Feste, Bräuche, Traditionen mit euren Geschichten dazu

Dieses Thema im Forum 'Archiv Rest' wurde von lotte160466 gestartet, 1 Dezember 2022.

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  1. kleinerschwarzer

    kleinerschwarzer Lebende Forenlegende

    Die Weihnachtsbaumgeschichte

    Die Geschichte ist schon viele Jahre her, doch zu Weihnachten fällt sie mir immer wieder ein.
    Wie so jedes Jahr Anfang Dezember machte ich mir schon Gedanken über den Weihnachtsbaum, kam doch in der 2. Woche des Monats der Händler zu seinem Stand den er aufbaute.
    Wie immer war ich gleich dabei, wollte doch sehen ob er für mich was dabei hatte.
    Als mich dann der Händler erblickte rief er schon von weitem „meine schena Bäim“ und doch wirste wieder keinen finden.
    Er und seine Frau wussten wie all die Jahre vorher was auf sie zu kam da wir uns schon lange kannten. So war es auch, am ersten Tag von früh bis spät ich fand einfach keinen Baum der mir gefiel. Mal war er zu groß oder zu klein, es fehlte es Ast, er hatte ein Loch wo es nicht hin gehörte oder die Äste zu weich.
    Mit der Zeit zeigte er mir auch wie ich einen passenden erkennen konnte oder zumindest annähernd. So sagte er „suchst du was schmales lichtes“ darf er federn wenn du ihn berührst. Soll er dicht sein und breit, boxe leicht hinein. „Federt er nicht zurück könnte es deiner sein“. Ja sagte ich, das werde ich mir merken aber die Äste müssen was aushalten und daher stark sein und nicht wie Butter.
    So brauchte ich meist bis kurz vor dem Feste, bis gefunden war der Beste. Zum Dank, dass ich endlich fand das gute Stück fuhr er mir es gleich fest verschnürt nach Hause. Damit er sah wie so weshalb warum ich so lange suchte, beide eingeladen wurden zum bestaunen des Weihnachtsbaumes.
    Seit dem Tage wussten beide weshalb ich suchte nach dem schönsten Baum, der nicht nur groß und dicht sein sollte, da er musste tragen auch an Gewicht.
    Es folgten noch viele Jahre in denen ich dort meinen Weihnachtsbaum kaufte, nur die Tage bis ich einen fand wurden immer kürzer, so dass ich am Ende nicht mehr lange brauchte um meinen „schönsten Baum“ zu finden.


    Damit ihr euch vorstellen könnt was dieser Baum ertragen musste, an die 7 bunten Lichterketten und Kugeln die man nicht mehr zählen konnte. Bunt gemischt an Farben und Größen, dekoriert mit Vögeln und oft mit einer goldfarbenen Girlande verziert. Ein Engel zeigte sich von hoch oben.

    Wünsche Allen hier einen schönen 2. Advent mit vielen Erinnerungen an früher
     
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  2. kirsche2014

    kirsche2014 Lebende Forenlegende

    Hallo und guten Morgen .So anstrengend habe ich es mir mit dem Baum nicht mehr gemacht .Die WB-Verkäufer sind immer total verblüfft ,wie Frau schnell die Sache erledigt .xDIch gehe zum Stand ,schaue mich kurz um ,suche kleines Bäumchen .In der Ecke wo sie stehen ,sehe ich eins ,das Größen mäßig passt .Ist eingenetzt ,wie die meisten .Nehme ich in die Hand ,gehe zum Verkäufer und sage ,bitte zahlen .Er antwortet ,soll ich ihn eben auspacken ,ich ach Quatsch ,passt schon .Der Mensch dann ,oh ,so schnell hat noch keine Frau einen Baum bei mir gekauft ,und vor allem so blind gekauft .xD Und was soll ich euch sagen ,die Bäumchen sahen immer super aus ,keine kahlen Stellen ,nicht zu dünn ,nicht zu breit .
     
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  3. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    wir haben unsere Bäume auch immer rechtzeitig gekauft....wir haben für uns auch immer auf die Höhe des Baums geachtet... denn bei ner Deckenhöhe der Wohnung von nur 2,20m wäre es ja unsinnig nen viel größeren Baum zu kaufen da die Bäume ja nach Größe bezahlt werden müssen...also haben wir Bäume so zwischen 1,80-2,00 m gekauft denn wir haben auch nen Balken im Wohnzimmer und der Platz für den Baum war immer im Bereich des Balkens..gut etwas verschieben des Baums ging ja immer und uns hat es auch nichts ausgemacht wenn eine Seite des Baums nicht ganz so schön war..denn die kam dann an die Wand.....

    in die Wohnung hoch kam der Baum immer in seiner Netzverpackung...aus der Wohnung nur in Einzelteilen denn unser Treppenhaus ist so eng und schmal da wären die Äste an der Wand lang geschrammt und hätten eine Spr angefallener Nadeln hinterlassen..von den Schrammen in der Tapete mal ganz abgesehn..denn selbst eine Nordmanntanne nadelt irgendwann

    so haben wir den Baum sorgsam abgeschmückt und ich habe mit einer Gartenschere bewaffnet alle Äste bis auf die obersten Kleinen abgeschnitten und in so große Plastiksäcke eingetütet..dann wurde alles zum Abholplatz getragen und die Äste wieder aus dem Plastiksack rausgeschüttet...durch ein Fenster hätten wir den Baum auch nicht raus bekommen denn die sind noch kleiner..ist halt ein uraltes Haus...


    einmal haben wir auch einen Baum -bei einer Aktion unserer Forstamts- direkt im Wald selbst geschlagen....das war auch mal ein schönes Erlebnis ..und es hatte an dem Tag sogar geschneit..wir konnten auch direkt an die Schonung mit dem Auto fahren....da es bei uns im Stadtwald aber immer bergauf und bergab geht waren die Wege schon irgendwie grenzwertig und ich war froh als wir wieder auf einem der breiteren besser befestigten wege waren ohne vorher stecken geblieben zu sein.....manche Leute sind auch gar nicht so weit in den Wald reingefahren sondern haben auf dem Großen Parkplatz den es am Waldrand gibt , geparkt und sind zu Fuß und teilweise mit nem Schlitten zur Schonung...was aber schon ein ganzes Stück zu laufen war...ich glaub das haben wir auch nur 1x gemacht....manchmal-wenn wir den Termin nicht verpasst haben, haben wir auch Tannen direkt beim Forstamt geholt da wussten wir dass sie aus unserem Wald waren..gut das waren dann auch keine Nordmann sondern Fichten oder Blautannen und so...aber die gabs halt nur an dem einen Tag zu kaufen...und nicht immer hatten wir da, wegen der Schichtzeiten meines Ehegatten Zeit..und ich fahr ja kein Auto...
     
    Zuletzt bearbeitet: 4 Dezember 2022
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  4. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    [​IMG]
    [​IMG]
    Jetzt habe ich meine Barbarazweige im Zimmer stehen. :)
    Laut Geschichte blieb Barbara, auf dem Weg in die Gefangenschaft, mit dem Kleid an einem kahlen Zweig hängen und er brach ab.
    Sie versorgte diesen in ihrer Zelle und er erblühte am Tag ihrer Hinrichtung.
    Auch hier ist Glaube und Hoffnung enthalten...alles hat seinen Sinn, einen Anfang, ein Ende und die Erneuerung. Selbst das helfen, Umsorgen und teilen findet sich wieder. Das Wasser vom Munde abgespart für einen "verdorrten Zweig" als Sinnbild für so Vieles.

    Früher hat man in einigen Gegenden ganze Bäume aufgestellt, wohl ähnlich wie einen Maibaum.

    ---
    Bin heute zu dumm zu. Erst geht das Bild nicht rein, nun nicht wieder raus. xD

    Ich wollte euch doch nur einen schönen 2. Advent wünschen und das 2. Licht anzünden. Gut, ich darf hier nicht kokeln, also nur als Worte.

    Euch allen einen angenehmen 2.Advent und die bestmögliche Stimmung dazu.
    Eine Kerze und noch eine Kerze :music:
     
    Zuletzt bearbeitet: 4 Dezember 2022
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  5. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende

    Barbarazweige haben wir nie geschnitten und versucht zum Blühen zu bringen....in unserem Garten könnte wir auch nur Apfelzweige abschneiden... wir haben zwar viele Kirschbäume in unserer Gegend..aber ob die Obstbauern es so prickelnd finden wenn man sich dran vergreift..ich weis nicht..gut ich hätte meinen Nachbarn fragen können ob wir an einem seiner Kirschbäume was hätten abschneiden dürfen.....aber da wir das noch nie gemacht haben..ist es auch nicht schlimm ...Hoffentlich schreibst du mal ob die Blüten wirklich an heilig Abend aufgeblüht sind....

    die Winzer in unserer Gegend hatten im Sommer vor viele Jahren mal dolle Probleme dass man ihnen die Blätter von den Rebstöcken richtig massiv geklaut haben..die Reben waren stellenweisse wirklich ratzekahl..was sie auch nicht so gut vertrage,.....

    erst wurden Schilder aufgestellt in mehreren Sprachen dass die Reben mit Gift besprüht worden sind.....heute werden die Blätter teilweise mit gut haftender -die Pflanze nicht schädigender greller Farbe besprüht.....lach...gut nich jeder macht das ....deshalb lasse ich das mit Kirschzweigen abschneiden....will ja keinen Stress...
     
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  6. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Das geht sicher auch, genau wie Zweige vom Mandelbäumchen oder von Forsythien.
    Ja, das hatte ich mir schon vorgenommen.
    Ja, es gibt da einige Länder, in denen eingelegte Weinblätter und gefüllte Weinblätter sehr beliebt sind. Wird hier in einigen Lokalen auch so angeboten. Wer da wohl großzügig geerntet hat?:p
     
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  7. crissi

    crissi Lebende Forenlegende

    Ich bin schon etwas älter...;)
    Meine Kindheit fällt in eine ganz andere Zeit.
    Ich lebe in einer am 15. Oktober 1944 total ausgebombten Stadt.
    Meine erste bewusste Erinnerung ist diese brennende Stadt, als wir aus dem Bunker raus durften...

    Mein Vater war Weihnachten 1944 in Gefangenschaft in Belgien. Dort gab es eine Werkstatt.
    Er schickte zu Weihnachten tolle selbstgebaute Geschenke. Meine Schwester bekam eine große dunkelrote Puppenwiege mit Bemalung. Ich bekam eine kleinere grüne Wiege und einen braun-bunten Kinderroller, aus Holz gebaut, der war super ...
    Für meine Mutter baute mein Vater damals einen schönen großen Nähkasten. Den habe es nicht entsorgt, er existiert noch.
    In die Klappen hat mein Vater geschrieben:
    Weihnachten 1944 und ... möge dieser Kasten klein der Grundstock zu unserem neuen Hausstand sein.
    Dieses Weihnachtfest 1944 verbrachten meine Mutter, meine blinde Großmutter, meine ältere Schwester und ich damals
    in einem Dorf am Harz und das Kriegsende 1945 mit Einzug der Amerikaner erlebten wir dort auch.
    Wir waren die ungeliebte Einquartierung auf einem Bauernhof.

    Meine erste bewusste Adventszeit verbrachten wir in zwei möblierten Zimmern in einem Einfamilienhaus wieder in einem Vorort unserer Stadt. Das müsste 1945 gewesen sein.
    Dort kam am Nikolausabend eine verkleidete Nachbarin und schenkte meiner Schwester und mir je einen Keks mit Kürbismarmelade, das war eine schöne Überraschung. Wir lagen schon im Bett.
    Und eine Rute steckte morgens im Schuh am Fenster, weil ich dauernd nachgeschaut hatte...
    Im Sommer 1946 kam mein Vater nach Hause. Ich traf ihn als erste vor der Tür meiner Tante, ich kannte ihn ja nicht...

    1948 zogen wir in die Innenstadt zurück, in zwei Zimmer einer Wohnung mit Untermietern.
    In den noch vorhandenen Wohnungen lebten damals mehrere Familien und diese teilten sich auch die Keller. Da gab es jeweils nur eine Kohlenecke evtl. mit Regal darüber... Wo sollte ein vor Weihnachten gekaufter Baum hin?
    Und am Heiligen Abend sollte er auch noch vorhanden sein ...
    Der späte Weihnachtsbaum-Kauf meines Vaters hing wohl auch mit diesem Platzmangel zusammen...
    Neubauwohnungen gab es später und erst auch nur für Flüchtlinge.

    Aber die Weihnachtsfeste waren schön, ich hatte nie das Gefühl, dass es zu wenig gab. Ich kannte es ja nicht anders.
    Nur meine Ma war immer sehr gefordert, sie arbeitete ganztags, ich war ein Schlüsselkind.
    Irgendwann bekam ich auch noch einen wunderschönen Korbpuppenwagen und auch Schildkrötpuppen und Bücher.
    Es gab ja alles wieder.
    Heiligabend gingen wir in die Kirche und am 1. Feiertag traf sich die Familie bei den Großeltern väterlicherseits
    Dort habe ich mit meiner Cousine in der Nische vor der Toilette mit Puppen gespielt.
    An einem Weihnachten bekam sie von ihren anderen Großeltern die wunderschöne alte Puppe mit Porzellankopf und echten Haaren ihrer verstorbenen Tante geschenkt...
    Wir haben gedacht, die Haare wachsen nach und haben sie geschnitten...
    Meine Tante hat garnicht geschimpft... was die Oma gesagt hat, weiß ich nicht...

    Die Erinnerungen bleiben uns...

    Edit:
    ... und wenn ich mir so überlege, wie teuer im Verhältnis zum Einkommen diese Weihnachts-Geschenke damals waren... Was war das für eine gewaltige finanzielle Anstrengung für meine Lieben...
     
    Zuletzt bearbeitet: 5 Dezember 2022
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  8. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende


    lach..ja diese Vermutung hatten die Winzer auch..wenn jemand so ein bis 10 Blätter von den Reben gepflückt hätte hätten sie bestimmt auch nichts gesagt...aber aber das waren wirklich ganze Rebenreihen kahl..lach deshalb auch die Hinweisschlider in mehreren Sprachen.....


    Nachtrag: @crissi ich bin Ende der 50jger Jahre geboren... das war alles schon wieder aufgebaut...und ich muss auch sagen, dass unsere Stadt im Krieg nicht viel abbekommen hat..das merkt man an dem bestand an alten Stadthäusern und alten Villen....daher habe ich erst Erinnerungen an Weihnachtsfeste so ab Anfang der 60iger.....an die erste wohnung meiner eltern ..eine dachgeschoßwohnung mit küche 2 zimmern und toi halbe treppe kann ich mich auch noch etwas erinnern aber nicht an weihnachten dort.....ich weis nur das ich im hof immer hinter ner schwarzen katze her war und sie streicheln wollte....und einmal wollte ich die hühner der hausbesitzer füttern ...ich war da vielleicht 3..ich öffnete die tür zum stall und alle hühner sind raus in den hof,,ich dann zu mama hoch und sie hat dann mit der hausbesitzerin die hühner wieder eingefangen...lach
     
    Zuletzt bearbeitet: 4 Dezember 2022
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  9. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Crissi , danke für deine Erinnerungen. Mir fielen sofort Erzählungen meiner Mutter ein. Sie wohnten in Leipzig Stötteritz und wurden "ausgebombt", brachten sich mit Mühen im Umland in Sicherheit, nur wenige Habseligkeiten blieben ihnen.
    Die folgenden Weihnachtsfeste mit 4 kleinen Kindern waren ganz sicher nicht üppig. Sicher war es gut, das über mancher Erinnerung eine Art Schleier lag.
    ------
    Wir hatten heute Stolle zum Kaffee bei meinem Vater und zack, fiel mir etwas dazu ein und ich musste schmunzeln.
    Ich schrieb schon, dass ich mich mal mit einer Kindertheatergruppe in der Schule mit "Weihnachten" beschäftigt habe. Man hat da auch oft kleine Schlaumeier dabei...aber ganz süße. Wir hatten im Advent auch Plätzchen, sowie Stolle als Proviant dabei.
    Ich packte die Stolle aus und legte sie zum Anschneiden auf ein Holzbrett, als es neben mir tönte: "Du hast ja ein Jesukind mitgebracht."
    o_O Was hab ich? ...Nein, zu dieser Frage kam ich nicht, ein anderes Kind war schneller. Der Fratz erklärte uns dann, dass die Art der Stolle, also die Form, das in Windeln gewickelte Kind nachbildet. Dann entbrannte eine kleine Diskussion. Die einen hielten das für Quatsch, denn eine Babywindel sieht ganz anders aus, die anderen wussten das "Indianerbabys" auch so eingewickelt sind, dass nur das Gesicht zu sehen ist. Ja, aber da wäre ja keins. Ist ja auch kein richtiges Baby!
    Das ging noch eine kleine Weile hin und her. Alles während dem Essen. Ich musste mich etwas zurückziehen, weil ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen konnte.
    Ich weiß nur noch, das irgendwann jemand alles beendete, indem er meinte das Baby ist zu doll gepudert.
    Da war es dann mit den zusammenreißen vorbei.xD:cry:xD
     
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  10. cooley

    cooley Lebende Forenlegende

    An ein ganz besonderes Weihnachtsfest, kann ich mich auch noch erinnern - bestimmt schon weit über 50 Jahre her, Anfang der 1960er Jahre... wochenlang vorher, war schon das komplette Wohnzimmer verschlossen, nicht mal Lichtschein drang nach draußen, nur Vater durfte hinein, niemand sonst und die Fensterläden waren auch immer zu, es gab nur einen Zugang.
    Das einzige was zu vernehmen war ab und zu, war der surrende Ton einer Elektrobohrmaschine und auch die war im Haushalt ja schon etwas Besonderes, denn auch eine Spülmaschine musste noch lange warten bis sie bei uns Einzug halten durfte.
    Natürlich war mir klar: Irgendeine außergewöhnliche Weihnachts-Überraschung war da im Entstehen, doch egal was auch immer ich probierte... ich bekam echt nicht heraus was es war.
    Wobei meine Mama mich aber auch durch mithelfen beim "Brötles-backen" stets ablenkte, das war schon immer toll, Teig rühren, und
    Kekse mit Schokolade bestreichen, die Schüsseln hinterher auslecken... und immer genau aufpassen, wo die Verstecke waren für die Keksdosen - meine Mama hatte aber auch immer verschiedene Verstecke weil ja sowohl ich als auch Vater, lange vor Weihnachten davon
    naschten, was mitunter zu hitzigen Debatten führte, kurioserweise reichten sie aber jedes Jahr über Weihnachten hinaus.
    Wie bereits gesagt, an Heiligabend konnte ich in jenem Jahr kaum abwarten, bis die Bescherung stattfand... und endlich so kurz nach
    18:00 war es dann soweit... Mama klingelte das Weihnachtsglöckchen und das Wohnzimmer wurde -nach annähernd 4wöchiger Sperrzone- wieder freigegeben und der Glanz der Weihnachtsbaumlichter, spiegelte sich wohl strahlend in Kinderaugen wider.

    Doch das war für mich an jenem Weihnachtstag irgendwie Nebensache... mich faszinierte viel mehr diese elektrische Eisenbahn, die mit
    2 Zügen ihre Runden drehten, auf der winterlich verschneiten Anlage. Für mich war das eine regelrechte Sensation, konnte sogar mit
    einer Eisenbahnermütze und einer handlichen Signalanzeige, die Fahrkommandos geben.
    Es fuhren eine Diesellok und eine Dampflokomotive, bei der man aus einer kleinen Tube Flüssigkeit ins Dampfrohr geben konnte, wonach sie richtig Dampf abgab... es war mein wirklich schönstes Weihnachts-Geschenk das ich jemals bekam. Zu meinem Leidwesen, war die Anlage irgendwann nach einigen Jahren, bei einem Wohnungsumzug plötzlich nicht mehr vorhanden - weil ich nie herausfinden konnte,
    wo diese Anlage abgeblieben ist, waren meine späteren Weihnachtsfreuden einfach nie mehr so wie damals.

    Ein paar Jahre später nur -inzwischen war meine Oma mütterlicherseits bei uns eingezogen- in meinem letzten Schuljahr der sogenannten "Volksschule", durfte ich zusammen mit meiner Schulklasse, 14Tage vor Heiligabend zu einem Ski-Schullandheim-Aufenthalt im Allgäu,
    in der Nähe von Sonthofen... ich weiß noch, dort gab es immense Schneehöhen bis 1,80m - die 2 Wochen waren das allergrößte Erlebnis in meiner Schulzeit.
    Allerdings als ich heim kam, erlebte ich erstmalig in meinem Leben, welche Gefühle einen ergreifen können wenn jemand verstorben ist...
    meine Oma wurde in dieser Zeit in diese andere Welt abberufen - meine Eltern wollten mir die Trauer während dem Aufenthalt ersparen.
    Tja, wie heißt es doch so passend: Das Schicksal ist unerbittlich und manchmal einfach grausam.

    Wollte auch nochmal gratulieren, zu diesem wirklich tollen Thread-Thema:inlove:
    und noch angenehmen 2ten Advents-Abend allerseits:)
     
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  11. SerafinaPekkala

    SerafinaPekkala Colonel des Forums

    das mit dem kind ist gar nicht so weit hergeholt:

    „Da liegt es, das Stollenwickelkind, von Butter betaut, mit Zucker bestreut, weiß, wie frisch gefallener Schnee, schwer von Zitronat, Rosinen und Mandeln, und jedermann wird zugeben: es scheint ein recht lebenskräftiges Kindlein zu sein!“
    Leneliese Pause
     
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  12. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Das ist richtig. Ich habe damals daheim sogar nachgeforscht, ob da etwas dran ist.
    Gelacht habe ich, weil die Unterhaltung zu putzig war. Über den Vergleich des Puderzuckers auf der Stolle mit Babypuder, mussten alle lachen. ( Mir persönlich ist es auch immer zuviel Zucker, also zu stark gepudert) Es war kein Auslachen, sondern ein Gemeinsames. Irgendwie war diese letzte Bemerkung wie ein Einverständnis bei den Kindern.

    Die Stolle, die wir heute kennen, war anfangs nicht süß und schon gar nicht buttrig. Die Adventszeit war früher eine Fastenzeit und dieses Gebäck daher ein recht trockenes veganes Brot. Erst mit dem Aufheben dieser strengen Fastenzeit und dem "Butterbrief" änderten sich Zutaten und Geschmack.
    Vieles weiß man einfach nicht...ist beim Konsumiere, Essen, Feiern auch nicht unbedingt wichtig. Aber ich fand es jedes Mal spannend und es stellte sich so ein Aha-Effekt ein. Oft kennt man auch etwas und der Zusammenhang war nicht klar.
    Das Striezel nur ein anderes Wort für Stolle ist z.B.
    Obwohl ich den Striezelmarkt kenne, brauchte es eine ganze Zeit, bis da der Groschen bei mir fiel. Na klar Dresden...Stollenmarkt, logisch.:oops:
    ---
    Die Eisenbahn zum Fest ist auch sowas, wovon Kinder früher träumten. Etwas später waren es auch Rennbahnen.
    Und hört man sowas heute, dann war es oft so, das sich Väter dabei selbst mit beschenkt haben.xD
    Unser Sohn bekam als Kind auch eine Rennbahn. Mit seinen Freunden zusammen wurde wild gespielt und Papa hat dann repariert und verändert, damit die Fahrzeuge besser Spur halten oder noch einen Überschlag oder eine Kurve dazu bekamen.
    Ich kenne es aus meiner Kindheit, das größere Spielzeuge eine Zeit lang "verschwanden". Im Sommer wurde draußen gespielt und es wurde kaum vermisst. Tauchten im Winter solche Spielzeuge wieder auf, machte das wieder viel mehr Spaß.
    Vor ein paar Jahren (Kinder sind erwachsen) kramte ich zum Fest diese Rennbahn wieder vor und wir bauten sie im Keller auf, mittig auf Tischhöhe und man konnte nur knapp drumherum laufen. Zu meiner Geburtstagsfeier waren plötzlich alle Männer weg und spielten unten im Keller. Zur Ehrenrettung sei gesagt, das sich später auch die Damen dort drängelten.:music:
    Wir spielten damit auch in Familie noch eine ganze Weile, dann "versteckte" ich sie wieder.;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 4 Dezember 2022
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  13. crissi

    crissi Lebende Forenlegende

    ... ja, Eisenbahnen und Carrera-Bahnen waren sehr beliebt...
    Obwohl ich mich als Kind und später immer gefragt habe, woher diese Begeisterung fürs Rumfahren der Eisenbahnen kam...
    Ich kannte sie ja nur vom Erzählen.
    Bis ich die in mühseliger Kleinarbeit in vielen Jahren gebastelte Anlage meines Schwiegersohnes in Aktion erlebte...
    So eine Anlage war wirklich faszinierend. Was es da alles en miniature zu sehen gab...
    Den Erwachsenen ging es ums Basteln und den Kindern ums Fahrenlassen.
    Inzwischen hat er die Anlage in ein leerstehendes Zimmer in sein Elternhaus gebracht.
    Meine Tochter besitzt eine große Eisenbahn von Lehmann, die auf dem Fußboden aufgebaut wurde. Diese hatte mein Vater wohl eigentlich mehr für sich gekauft. Für meinen Neffen kaufte er aber auch so eine Bahn. In den 80er Jahren waren sie Mode.
    Eine Zeit lang stand die Bahn verpackt bei mir auf dem Boden. Dann wurde sie mal wieder benutzt und ist wohl inzwischen auch bei der anderen Eisenbahn gelandet.

    Als die Eisenbahn von Winnie beim Umzug leider verschwand, wurde sie wahrscheinlich an kleinere Kinder in der Familie oder so weitergegeben. Oder sie hat einen Teil des Umzugs mit finanziert...
    Meine Großmutter erzählte auch, dass ihre Spielsachen und Geschenke ihres Großvaters heimlich verschwanden.
    Seltsamer Weise tauchten in der entfernten Verwandtschaft der Stiefmutter sehr ähnliche Teile auf...
     
  14. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende


    lach....ja das mit "verschwindendem Spielzeug" kenne ich auch.....ne Zeit vor Weihnachten "verschwanden" meine Puppen.....und tauchten dann zu Weihnachten mit neuen, von Mama selbst genähten oder gestrickten oder gehäkelten Kleidern unterm Weihnachtsbaum wieder auf.......manche Sachen verschwanden auch weil Papa sie an andere Kinder in der weiteren Verwandtschaft verschenkt hat.......manchmal habe ich da innerlich mit den Zähnen geknirscht weil das eine Mädchen mochte ich so gar nicht......darum bin ich dann hin gegangen und hab Spielzeug was ich nicht mehr bespielt habe weil es von Alter her halt nicht mehr gepasst hat selbst an andere Kinder verschenkt die ich besser leiden konnte...lach...wir hatten halt nicht so viel Platz alles aufzuheben in einer 54 Quadratmeter Wohnung...die Spielsachen unserer Tochter stehn zum größten Teil verpackt auf dem Speicher...bei manchem finde ich es schade dass es nicht mehr zu sehn ist..Ehegatte hatte auch ein Puppenhaus selbst gebaut ..3 Stockwerke hoch..gut das letzte war das Dachgeschoß mit Schräge....Licht gabs da auch drinnen...und alle Zimmer waren mit schönen Möbeln eingerichtet......wir haben aber auch einen Bauernhof gebaut...mit Scheune und Stallgebäuden die Pferdeställe hatten 2 teilige Türen...es gab auch Schiebetüren und der Hühnerstall hatte als ausstieg so ne Art Falltür bei der die Tür von oben zugeschoben wurde...es gab kleine winzige Riegel aus Kupferdraht....und viele Kleinigkeiten mehr...eine Zeit lang wurde er jedes Jahr erweitert ..1x kam ein Stall für Ziegen und Schafe dazu...der Bauernhof umfasst mindestens 3 vielleicht sogar 4 Gebäude... wir haben damals sogar die Zaunelemente selbst gebaut.....und wer die Schleich Tiere kennt und weis wie groß die sind der Kann dich das Ausmaß der Gebäude vorstellen und welchen Platz das im Kinderzimmer gebraucht hat...lach...ich hab zu Tochter gesagt..das kann ruhig stehn bleiben...du musst nur einen Laufweg für mich Abends frei räumen damit ich notfalls zu deinem Bett durchkomme ohne was zu zertreten.......(ich habe mich als Kind immer darüber geärgert wenn ich etwas ..wie einen Zoo oder Bauernhof oder was auch immer im Zimmer aufgebaut hatte und abends dann alles wieder weg musste.... dafür hatte ich so große runde ehemalige Waschmitteltonnen die von Mama liebevoll mit bunter Motivfolie beklebt waren....heute gibts die -glaub ich gar nicht mehr...und auch die länglichen Waschmittelkartons kann man damit nicht vergleichen denndie sind von der Pappe her sehr dünn...die damaligen Waschmitteltonnen waren von der Pappstärke 2-3 mal so dick und hielten das aus mit der Spielzeugeinlagerei..lach...

    ach, was einem doch alles so einfällt wenn ein anderes Farmerlein von seinen/ihren Kindheitserinnerungen erzählt....vieles war schon ganz in einer Ecke des Gedächtnisses vergraben und kommt dann wieder zum Vorschein...
     
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  15. cooley

    cooley Lebende Forenlegende

    Jaa... ich denke mit diesem Gedanken wirst Du richtig liegen - denn egal Wen ich aus dem nahen oder erweiterten Familienkreis darüber befragte - Niemand konnte oder vielleicht auch "wollte" mir nichts sagen.
    Meine Gattin und ich, haben mal für unseren Sohn in dessen Kinderzeit eine kleine Bahn selbst angefertigt - aber die Begeisterung darüber überlebte nicht sehr lange... habe allerdings mal erfahren, einige Zugteile hat unsere Tochter irgendwo bei sich, tatsächlich noch heute "eingemottet"(sie hat auch heute noch ihr erstes Fahrrad - ganz in Pink.)


    Was die Begeisterung oder auch Faszination für solche "elektrische Anlagen" angeht... ich denke, das hatte natürlich etwas damit zu tun, welche Entwicklung das Land und seine Menschen gerade durchlebte, in jener "Aufbau-Zeit" nach dem verlorenen 2ten Weltkrieg.
    Viele Menschen/Familien hatten nur wenige Jahre nach Kriegsende, nur das Allernotwendigste - am Besten kann man dies in jenen halb vergilbten Fotoalben bestaunen, die manche noch aus jener Zeit gerettet haben. Da sieht man auf Bildern - Kinder nie ohne ihre Puppe oder einen Teddybären - und Mama`s oder Oma`s, schieben stolz ihren Korbkinderwagen.
    Und moderne Einkaufsstätten, wuchsen nur ganz langsam, Jahr für Jahr neu oder restauriert aus dem Boden und stark kriegsgeschädigte Städte, benötigten mitunter relativ lange, bis ihre traditionsreichen Altstädte wieder richtig intakt kamen.

    Ich kann mich zum Beispiel an einen stadtbekannten Spielwarenladen erinnern, mit einer für kindliche Verhältnisse riesigen Schaufensterfront... an den Scheiben, drückte man sich wenn man die Zeit dafür hatte, die Nasen platt - denn da war ein schwarzer Knopf außen und wenn der gedrückt wurde, fuhr drinnen die elektrische Eisenbahn, durch eine fantastische Modell-Landschaft, bei der auch ein sogenannter "O-Bus" seine Runden drehte, eine elektrische Straßenbahn genauso, wie eine kleine Seilbahn die auf einen
    Berg hoch kletterte und ein Polizeiauto das mit Blaulicht zu einem Einsatz fuhr und selbstverständlich gab es auch einen Tunnel und ein
    Brücken-Viadukt, sogar einen Bierkutscher mit den ersten Auslieferfahrzeugen konnte begutachtet werden.
    Meist stand man da, in einer ganzen Reihe von wartenden Kindern am Schaufenster, bis man mal zum "drücken" kam... ein Wort das
    nach 3-4 Jahrzehnten später, eine völlig andere Bedeutung bekam und auch keine Kinderfreude auslöste.
    Was das wirklich Tolle an dem Spielwarenladen war... man konnte tatsächlich auch reingehen, und durfte sich dort für "Pfennigbeträge", ein paar Karamellbonbons - selbst aus einem Riesenglas herausnehmen... um dann wieder draußen am Schaufenster länger aushalten zu können. Und auch der Ärger ist noch in Erinnerung... wenn man dann natürlich viel zu spät deshalb nach Hause kam!

    Es war schlicht eine ganz andere Zeit - manchmal erzähle ich heutzutage meinen Enkelkindern davon und konnte sogar schon den Satz
    hören: >Opa, Du flunkerst doch...?< aber der Tonfall zeigt mir durchaus, dass eine gewisse Unsicherheit mitschwingt.
    Selbstverständlich wünschen alle Großeltern, daß ihren Enkelkindern solche Zeiten erspart bleiben... aber sind es nicht gerade jene Zeiten, von denen wir gereiften Senioren mitunter sehr stolz davon erzählen... weil wir natürlich froh sind, diese Zeiten gesund überstanden, oder zumindest gelernt haben damit einigermaßen erträglich umzugehen.
    Schönen Montag und angenehme Woche allerseits:)
     
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  16. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    Ach ja, die schönen alten Spielzeuge. Ich habe noch so Einiges aus meiner Kinderzeit und bin sehr froh darüber.
    Gerade zu Weihnachten darf davon wieder einiges "an die frische Luft".
    Meine Mutter hütete alles bis wir selbst alt genug waren die Entscheidung zu treffen, was damit geschehen soll.
    Wo sie das alles hatte? Diese Frage wird auch mir "oller Sammlerin" :)music:) oft gestellt. Alles ordentlich in Kartons und Papierchen eingewickelt und im Tetrisverfahren hinten im Schrank.;)xD

    Meine Mutter hatte eine große Puppe aus Celluloid (die gibt es heute noch) wenn man bedenkt wie zerbrechlich und zart diese Puppen sind. Ich selbst habe noch ganz kleine davon, für die Puppenstube. Die waren schon alt, als ich sie bekam. Später wurden die von einer Gummipuppenfamilie abgelöst...und auch die sind inzwischen "Kult". Ich habe noch einzelne Möbel und Gegenstände meiner Puppenstube. Natürlich gut gehütet, bekam ich sie doch auch nur stückweise zum Ausbau der Puppenwohnung. Steh-und Nachtischlampe mit Ministecker... und die funktionierten tatsächlich einmal.
    Einige Spielsachen waren schon sehr alt, als ich sie bekam. Ein Nachbar schenkte mir eine Puppe aus Mache mit richtigen Haaren und irgendwoher kam auch ein ganz alter, großer Teddy mit einer Brummstimme. Mir wurde immer erzählt ich hätte den Bären kaum richtig tragen können, aber er musste trotzdem mit. Das war mein Möeh-Teddy, denn so klang für mich das Geräusch, was er machte, wenn ich ihn hin und her kippte. :inlove: Heute ist er etwas Wortkarger...eben schon alt, quietscht er eher, als das er brummt.
    Ein Kleinstkindspielzeug überlebte ebenfalls. Eine bunte Holzente zum Ziehen. Sie hat eine Drahtkonstruktion zwischen Rädern und Flügeln, so dass die Flügel sich mit jeder Räderdrehung ebenfalls bewegen.
    Alte Bausteine und Bauernhoftiere aus dem Erzgebirge, aus Seifen sind auch noch da.
    Meine Kinder haben ebenfalls damit gespielt und sie wussten das als etwas Besonderes zu schätzen.
    Alte DDR-Brettspiele habe ich noch, Quartettkarten und Kinderbücher. Ach und zwei-drei Sachen aus Blech.
    Blechspielzeug ist ebenfalls etwas ganz Tolles. Da ist ein Vogel zum Aufziehen dabei. Mit einem Schlüsselchen kann man den am Bauch
    aufziehen und dann hüpf der und pickt.
    Soll da mal einer behaupten es gab nix, wir hatten ja nüscht.:D


    Von meinen Kindern gibt es ebenfalls solche kleinen Schätze. So wie ich und auch sie es toll fanden, Mutters Spielsachen "kennen zu lernen", gibt es ja vielleicht mal Enkel, die sich dann ebenfalls freuen und es spannend finden.
     
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  17. *Tessa*

    *Tessa* Lebende Forenlegende


    ja..und irgendwie waren (wir) Kinder früher ach sehr kreativ......ich hab aus den Holzwäscheklammern meiner Mama richtige Türme aufgebaut....und jeder Pappkarton (Schuhkarton) konnte mit Hilfe von Schere Leim und Stiften zu einem tollen Haus für kleine Spielfiguren werden.....und man konnte das kleine Haus auch gut mit zu den Nachbarskindern nehmen ,,jede/r hatte da sein Schuhkarton-Haus ..das gab dann schon fast ein kleines Dorf..lach.....
     
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  18. crissi

    crissi Lebende Forenlegende

    Eure Erzählungen über die Spielzeuge sind so schön...

    In dem Zusammenhang habe ich jetzt die Eisenbahngeschichte verstanden. Dankeschön Winnie.
    Bei uns gab es dieses Spielzeuggeschäft mit der fahrenden Eisenbahn im Fenster auch, aber ohne Knopf...
    Das Geschäft war klein und vollgestopft...
    Ich hatte mehrere Schildkrötpuppen, die waren zum Schluss in der Gartenbude meiner Eltern in meinem alten Puppenwagen. Die Enkel, meine Tochter, meine Nichte und mein Neffe haben damit gespielt.
    Irgendwann haben im Winter die Mäuse darin genistet und meine Mutter hat alles entsorgt bis auf die nackten Puppentorsos und die Puppenwagen-Ruine... Allerdings haben die beiden Strampelchen noch alte Originalsachen an. Puppen wurden in den 50er Jahre ohne Bekleidung verkauft. Die Mütter, Großmütter, Tanten und großen Geschwister nähten, strickten und häkelten fürs Christkind. An der Originalbekleidung wurde gespart. Diese Zelluloidpuppen zerbröselten mit der Zeit. Ich habe die Reste noch, die ich damals vom Garten mitnahm. Aber schön sind diese rund 70 Jahre alten Teile wirklich nicht mehr. Ich könnte mich auch gut davon trennen. Die Spielzeuge meiner Tochter waren nicht so langlebig. Das war auch alles nicht mehr so hochwertig. Bei Umzügen haben wir fast alles verschenkt und entsorgt. Ich glaube, Barbies hat meine Tochter noch. Vielleicht auch noch Spiele. In den Stofftieren, die noch länger auf dem Boden waren, nisteten auch irgendwelche gefräßigen Insekten und -Larven. Alles auch längst entsorgt...

    Ihr hattet ja wirklich hochwertiges selbst gebautes Spielzeug, das kann man gut noch aufstellen und aufbewaren.
    Das dünne gekaufte Zeug ging schneller kaputt. Nur die Legos waren beständig, die habe ich auch verschenkt. Es gab dann ja auch viel zu viel Spielzeug...

    Mein erstes Buch war ein Andersens-Märchenbuch...
    Es war vor Weihnachten in einem Geschäft in der Nähe ausgestellt. Ich habe solange gebettelt, bis mir mein Vater das Geld dafür gab. Er hat es mir dann mit Widmung zu Weihnachten geschenkt. Ich habe Lesen damit gelernt, trotz der Fraktur-Schrift. Vor ein paar Jahren habe ich das Buch mit einer weiteren Widmung meiner Tochter zu Weihnachten geschenkt. Sie wollte es so gern haben. Ich hatte immer wieder versucht, das Buch noch einmal zu kaufen. Aber ich fand immer nur jüngere Ausgaben davon oder schlechter erhaltene Exemplare.
     
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  19. lotte160466

    lotte160466 Lebende Forenlegende

    @*Tessa* Sich zu beschäftigen und so zu spielen muss man wohl auch ein bisschen vorgelebt bekommen. Das war bestimmt auch früher schon so.
    Keine Zeit zu haben für etwas, wird gern "vorgeschoben". Was ich mit der Zeit anstelle, wie ich sie einteilen kann, ist etwas anderes. Sicher gibt es Pflichten, aber die hatten meine Eltern auch oder davor die Generationen. Probleme und Sorgen, um die Existenz, waren ganz bestimmt nicht Kleiner.

    Heute ist es nun soweit. Heute werden die Schuhe bzw. Stiefel geputzt und ordentlich in den Flur gestellt.
    Vor die Haustür ist wegen dem Wetter und eventueller Langfinger nicht optimal.;)
    Manche hängen ihre Strümpfe auf, ich denke mal die sollten auch vorher gewaschen worden sein.xD

    Unser Nikolaus war in unserer Gegend nie körperlich anwesend. Es wurde nur mit viel Heimlichkeit und Geschichten drumherum brav die Stiefel geputzt und gehofft es wäre keine Rute drin. Bei uns waren auch Kohlen nicht üblich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5 Dezember 2022
  20. 96bauerntrampel96

    96bauerntrampel96 Lebende Forenlegende

    Die Rute für die bösen Kinder vom Nikolaus war auch bei uns zu Hause das Druckmittel in meiner Kindheit.. wobei "böse Kinder" da sehr weitläufig interpretiert wurde... und Schuhe wurden ebenfalls geputzt und "vor die Tür" gestellt... ich erinnere mich, dass ich mindestens einmal eine Rute im Schuh stecken hatte... den Grund dafür? Keine Ahnung... entweder zur Bekräftigung der Androhung "wenn du nicht lieb bist, bekommst du vom Nikolaus die Rute"... oder evtl. wegen einer schlechteren Schulnote.. das war bei uns zu Hause alles unter einem "gut"... über sowas wurde nicht geredet... es wurden "Fakten" geschaffen, die man hinzunehmen hatte... Nachfragen oder gar Widerworte.. ähm.. nunja *schweigen wir lieber*
     
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