Forenlegende

    Ich lese hier regelmässig mit und zum Thema Palmsonntag muss ich jetzt doch mal selbst etwas schreiben ... obwohl: vielleicht sollte ich es besser lassen, denn die Geschichte ist etwas peinlich :music:.

    Vor etwa 40 oder mehr Jahren gab es bei uns einen Werbe-Slogan "Schenke am Palmsonntag eine Palme". Mein Mann und mein Bruder waren am Samstag gegen Mitternacht gemeinsam mit dem Auto auf der Heimfahrt und hielten an einer Tankstelle, um aufzutanken. Dabei entdeckten sie einen Pflanzkübel mit einer Palme, an der dieser Werbe-Slogan angebracht war.
    Tja, die beiden Männer nahmen den Werbe-Slogan in ihrer übermütigen Stimmung sehr ernst ;), packten den Pflanzkübel samt Palme ins Auto, schleppten den 20kg schweren Kübel in den 4. Stock auf die Dachterrasse und schenkten mir am Palmsonntag morgens um 1 Uhr tatsächlich eine Palme :oops::pxD. Meine erste Reaktion war "geht's noch, ihr könnt doch nicht einfach eine Palme stehlen" ... aber als die beiden mit unwiderstehlichem Grinsen im Gesicht sagten: "aber da steht es doch ausdrücklich: schenke am Palmsonntag eine Palme", musste ich einfach auch grinsen.

    Wenige Tage später stand an der Tankstelle ein neuer Pflanzkübel mit Palmen, der war dann aber angekettet, so dass er nicht mehr so einfach abtransportiert werden konnte.
    Die Palme gedieh und wuchs auf unserer Dachterrasse übrigens wunderbar :D.
     
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  15. cooley

    cooley Lebende Forenlegende


    Herrlich schöön... tja, das sind jene Erlebnisse die eben nur das reale Leben schreiben kann - toll.

    Beim Lesen eben, fiel mir eine ganz ähnliche Geschichte ein:
    Es war wohl etwa auch so vor ungefähr 40-50Jahren, an einem frühen Morgen in einer Zweigstelle der Volks-Raiffeisenbanken, die mein
    seliger Stiefvater mit mir zwecks Geldtransfer besuchte.
    Nachdem er seine "Konto-Abhebung" erledigt hatte, meinte Vater zu dem bekannten Zweigstellenleiter in leicht schwäbischem Dialekt:
    "Sage se` mol - wann komme Se eigentlich bei uns dahoim vorbei...?"
    Stirnrunzelnd kam die fragende Antwort zurück: "Ja wieso, hätte Sie mir a G`schäft`le a`zbieta...?"
    Darauf in etwas barschem Ton Vaters Erklärung:
    "Was heißte`n da a`zbieta... SIE voschpreche doch immer öffentlich: Wir machen den Weg frei..."
    = In der Nacht davor, hatte es über 10cm Schnee hingelegt! =

    Guten Start allerseits in diese neue Woche:)


     
  16. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    schöne Geschichten..und tolle Bastelvorschläge.....gut heute bastele ich nicht mehr.....aber man könnte so Osterdeko auch häkeln ...es gibt wirklich viele Möglichkeiten wenn man Ideen hat.....und ich glaube dass, dass in Städten weniger Traditionen gepflegt werden wie in Ländlichen Gegenden

    aber zumindest sieht es laut Tante G so aus, dass es nicht mehr so regnerisch über Ostern sein soll wie in der letzten Zeit.....da steht einer Ostereiersuche draußen im Freien dann vielleicht nichts im Wege......das war als Kind immer das Schönste...auch wenn meine Ostereiersuche meist im Wohnzimmer stattfand ......weil wir damals nicht immer nen Garten hatten....und unsere Gärten ja weiter weg waren und nie direkt am Haus/Wohnung...
     
    Zuletzt bearbeitet: 3 April 2023
  17. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    wunderbar das du dich auch zum Schreiben entschlossen hast... eine tolle Geschichte.
    Kann man und wurde auch getan. Mir fielen direkt die Eierwärmer von früher wieder ein (oder die umhäkelte Klopapierrolle im Auto, auf Ablagen *g*). Beides kenne ich aber auch aus Stoffen oder Filz, auch Hauben für die Kaffeekanne zum Warmhalten... irgendwie und wann tauchte einiges auch in Läden wieder auf. Da wird vieles als Kult oder Vintage angesehen und ist dementsprechend teuer. ;)
    Ach ismanchmal
    Hauptsächlich ist es wohl das, was man selbst in der Familie und seinem Umfeld kannte und mochte...oder halt nicht.
    Manchmal kehrt sich sowas auch um, so das man später etwas für sich oder für seine Kinder, Familie haben möchte, was man selbst nicht kannte. Anderen ist der "Quatsch" von früher zu viel und übertrieben. Selber machen? Nee, kann man doch alles kaufen.
    Oder aber die Ausrede, das man sich das nicht leisten könne ect.
    Wenn ich deinen Gedanken auf mich beziehe, muss ich sagen, dass es bei uns nicht daran gelegen haben kann.
    Ich bin ein Stadtkind, beide Eltern haben gearbeitet, sogar später beide im sogenannten rollenden Schichtsystem...also auch Feiertage und Wochenenden. Schule hatte auch ich noch am Samstag.
    Gerade deshalb wurden Freizeit und diese Feiertage "schön gestaltet". Bei uns war Urlaub seltener, es spielte sich mehr im Garten oder der weitläufigen Familie ab. Aber auch in der Schule wurde gemalt und gebastelt für zuhause.
    Ich war kaum im Hort, nie in einer Kita...ansonsten wäre ich dort wohl auch noch auf das Fest "eingestimmt" worden.
    Die Verwandschaft auf dem Lande hatte auf Grund vieler Kinder, eigener Landwirtschaft und der Werktätigkeit eigentlich auch kaum Zeit, aber dort war es der zusätzlich religiöse Hintergrund, aus dem einiges getan wurde.
    Als Kind fielen mir manche Dinge nicht auf und andere "brannten sich ein".
    In der Stadt war die Treppenreinigung üblich, nur wer ein Haus mit Garten hatte, musste auch Vorgarten und Gehweg reinigen.
    Aber konnte halt auch nach außen hin "gestalten" und Ostereier im Garten suchen. Schulfreunde machten dafür Osterspaziergänge in Parks oder Wäldern oder suchten in der Wohnung.
    Je nach Alter der Stadt und Begrünung, sah man da im Frühjahr nicht so viel vom "bunten Osterfest".
    Auf dem Lande gab es seltener Wohnblocks, sondern Haus an Haus, Grundstück an Grundstück und der "Dorfsheriff" kontrollierte ob geputzt und gefegt worden war. Wer sich an irgendwas nicht beteiligte wurde schief angeguckt...freiwillige Pflicht.;)
    Wenn wir früher über Land gefahren sind, dann gab es dementsprechend was zu gucken.
    Was war das Dörfchen rausgeputzt und schön bepflanzt. Da schlängelte sich ein Bächlein, die hatten einen Dorfteich, Brunnen oder eine süße Kirche.:inlove:
    In kleinere Dörfern ist man weniger anonym als in einer größeren Stadt. Schon bei Familienfeiern wird das halbe Dorf einbezogen.
    Ich kenne das, dass ich mit meiner Cousine erst mal Kuchen austragen musste, schließlich wurde eine Karte geschickt oder mündlich zu irgendwas gratuliert. ...und wehe dem Pastor wird nichts gebracht...wenn er nicht gar geladen war.
    Sowas wie ein Kulturschock. Ich weiß noch, dass ich meine Eltern fragte, ob wir unseren Bürgermeister auch einladen müssten.
    Der kleinen Lotte war der Unterschied Pastor / Bürgermeister damals auch nicht so ganz klar.:oops:

    Wenn ich heute schaue, sind manche Dörfer weniger großartig, andere haben sich gemausert, da stehen kleine Villen und es gibt große Erlebnishöfe mit allem drum und dran.
    Dafür legen Städter mit Garten wohl wieder mehr Wert auf "schön".
    Als wir in unseren Altbau zogen, gab es hier nicht so viele Häuser mit Türkränzen oder Ostereiern in den Hecken wie heute.
    Das war beim Weihnachtsschmuck oder mit Halloween ähnlich.
    Wer im Wohnblock Balkon hat, der gestaltet den inzwischen ebenfalls üppiger für Frühjahr und Ostern.
    Unsere Stadt macht seit Jahren ein Osterfeuer, früher gab es sowas hier nicht. Bestenfalls auf dem Lande irgendwo.
    Ostermärkte oder einfach toll gestaltete Baumarkecken mit Blumen und Deko zum Gucken und Staunen, gab es früher nicht.
    Wir haben Blümchen selber gezogen oder sind bestenfalls in eine kleine Gärtnerei gefahren, um Stiefmütterchen zu kaufen.
    In unserer Stadt gibt es heut zu Tage viele rosa blühende Kirschbäume, auf Rasenflächen und Grünstreifen wurden massenhaft Zwiebeln von Krokussen, Osterglocken, Tulpen ect. eingebuddelt...und das sieht jetzt so toll aus. Lauter regelrechte Teppiche von Frühjahrsblühern. Es gibt sogar städtische Osterdeko, die jedes Jahr an bestimmten Stellen aufgebaut wird. Ganz toll finde ich dabei die Osterhasen aus Baumstämmen, die jemand "privat" zurecht gesägt und bemalt hat. Wer mehr mit Kindereinrichtungen und Schulen zu tun hat, entdeckt auch dort noch viele niedlich gestaltete Fenster, Klassenräume oder Pausenhöfe.
    Aber das sagt natürlich nichts darüber aus, was die Kinder und Erzieher daheim für ein Osterfest kennen/begehen.
     
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  18. -bontje-

    -bontje- Laufenlerner

    Guten Tag! Ich war lange nicht mehr online, hier gibt es inzwischen so viel zum Nachlesen.
    Ich finde das richtig schön, das es dieses Thema noch gibt.
    Einen Osterstrauß stelle ich mir jedes Jahr ins Zimmer. Ich freue mich schon immer auf die ersten preiswerteren Tulpen und Osterglocken, da muss ich mir einfach welche mitnehmen. Die ersten grünen Zweige und diese Frühblüher gehören für mich zu Ostern dazu.
    Früher wurden die Eier grundsätzlich nicht mit gekauften Farben eingefärbt. Ich weiß gar nicht, ob es da überhaupt was zu kaufen gab.
    Zwiebelschalen und Spinat fallen mir dafür ein. Danach wurden sie mit Speckschwarte eingerieben, damit sie schön glänzen.
    An solche gestrickten oder gehäkelten Eierwärmer kann ich mich auch erinnern. Das war wie eine Haube für das frisch gekochte Frühstücksei, damit es schön warm blieb.
    Wenn ich jetzt so nachdenke, fällt mir doch einiges aus der Kinderzeit ein.
     
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  19. Breckie

    Breckie Lebende Forenlegende

    Ich habe immer nur natürliche Färbemittel verwendet wie Zwiebelschalen, rote Beete oder Blaukraut. Zudem habe ich auf Wiesen und am Waldrand schöne Gräser, Kleeblätter und sonstige hübsche Jungpflanzenblätter gesammelt, die Eier damit verziert, in Nylonstrumpf-"Beutelchen" gewickelt und dann ab ins bunte Bad damit:D. Das sah dann so aus:

    [​IMG] [​IMG]

    Inzwischen lohnt sich der Aufwand aber nicht mehr für die 2-3 Eier, die ich an Ostern esse.



     
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  20. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Ja genau.:D
    ...und in der DDR gab es solche Abziehbildchen, die man in Wasser anlöste, um dann die bedruckte folienartige Schicht auf irgendetwas übertragen zu können. Da gab es direkt zu Weihnachten und Ostern welche.
    Mit den kleinen Motiven verschönerte meine Mutter ebenfalls die Eier. Aufkleber dieser Art gab es bei uns nicht...erst sehr viel später...
    aber die klebten auf den Eiern auch nicht gut.
    Außerdem war es früher üblich sich zu Ostern per Postkarte Grüße zu senden. Ich habe noch richtig alte Postkarten mit dem Osterhasen in fast menschlicher Gestalt. Auf einer ist er mit einer Schubkarre mit einem großen Korb darauf abgebildet. Ganz toll mit Rahmen drumherum und Weidenkätzchen an der Seite...so schön nostalgisch.:inlove:
    OK, nicht aus meiner Zeit, aber da gab es auch tolle Karten. Genau wie zu Weihnachten wurden die Karten bei uns alle nebeneinander auf ein Schränkchen gestellt > Grüße der Lieben und gleichzeitig Deko. Und heute? Ich schreibe eigentlich nur noch Postkarten aus dem Urlaub bzw. so Tagesfahrten, wo man dann was Sehenswertes drauf hat.
    Eigentlich schade, ich hatte sogar noch neuwertige/unbeschriebene Osterkarten da.:oops:
    ----
    Ja Breckie genau solche Eier hatte ich versucht zu beschreiben.
    So habe ich die oft gemacht...muss aber gestehen, in den letzten Jahren war ich diesbezüglich faul.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3 April 2023
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