Geschichten vom Schäfer, der über das Land zog, um Geschichten zu sammeln.

Und wie erwartet fingen einige von ihnen an "Schafskopf" zu spielen. Und einige von ihnen bestellten erstmal einen Humpen Doppelbock.

 

und noch viele mehr von den weißen Schafen bestellten Doppelbock. Aber lange hielten sie das nicht durch, bald wankten viele nur noch rum und guckten belämmert in die Runde. Währenddessen wurden Reden gehalten "Weiße Schafe !!! Ihr seid die wirklich reinen Schafe! Euch kann die Welt gehören …. und sie wird sauber sein, so wie ihr !!! Macht euch auf den Weg!"
Nur waren die meisten Schafe schon so betrunken, dass sie nur noch ein sehr schräges MÄäÄähäää dazu machen konnten.
Bis auf eine kleine Gruppe weißer Schafe, die stand etwas seitlich von der Bühne und wirkte sehr entschlossen.

 

Diejenigen welche sich am "Schafskopf" probierten, scheiterten kläglich - weil ihnen die Karten ständig auf den Boden fielen und andere mit Füssen darauf herumtrampelten - was sie letztendlich dazu bewog, genervt und enttäuscht sich schlafen zu legen.
Auch die anderen fielen reihenweise um, der "Doppelbock" machte sie schlicht fertig.
So kam es also, dass sich der gesamte "Kongress der weißen Schafe", sozusagen selbst außer Gefecht setzte und nach ganz kurzer Zeit
schliefen alle "Weißen" fest und ruhig.
Julchen und Albert die beiden "Schwarzen"(Schafe), standen etwas abseits und beobachteten das kuriose Geschehen aus einiger Entfernung, bis schließlich der hochintelligente Albert zu Begleiterin Julchen erklärend sagte:
>>Siehste... wer schläft macht auch keinen Unfug.<< Julchen lachte dazu nur und meinte kopfschüttelnd:>>Sind eben Schafe...<<
Und danach kicherten die beiden nur noch.

 

In Wirklichkeit wollten sich die weißen Schafe nur gegenseitig ausschalten, um eine alleinige Vormachtstellung bei der Thrombosestrumpfproduktion zu erhalten. Was Albert und Julchen nicht einmal ahnten, ist, dass sie demnächst geschoren werden sollten, um aus ihrem hübschen schwarzen Fell Thrombosestrümpfe herzustellen. Aber gerade lagen sie ja dopppelbockbeseelt groggy auf dem Rücken und träumten von bockspringenden schwarzen Schafen, was sie eigentlich immer nur zum Einschlafen können zu tun pflegten. Hätten sie denn nur normales Bockbier getrunken...

 

Schafe müssen geschoren werden, das weiß ja jeder …. aber aus dem Fell Thrombosestrümpfe machen???? Da können sich Albert und Julchen echt bessere Dinge vorstellen. Schwarze Socken …. die braucht man ja quasi nie waschen. Oder vielleicht Skimasken? Die finden auch immer eine sinnvolle Verwendung bei jedem Bankraub.
Auf jedem Fall aber keine Thrombosestrümpfe!
Beide machen sich also auf den Weg, während die weißen Schafe noch ihren Rausch ausschlafen. Julchen fragt Albert "In welche Richtung sollen wir denn gehen?"
"Keine Ahnung, weiße Schafe gibt es leider fast überall …. das wird nicht einfach für uns"
"Aber wohin denn nun?" jammert Julchen "Wo können wir sicher sein …. und unser schönes schwarzes Fell soll uns nicht einfach gestohlen werden, das will ich nicht."

 

Nach einiger Zeit des Nachdenkens fiel dem hochintelligenten und knitzen Albert dann eine vermeintlich tolle Idee ein, die er auch gleich
seiner Begleiterin Julchen unterbreitete:
>>Weißt was, liebste Freundin - wir beschaffen uns einen weißen Pulli und damit überdecken wir unser schwarzes Fell...<<
>>Wow... Du bist ja ein ganz schlauer Fuchs...<< meinte Julchen voller Anerkennung, worauf aber Albert nur knapp erwiderte:
>>Bock, liebe Julchen... ich bin ein schlauer Bock...<< und beide lachten gemeinsam.

 

Und er war froh, dass er kein blauer Bock war, denn im Blauen Bock moderierte Heinz Schenk mit seinen Äppelwoi-Bembeln. Wobei der Äppelwoi bei der Eintrachter Frankfurt heute anscheinend größere Flügel verlieh als der Red Bull von Leipzig.

 

Albert kannte weder einen Blauen Bock noch den Heinz Schenk und hatte schon gar keinen Äppelwoi im Kopf... Albert war ja nicht "hessisch" - aber der noch jugendlichen Julchen wollte er einfach imponieren und sie steuerten einen Lama-Shop an, in dem sie sich
einen weißen Pulli besorgen wollten, der ihre schwarzen Haare unter sich verstecken sollte - Julchen schien begeistert.

 

Bei genauerer Betrachtung der schnarchenden weißen Schafe bleibt Julchen dann aber doch das Lachen im Hals stecken. "Wie sollen wir denen denn einfach den Pullover ausziehen? Die würden dabei doch aufwachen" meint sie betrübt.
Aber Albert sagt entschlossen: "Wir müssen einfach schnell genug sein. Du nimmst dir einfach einen Pullover vor und ich einen anderen. Und sei schnell. Wenn du den Pulli hast, dann renn damit einfach schnell in den Wald. Da ist es dunkel, da finden die uns nie, so betrunken wie die noch sind ….. und den weißen Pulli versteckst du unter deinem Bauch. Haben wir denn eine andere Chance? Wir müssen uns irgendwie tarnen und verstecken, sonst ist unser Fell weg".
Julchen zittert, und das nicht nur wegen der Kälte. Sie ist sich echt nicht sicher, ob sie das schaffen kann.

 

Trotz großer Verunsicherung und auch großer Sorge darüber - was ihnen passieren würde wenn man die beiden ertappte - schafften sie
es trotzdem, jeweils einen weißen Pulli zu ergattern und wie geplant in den schützenden Wald zu flüchten.
Gerade trafen Julchen und Albert -die beiden schwarzen Schafe- am schützenden Waldrand wieder aufeinander und freuten sich gesund und munter der brenzlichen Situation entgangen zu sein, da sprach sie urplötzlich in ihrem Rücken eine helle Stimme an:
>>Ja es ist gar nicht so einfach, sich in einem schwarzen Outfit sicher zu fühlen...<<
Erschrocken und zusammenzuckend vor Schreck, drehten sich die beiden um - und sahen einen rabenschwarzen Ziegenbock vor sich stehen, der die Beiden gemütlich und lächelnd anmeckerte...

 

Mooshammers Reinkarnation. Er versuchte seine Sangeskünste zum besten zu geben. Und Küblböcks Reinkarnation in Form eines Shetlandponys war auch nicht weit.

 

Mooshammer hatte mit einem Schäfer sicherlich nichts gemein und Küblböck hätte wahrscheinlich den anhaftenden Geruch von Schafen nicht ertragen.
Für Julchen und Albert die beiden schwarzen Schafe, welche sich mit einem weißen Pulli verkleiden wollten, staunten nicht schlecht als
sie den ebenfalls schwarzen Ziegenbock meckernd lachend vor sich stehen sahen und Julchen fragte ganz spontan neugierig:
>>Ist das Schwarze Fell wirklich echt...?<<

 

Als einer der Obsthändler hereinkam, der anbot für Farmtaler T-Shirts zu kaufen. Antike Stücke von 1996/97. Mit der Aufschrift: "America has Bill Clinton, Johnny Cash, Bob Hope. We have Kohl, no cash, no hope." Der schwarze Ziegenbock sagte, sein Fell wäre so echt, er brauche diese T-Shirts nicht. Und auch keines auf dem steht "Black is beautiful", denn dass ich schön bin, sieht man ja sofort auf den ersten Blick.

 

Tatsächlich glänzte das schwarze Fell wirklich so extrem, dass die eventuell Umstehenden, ihre Augen zukneifen mussten, um nicht geblendet zu werden.
Albert und Julchen die beiden schwarzen Schafe, wollten sich ein Beispiel nehmen, an dem sehr selbstbewusst auftretenden schwarzen Ziegenbock, der mit unübersehbar strotzendem Selbstbewusstsein dastand und ihnen zelebrierte:
>>Weiß kann doch fast jeder - aber schwarz ist etwas Besonderes und da müssen auch besondere Umstände herrschen, damit diese
Fellfarbe überhaupt entstehen kann. Ich war schon auf mehreren Zuchtprämierungen und muss mich nicht verstecken...<<
Es war eigentlich keine Überraschung mehr - als plötzlich noch ein "Rappe" sich zu dem Trio gesellte und meinte:
>>Also ich kann Euch sagen, schwarz ist nicht nur eine zufällige Fellfarbe - uns "Friesenpferde" gibt es ausschließlich nur in Schwarz -
wir sind keine Mode- oder Trenderscheinung oder etwa Farbfehler - uns gibt es nur in Schwarz und wir finden das auch gut so...<<

 

Und fortan zogen sie als die 3 Muskeltiere und D´Arnatgan durchs Land, um mir Kardinal Richelieu viel Spaß zu haben.

 

Julchen und Albert -die beiden schwarzen Schafe, wo so gerne ein weißes Fell gehabt hätten- hatten gar keine Ahnung von Erlebnissen
der 3 Musketieren, ganz zu schweigen von einem Kardinal.
Als sie dann noch diesem schwarz glänzenden Ziegenbock begegneten, hob sich auch sofort ihr Selbstbewusstsein und wie jener
schwarze Friesenhengst noch dazu stieß, war ein von Selbstherrlichkeit strotzendes Quartett perfekt.
Zu Viert stolzierten die Vierbeiner nebeneinander her, mit geschwellter Brust - nichts und niemand hätte sie wohl aufhalten können...
außer vielleicht ein Metzger oder Farmer - allerdings gegen eine solche Übermacht, hätte der wohl keine Chance gehabt.

 

Es gesellte sich zu ihnen ein rotkariertes Pferd und sie begegnetem einem Royal Flush (As, K, D, B, 10 in einer Farbe), waren aber trotz dem rotkarierten Pferd nur Two of a kind (2 schwarze Schafe) und verloren damit 3 eingesetzte Pferdeäpfel.

 

Die 3 verlorenen Pferdeäpfel hatten so gut wie nix zu bedeuten, schließlich musste bei einem "normalen" Abgang, sofort ein
Wegräumkommando ausrücken, um den Weg oder die Straße zu reinigen.
Das rotkarierte Pferd passte irgendwie nicht in diese schwarz glänzende 4er-Reihe und der von Natur aus schwarze "Friesenhengst"
fragte auch schnell nach, bei seinem andersfarbigen Artgenossen:
>>Willst Du zum Karneval oder zur Fuchsjagd...?<< Der Angesprochene wollte zwar antworten aber das Geplöke der weißen
Schafherde kam immer näher und der schwarze Ziegenbock kam ihm zuvor:
>>Los Freunde, wir müssen geh'n, die "Weißen" kommen immer näher - wir suchen uns ein sicheres Versteck und lassen die komplette Herde an uns vorüber ziehen...<<

 

Nun, denn. Auch wenn das rot-weiß karierte Pferd Black Beauty gewesen wäre. Das Ergebnis wäre 2x Two of a kind (2 Pärchen) gewesen.
2 Schafe und 2 Pferde übertrumpft von einem Flush (5 Gleichfarbige). Sicher ein Anreiz mehr als 3 Pferdeäpfel einzusetzen. Aber gegen einen Royal Flush kann das eben immer noch nicht anstinken.

 

Das Pokerspiel war beendet als die Herde der weißen Schafe vorüberzog, begleitet von ihrem Schäfer - der ja losgegangen war,
um unterhaltsame Geschichten zu sammeln.
Aus ihrem Versteck heraus beobachteten Albert und Julchen -die beiden schwarzen Schafe- aufmerksam das Geschehen, welches vor ihnen ablief - und sie waren neugierig, wie es sich wohl weiter entwickeln würde.