Geschichten vom Schäfer, der über das Land zog, um Geschichten zu sammeln.

Dieses Thema im Forum 'Archiv Rest' wurde von lunasilberfell gestartet, 28 Dezember 2019.

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  1. cooley

    cooley Lebende Forenlegende

    Tja, der Schäfer kam schon herum im Ländle, irgendwann zog es Ihn in die Landeshauptstadt, mit seinen ganzen Schafen und da
    war es auch gar kein Wunder, dass die beiden Galionsfiguren der schwäbischen Region -"S'Pferd'le und S'Äff'le"- seine Wege kreuzten.
    Und natürlich fragte das Äff'le: >Ja wo welle die denn älle no...?<
    Worauf das Pferd'le erwiderte: >I glaub' die welle am Herr Minischterpräsedent des grüne Leba, persönlich vorführe...<
    Und weil der Herr Minischterpräsedent beim zähle von den schwarze Schafkügele immer durcheinander kommt... zähle die noch immer!
    :D
     
    tanni71 und KrautundRuebenbauer gefällt dies.
  2. KrautundRuebenbauer

    KrautundRuebenbauer Lebende Forenlegende

    Eines Tages werden sie mit dem Zählen von denne Schafskügele fertig sein und dann wird das gude Minischterle wieder seine Freiheit erringen und sich wieder von den Äffle und Pferdle Ampeln geleiten lassen, um sein Leben wie bisher mit einer wesentlichen Einfachheit weiterzuleben. Nämlich bei grün gehen und bei rot stehen.
     
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  3. cooley

    cooley Lebende Forenlegende

    Na ja... bei grün gehen, das wird "er" sicherlich verstehen und auch gefallen - aber wieso ihm rot zusagen sollte, da habe ich meine Zweifel, ob Ihm das einsichtig sein wird.
    Aber egal - den Schäfer mit seiner Schafherde wird dies nur herzlich wenig interessieren... schließlich akzeptieren Schafe nur den Pfiff oder die Rufe ihres Schäfer's, im Zweifel respektieren die 4-beinigen Wollknäuel noch den Schäferhund... aber ein Äffle oder Pferdle...
    dafür werden die Schafe, nur ein eindeutiges Blöken übrig haben... wenn sie überhaupt darauf reagieren.
    Und wie gesagt... je aufgeregter diese launenhaften scheuen Tierchen sind, um so mehr schwarze Schafkügelchen werden sie von sich geben.:D
     
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  4. KrautundRuebenbauer

    KrautundRuebenbauer Lebende Forenlegende

    Was wiederum so manchem Vorgesetzten bei der Bundeswehr freut. Bei der Aufgabe für seine Untergebenen sich möglichst tief fortzubewegen kann er sich ja die Wiesen aussuchen, durch die man robben kann. Je nach allgemeiner Stimmung, kann es ja auch die sein, auf der jede Menge frischer Schafskügelchen rumliegen.
    Wenn ich mich richtig erinnere, erzählte er, er hätte es nur evtl. in Betracht gezogen. ;)
     
    -Milkamädchen- gefällt dies.
  5. cooley

    cooley Lebende Forenlegende

    Komme jetzt leider nicht mehr drauf - Wer da was, evtl. in Betracht gezogen hat und warum.
    Vielleicht doch dieser Schäfer der über das Land zog, um Geschichten zu sammeln?

    Wie auch immer - dieser Schäfer war jedenfalls nun schon wochenlang mit seinen Schafen auf Weidetour und er wollte sich endlich mal eine kleine "Auszeit" nehmen von seiner Herde und etwas vollkommen anderes tun.
    Ein Kollege quasi hatte ihm davon erzählt, dass es im Dorf ein Kino geben würde und dort ganz außergewöhnliche Filme vorgeführt wurden.
    Kurz entschlossen, spannte der Schäfer außerhalb vom Dorf seinen mobilen Pferch auf und befahl seinem treuen und braven Schäferhund die Schafe zu bewachen, bis er wieder zurückkommen würde, in etwa 2 Stunden.
    Moritz -der schlaue Schäferhund- hatte genau zugehört und es passte dem treuen Vierbeiner überhaupt nicht, dass sein Herr und Gebieter ihn einfach ganz alleine zurück ließ und auch noch so unheimlich lange. Doch er war ja in dessen Diensten und konnte auch
    nicht widersprechen.
    Zunächst ging ja auch alles gut und es schien als würden es schlicht, 2 langweilige Stunden "von Wache halten" werden.
    Jedenfalls bis zu jenem Zeitpunkt - als eine Pudel-Lady an seinem Wachpostenplatz aufkreuzte und ihm nicht nur ihr vielversprechendes Augenpaar vorführte, sondern ständig vor dem wachehaltenden Schäferhund Moritz, hin und her stolzierte in einer Art und Weise, dass Moritz völlig vergaß, zu welchem Zweck er eigentlich an dem Schafpferch sein sollte.
    Um die ganze Angelegenheit kurz zu machen:
    Die Pudel-Lady ließ sich von Moritz nur zu gerne verführen und während diese, sich dem vollkommen in seiner Verführerrolle aufgehenden Schäferhund hingab, wurde auf der gegenüberliegenden Seite des Schafpferch, von einem bösen Wolf, eine passende Mahlzeit ausgesucht.
    Gleich als der Schäfer von seiner Filmvorführung zurück kam, sah er die Bescherung, vom zerrissenen Pferch und stellte auch schnell den Raub fest, nachdem er die Herde durchgezählt hatte.
    Moritz musste natürlich die Strafe seines Fehltritts ertragen - 6 Tage bekam er vom Schäfer nur Wasser sonst nichts - vom geraubten Schaf gab es natürlich nicht die geringste Spur - und die Pudel-Lady zeigte sich auch nicht mehr.
    Nach ungefähr 2-3 Jahren hartem Schäferhund-Dienst, begab es sich, dass jener Schäfer wieder an genau diesem Ort, mit seiner Herde Halt machte, wo damals dieser Schaf-Raub stattfand.
    Wieder besuchte der Schäfer das Dorf-Kino während Schäferhund Moritz, alleine die Herde bewachen musste. Doch dieses Mal wollte Moritz nichts falsch machen, patroullierte ständig um den Schafpferch, um ja keinen Eindringling zu übersehen.
    Und plötzlich tauchte da wieder diese Pudel-Lady von damals auf. Moritz ging sofort in Habacht-Stellung, um anzuzeigen, dass er diesmal gewillt war, sich durch nichts und niemanden ablenken zu lassen.
    Doch dieses unglaublich zierliche Pudelschnäuzchen und dieses gelockte unheimlich verführerische Fell, schaute ihn mit ihren leuchtenden Hunde-Augen an - die Moritz wortlos signalisierten: >>Liebling, ich wollte Dir nur Deine Kinder vorstellen...<< gleichzeitig flitzte eine kleine 5-köpfige Meute herbei, die alle um den für sie riesigen Papa herumwuselten.
    Beinahe im selben Augenblick erschien der Schäfer von seiner Kinovorstellung zurück - und als er sah, was sich da vor seinen Augen abspielte, verstand er seinen treuen Schäferhund Moritz und es tat ihm spontan leid, ihn damals mit 6Tagen Futter-Entzug bestraft
    zu haben.
    Hochinteressant wurde die ganze Szenerie aber erst, nachdem plötzlich eine junge Frau auf der Bildfläche erschien und mehrmals der glänzend schwarzen Pudel-Lady zurief: >>Marlene, Marlene... Du sollst doch nicht immer davon laufen, mit all deinen Jungen...<<
    Aber klar - das wäre jetzt wieder eine ganz andere Geschichte, die sich nun ereignen würde;):D
    >>
     
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  6. Krautü

    Krautü Lebende Forenlegende

    Was für ein großzügiger Schäfer, dem Wolf eines seiner Schafe zu Opfern, damit sein Hund techtelmechteln und sich vermehren kann. Hoffentlich waren die Filme im Kino gut. Wenn ich einmal in ein Dorfkino gehe, kommen Filme, wie Rambo III oder Crocodile Dundee I oder II. Gerne erinnere ich mich immer wieder an ein Computerspiel, genannt "Der blonde Schäfer". Gar nicht so einfach den Schäferhund zu dirigieren, um die beiden Schafe jeweils in die beiden vorhandenen winzigen Ställchen zu treiben. Und ebenso zermürbend. Davon zu träumen ist viel entspannter und führt auch schneller zum Erfolg.
     
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  7. lunasilberfell

    lunasilberfell Ausnahmetalent

    „Ja... als jener Schäfer, der durch die Welt zog, um Geschichten zu sammeln, gezwungen wurde, obiges Zitat zu lesen, wurde er etwas traurig, auch wehmütig, und schließlich setzte er sich bei seinem Schäferkarren vorne auf die Deichsel, und es rannen ihm leise und stille Tränen die Wangen herunter“ (Text geklaut von weiter oben, danke)

    So mag es dem Schäfer ergangen sein, denn der Faden war verloren...und das schon seit geraumer Zeit.

    Ist zwar wirklich witzig, wie manche Menschen von Hölzchen auf Stöckchen kommen und teilweise auch richtig zum Lachen, aber so war das nicht gedacht.

    Also gut, ihr habt Julchen zu einem schwarzen Schaf gemacht, obwohl sie ja nur eine kleine schwarze Fellsträhne hinterm Ohr hat. Reicht ja auch eigentlich, um ein schwarzes Schaf zu sein, wenn ich ernsthaft drüber nachdenke.
    Aus Angst davor, zu Socken verarbeitet zu werden, die man nicht waschen muss, klauen Julchen und Albert sich also weißes Schafspulloverfell und flüchten in den Wald, wo sie einem schwarzen Ziegenbock und etwas später einem Rappen und dann einem rotkarierten Pferd begegneten. Und dann?
    Der Schäfer, der übers Land zieht, um Geschichten zu sammeln, sollte in dieser Geschichte keine Rolle spielen denn er sammelt ja nur die Geschichten. Ist allerdings sehr schwierig für ihn, denn eine Geschichte mit so vielen Abschweifungen kann er seinen Enkelkindern kaum erzählen, da laufen die ja weg.
    Sorry, wenn ich euch jetzt hier den Spaß verderbe, aber ich hatte mir das etwas ernsthafter bzw. phantasievoller vorgestellt...für Quatsch bin ich auch gerne zu haben, aber dafür gibt es doch andere Forenspiele?

    Mag jemand da weitermachen, wo der Faden aufgehört hat oder eine neue Geschichte anfangen, weil diese eh keinen Sinn mehr macht? Der Schäfer lässt sich überraschen.
     
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  8. cooley

    cooley Lebende Forenlegende

    Ich kann Deine Gedanken durchaus auch ernsthaft nachvollziehen... habe ja in meinem aktuell letzten Beitrag auch "versucht", der ganzen Sache hier eine "neue" Wendung zu geben... aber jeder hier, kann sich selbst seine Meinung darüber bilden, ob mein bisher letzter Versuch hier wirklich angenommen wurde.

    Du schreibst zum Schluß... >der Schäfer lässt sich überraschen...< - das verstehe ich insofern nicht, weil Du ja vorher schreibst, der Schäfer möge bei den Geschichten gar keine Rolle spielen.
    Wenn jene Geschichte mit dem "alten Ansatz" weiter gehen soll... dann sollte die letzte Episode, komplett als Vorlage-Zitat dienen - jedes Mal neu suchen zu müssen, ist mir persönlich zu aufwendig.

    Übrigens ganz nebenbei:
    Den Spaß kann mir hier niemand verderben... alleine wegen dem Spaß, bin ich überhaupt bei Farmerama - und das nicht erst seit gestern.
    Allerdings fokussiert sich meine Forums-Aktivität neben meiner Farm, nicht auf die Forenspiele - sondern zum allergrößten Teil auf den
    SC(sporadisch auch bei "L&K") dort sehe ich auch meine virtuelle Heimat.

    Schönen 1.Mai-Feiertag allerseits und passt alle gut auf Euch auf, damit Ihr gesund bleibt.
    Liebe Grüße:)8)
     
  9. Krautier

    Krautier Lebende Forenlegende

    Ja, der Schäfer verzog sich nun hinter sein Gerät, das ihm die Zukunft weise. Dem Tele (Fern) Visions (Sicht) Gerät. Das zeigte ihm den König Drosselbart, mir bereits von Schallplatte bekannt als kleine fiese Drecksau, der sich nicht einmal schämt der arroganten Prinzessin durch ihre irdenen Töpfe zu reiten, die sie auf dem Markt verkaufen solle.
    Und er reimte sich zusammen, dass die jungen Hipster, die er die letzten 20 Jahre gesehen hatte, sich wohl absichtlich Sandmann-Drosselbärte wachsen haben lassen, um sich lieber von arroganten Prinzessinnen auslachen zu lassen, als eine von denen heiraten zu müssen.
    Apropos Fernsichtgerät: "Die kleinen Strolche" (1922-1944) erinnerten ihn stark an Episoden aus dem eigenen Leben. Als wenn so manches vorgegeben zu sein schiene.
     
    -Milkamädchen- gefällt dies.
  10. lunasilberfell

    lunasilberfell Ausnahmetalent

    Naja, der Schäfer sammelt doch die Geschichten, und die erste Geschichte hätte die von dem schwarzen Schaf sein sollen, das mehr als mäh sagen konnte (oder so ähnlich).
    Und, da stimme ich dir voll zu: ich habe auch keine Lust, jedesmal die ganze Geschichte zu scrollen, um den Faden wieder aufnehmen zu können. Das muss man sich mal bildlich vorstellen, früher nahm man den Faden mit einer Häkelnadel auf, heute mit einem Mausrädchen? Komisches Bild :)

    "habe ja in meinem aktuell letzten Beitrag auch "versucht", der ganzen Sache hier eine "neue" Wendung zu geben..." habe ich gemerkt :)
    War alles ja nur ein Versuch, hat nicht geklappt, aber ;) an alle Kräutertiere- und Bauern, mir fehlt jetzt bei den Schafsköpfen leider das Tränen-Lach-Teil!!!

    Also schreibe, wer was Wolle, oder auch nicht, mir ab jetzt egal :) Eine Frage habe ich allerdings noch an dich, Cooley: wer oder was zum Teufel ist SC und was ist eine virtuelle Heimat ???
     
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  11. Krautier

    Krautier Lebende Forenlegende

    Das schwarze Schaf kann selbstverständlich mehr als mäh sagen. Es kann auch singen und tanzen. Schreibmaschine schreiben, Stenographie und auch Fingerabdrücke abnehmen.
     
    -Milkamädchen- und lunasilberfell gefällt dies.
  12. cooley

    cooley Lebende Forenlegende


    Beantworte ich doch sehr gerne, Deine Frage:):
    >>SC steht für Speakers Corner - dort bin ich hauptsächlich schriftlich aktiv wenn ich mich im Forum hier bewege... deshalb schrieb ich "virtuelle" Heimat(eine die eben nicht körperlich besucht wird) das "echte" Leben, ist demnach meine "reale" Heimat.

    Ich wünsche dem Schäfer jedenfalls gutes Gelingen, damit er vielleicht doch noch zu ein paar Geschichten kommt;)

     
  13. KrautundRuebenbauer

    KrautundRuebenbauer Lebende Forenlegende

    Hier eine Geschichte, die dem Schäfer gefallen dürfte. Bei der Musterung für die Bundeswehr wurden wir nacheinander auf die Toilette geschickt. Auf einem kleinen Sims oberhalb der Pissoirs standen Becher. Manche leer und manche mit Limonade gefüllt. Der Becher, auf dem mein Name stand war leer. Ich überlegte, wieso andere Limonade bekämen und ich nicht oder hatte jemand aus Versehen aus meinem Becherlein getrunken?
    Dann dämmerte mir, dass die mit den leeren Bechern noch nicht auf der Toilette waren und wo ich mich gerade befand. Somit war mir klar, dass die Becher befüllt werden sollten. Also nix mit einer kühlen Erfrischung. Aber was sollte man denn an so einem Tag auch schon erwarten? Zum Glück war es nicht heiß.
     
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  14. lunasilberfell

    lunasilberfell Ausnahmetalent

    Danke dir für deine Antwort, eine Sprech-Ecke also, ok. Da war ich noch nie, ich schreibe lieber ;)
    Bitte entschuldige, ich wusste tatsächlich nichts mit SC anzufangen, habe aber jetzt mal reingeschaut, das ist mir zu ernsthaft und kommt mir zu nah.
    Habe ich überhaupt ein echtes Leben? Vielleicht werde ich mich mal auf die Suche machen. Später, wenn die endliche Geschichte endlich zu Ende geschrieben wurde. Noch ist allerdings kein Ende abzusehen, denn ich möchte erst wissen, was passiert wäre, wenn dieser besagte Tag heiß gewesen wäre...
     
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  15. Krautier

    Krautier Lebende Forenlegende

    Nun, überraschenderweise wurde anscheinend nur Fanta angeboten, aber kein Cola und auch kein bundeswehrtypisches Mezzo Mix.
    Nachdem mir die Realitäten klar wurden, war auch logisch warum. Schwarzer oder brauner Urin der Kollegen wären schon bedenklich gewesen. Warum wurden wir eigentlich einzeln reingelassen? Ganz einfach. Wir wurden gemessen, gewogen, nach Kniebeugen der Puls geprüft, etc. und direkt vor der Urinprobe hat eine alte Schabracke geschaut, ob unsere Genitalien noch dran sind. Es gab auch eine Junge. Alle hoften auf sie, aber nein, es war immer die Alte.
     
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  16. lunasilberfell

    lunasilberfell Ausnahmetalent

    Das war natürlich großes Pech für euch, vielleicht aber auch Glück. Denn junge Menschen haben bessere Augen, und hätten euch womöglich ausgemustert, was ganz sicher keinem von euch gefallen hätte. Oder doch? Wer will schon wegen Plattfüßen ausgemustert werden? Die Alte hingegen schaute gar nicht so richtig hin, und hatte ganz andere Sachen im Kopf, denn sie hatte auf dem Weg zur Arbeit eine Schafherde gesehen, die ihr nicht aus dem Kopf gehen wollte. Sie betatschte die jungen Männer teilnahmslos und freute sich insgeheim auf ihren Feierabend und ihre Mezzo-Mix, von der sie genau wusste, dass diese urinfrei war, da sie diese im ortsansässigen Supermarkt und nicht im Bundeswehrshop gekauft hatte. Außerdem hatte sie die Nase voll von schwangeren Soldaten, deren Frauen zuckerkrank waren.
    Und immer wieder musste sie an die Schafe denken.
     
  17. cooley

    cooley Lebende Forenlegende

    Diese Frau im reiferen Alter -immer nur von jugendlichen Soldaten konfrontiert- freute sich tatsächlich auf ihren Feierabend.
    Sie hatte sich heute, auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstätte ganz spontan vorgenommen, sich gleich nach ihrem Arbeitsende, darum zu
    kümmern, was wohl mit jenen Schafen wäre, die sie am Morgen so mutterseelenallein sah, in ihrem Pferch vor sich hin weideten.
    Und tatsächlich, wie sie am Spätnachmittag, fast gegen 18:00Uhr, dort ankam - weideten diese Schafe, noch immer ganz allein
    vor sich hin.
    Kein Mensch bzw. ein Schäfer oder sein Hund, konnten weit und breit ausgemacht werden - das einzige was in einer schönen
    und unüberhörbaren Gleichmäßigkeit wahrgenommen werden konnte, war das Blöken der Schafe. Die "Alte" überlegte wie sie den Schafen helfen konnte - denn irgendwie hatte die lebenserfahrene Frau das Gefühl, dieser herrenlosen Schafherde könnte ihre Zuneigung gut tun.
    Und so begann die Alte aus unerfindlichen Gründen in beruhigendem Ton, der Schafherde etwas zu erzählen. Tatsächlich hörte das Blöken der Schafe nach gar nicht langer Zeit plötzlich auf - es schien als würden diese laufenden Wollknäuel dieser erzählenden Stimme, äußerst aufmerksam zuhören - warum auch immer sie dies taten.
    Während die Alte erzählte - von ihrem Alltag mit den Soldaten, von ihrem Leben das sich bisher fast ausschließlich in Kasernen abspielte
    und dadurch keine Zeit für die Gründung einer eigenen Familie blieb - brach langsam aber unaufhaltsam, die Dämmerung herein und die Dunkelheit legte sich über die erzählende Alte, den Pferch mit den Schafen und diesem Land.
    Nach einiger Zeit gesellte sich zwangsläufig noch der aufgehende Vollmond hinzu, und die Szenerie gestaltete sich immer mehr zu einer
    unwirklichen Versammlung. Noch immer war die Alte allein, erzählte den einsamen Schafen aus ihrem alltäglichen Leben - ein Fremder hätte meinen können, dass sie die Hirtin der Schafherde wäre.
    Die Schafe hatten sich alle niedergelegt und einige in der Herde schliefen bereits zufrieden. Zwischendurch ging der Blick jener Alten,
    immer mal wieder hinauf zu dem hell scheinenden Vollmond - und irgendwann beschlich sie das Gefühl, dieser hellscheinende Nachbar-Planet, hätte menschliche Züge angenommen. Sie spürte förmlich - als würde sie von einem männlichen Antlitz mitfühlend freundlich angelächelt und dann sprach dieses Gesicht sogar zu Ihr: >>Mach Dir keine Sorgen... es wird alles gut!<< Im nächsten Moment war wieder alles so wie bisher und die Alte zweifelte tatsächlich an sich selbst.
    Irgendwann überwältigte die ältere Frau der Schlaf.
    Sie wurde am nächsten Morgen von einer relativ unsanften Stimme geweckt:

    >>Hallooo, was treiben sie hier, mitten unter meinen Schafen...<< und als sie die noch müden Augen öffnete, guckte sie in das
    Gesicht des fragenden Schäfer's, während ihre Hände gleichzeitig vom Schäferhund beleckt wurden.

    :);)
     
  18. KrautundRuebenbauer

    KrautundRuebenbauer Lebende Forenlegende

    So unsanft geweckt erinnerte sie sich blitzartig an ihre preussische, untadelige Erziehung und Antwortete dem Schäfer mit gewohnter schnarrender Stimme, so dass sich die Schafe umgehend erhoben und mit der Pfote an der Schläfe militärisch korrekt einen guten Morgen wünschten.
    Am gestrigen Feierabend hatte sie natürlich ihre berufliche Manier abgelegt und konnte somit schon fast säuselnd mit den Schafen kommunizieren. Sie war ja auch nicht durch die Musterungsvorschriften dazu gezwungen den Schafen die Eier zu knautschen. Und musste sich deswegen auch keines militärischen Tones bedienen, um mögliche Missverständnisse beim Eierknautschen zu vermeiden
     
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  19. cooley

    cooley Lebende Forenlegende

    Die "Alte" musterte jenen Mann der sie so unsanft geweckt hatte, mit ihren noch verschlafenen Augen aber umso intensiver und gab
    dann die überrascht fragende Antwort:
    >>Wer sind sie überhaupt, ich habe die ganze Nacht, den armen einsamen Schafen Gesellschaft geleistet...?<<
     
  20. lunasilberfell

    lunasilberfell Ausnahmetalent

    "Schafe, ach, Schafe", antwortete der Schäfer, " unseeliges und arbeitsscheues Volk. Nichts anderes als fressen wollen sie." Der Schäferhund leckte weiter die Hände der Alten ab. "Ich bin der Schäfer. Und Du? Wer bist Du überhaupt, und ich bleibe bei meiner Frage: was machst du bei meinen Schafen?"
    Und er grummelte und brummelte vor sich hin , lauter unverständliches Zeugs, nuschelte leise Worte in seinen Schäferbart, die die Frau weder recht hören noch verstehen konnte oder wollte, aber so sind Schäfer eben, und Frauen auch. Der Hund wich nicht von der Seite der Frau und leckte weiter ihre Hände ab.
    "Ich hörte den Schafen zu und kam zur Ruhe", sage die Alte, und fühlte sich dabei sehr wohl, wollte auch mehr nicht sagen, stand auf und ging.
    Die Schafe und der Hund gingen mit.
    In der Kaserne angekommen, schrieb die Frau ihr Kündigungsschreiben, es wurde unterzeichnet vom Hund mit einem Pfotenabdruck.
    Natürlich wollte das Niemand für voll nehmen, und obwohl sich die jungen Soldaten insgeheim freuten, wurden sie auch etwas wehmütig, denn irgendwie hatten sie die Alte doch liebgewonnnen. Und als sie sahen, wie die Alte das Bundeswehrgelände mit den ganzen Schafen und dem Hund verließ, stimmten sie alle das Lied an: "green, green grass of home". Die Tränen liefen ihnen die Backen herunter, und die Schafe sangen mit.
     
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